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Cold Space - Hot Love

Cold Space - Hot Love

Titel: Cold Space - Hot Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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diesem merkwürdigen Anblick losreißen und versuchte, in die ursprüngliche Ansicht der Vitalwerte zu wechseln. Nicht, dass es noch Doktor Svenson auffiel, was er hier gerade getan hatte. Die Werte indes sahen noch mehr oder weniger unverändert aus.

    Als er das Tablet auf einen Tisch neben der Liege abgelegt hatte und aufsah, bemerkte er, dass Samuel die Augen aufgeschlagen hatte.

    »Uh«, machte Eric und fühlte sich irgendwie ertappt. Beobachtete ihn Samuel schon länger, oder war er gerade eben aufgewacht?

    »Wo ist Doktor Svenson?«, erkundigte sich der Observer mit einer gewissen Ungeduld in der Stimme.

    »Er behandelt die Patienten, die es etwas nötiger als du haben. Du wirst dich noch etwas gedulden müssen.«

    Samuel murmelte eine kleine Nettigkeit und befühlte die Elektroden auf seiner Brust und Stirn.

    »Lass sie schön dran, hörst du!«

    »Mir fehlt nichts«, hielt Samuel dagegen und begann schon damit, die erste Elektrode von seiner Haut zu kratzen. Eric hielt sein Handgelenk fest und drückte ihn wieder auf die Liege zurück.

    »Du bleibst hier, bis sie dich untersucht haben und danach bringe ich dich in dein Quartier. Und überhaupt, wenn dir nichts fehlen würde, wärst du nicht auf der Brücke umgekippt.«

    »Ich war erschöpft, es war anstrengend.« Nun, das glaubte Eric sofort.

    »Ich mag keine Krankenstationen«, bemerkte Samuel und rutschte unruhig auf der Liege herum. Wie Eric direkt an den Anzeigen des Scanners erkannte, war Samuels Puls sprunghaft angestiegen und Schweiß stand ihm auf der Stirn. Wenn er es nicht besser wüsste, würde Eric glauben, dass Samuel eine waschechte Panikattacke hatte.

    »Keiner mag Krankenstationen, aber wenn du artig bist, gibt es danach ein Eis«, versuchte ihn Eric abzulenken. Wer hätte das gedacht? Der große, immer so logische Observer, hatte Angst vor Krankenstationen?

    Diese absurde Bemerkung jedoch hatte den gewünschten Effekt und Samuel hielt inne: »Was?«

    Eric grinste. Samuel sah so jung aus, so verletzlich. Es war ein totaler Kontrast zu seiner üblichen Haltung. Im Bett, wenn sie miteinander Sex hatten, ja, da gab sich Samuel ihm auch immer hin, war geradezu unterwürfig und doch hatte Eric stets das Gefühl, dass Samuel in jeder Sekunde den Spieß herumdrehen könnte, wenn er es denn nur wollte. Jetzt jedoch war es kein Spiel und keine Fassade. Es übte auf ihn einen merkwürdigen Reiz aus, näher würde er dem ›echten‹ Samuel wohl nie kommen.

    Auch wenn es gefährlich war, beugte sich Eric zu Samuel hinab und strich ihm die nassgeschwitzten Strähnen aus der Stirn. Wie würde das wohl aussehen, wenn jetzt Doktor Svenson zurückkam? Sein Hirn malte sich bereits sämtliche Szenarien aus, doch Eric verdrängte sie erfolgreich.

    »Das hat meine Mutter immer gesagt, wenn ich mich geweigert habe zum Arzt zu gehen.«

    »Ja?«

    »Ja«, bestätigte Eric.

    »Das ist lächerlich, warum sollte das Konsumieren von Eiscreme...«

    Unwillkürlich musste Eric lachen und unterbrach damit Samuels Ausführungen. »Nun, so sind Mütter nun einmal. Und Kinder sind alles andere als logisch und so einfach zu analysieren, wie du das vielleicht gerne hättest. Du hattest keine Geschwister, oder?« Es war ihrer besonderen Situation geschuldet, dass Eric sich danach erkundigte, normalerweise hätte er sich solche Fragen verboten, denn er würde ohnehin keine Antwort erhalten. Normalerweise.

    »Nein«, gab Samuel zu »Keine leiblichen Geschwister und in der Ausbildung«, er überlegte und sein Blick wandte sich ziellos der Decke zu.

    »Nein, keine Geschwister«, wiederholte er traurig und ließ den Satz unvollendet.

    »Hat deine Mutter nie solche Dinge zu dir gesagt?«, forderte Eric sein Glück noch etwas weiter heraus. So offen hatte Samuel noch nie über seine Vergangenheit geredet. Aber warum interessierte Eric es überhaupt? Er wusste es nicht und vielleicht sollte er es besser aufgeben über den Sinn nachzugrübeln.

    »Nein, meine Mutter war genau so fanatisch wie mein Vater.«

    Aus dieser Bemerkung wurde Eric nun nicht schlau, doch bevor er überhaupt nachfragen konnte, öffnete sich die Tür zum Behandlungszimmer und Doktor Svenson betrat den Raum. Es nötigte Eric seine gesamte Selbstbeherrschung ab nicht einen Schritt von der Liege wegzuspringen oder den Arm zurückzuziehen.

    »Ich glaube, er hat Fieber.« Noch immer ruhte seine Hand auf Samuels Stirn. Eric hoffte, dass dies für den Arzt Erklärung genug war.

    »Das werden wir

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