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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bestätigte die Stimme sofort. »Aber die Meuterer werden nicht mehr als eine Stunde benötigen, um sie von Hand wieder zu aktivieren.«
    »Das mag sein. Aber das ist Zeit genug. Geh auf Alarmstufe Rot-Zwo – Intern!«
    Eine kurze Pause trat ein, und Druaga verkniff sich ein bitteres Lächeln.
    »Sie tragen keinen Schutzanzug, Kommandant«, stellte die Stimme völlig emotionslos fest. »Wenn Sie auf Alarmstufe Rot-Zwo gehen, werden Sie sterben.«
    »Ich weiß.« Druaga wünschte, er wäre tatsächlich so ruhig, wie seine Stimme das vermuten ließ; doch er wusste, dass die Biometriedaten der Dahak seine vermeintliche Ruhe schon längst Lügen gestraft hatten. Und doch war das die einzige Chance, die er – oder eher: das Imperium – in dieser Situation besaß.
    »Du gibst einen zehnminütigen Vorwarnungs-Countdown an«, fuhr er fort und setzte sich in den Kommandosessel. »Das sollte allen genügend Zeit lassen, die Rettungskapseln zu erreichen. Sobald erst einmal alle evakuiert sind, setzt du unsere externen Waffen ein. Du wirst sofort die Dekon einleiten, aber du wirst nur loyalen Truppen gestatten, wieder an Bord zu gehen, bis du gegenteilige Befehle von … deinem neuen Kommandanten empfängst. Solange loyale Offiziere das Schiff noch nicht wieder übernommen haben, werden sämtliche Meuterer, die sich dem Schiff auf weniger als fünftausend Kilometer nähern, abgeschossen.«
    »Verstanden.« Druaga hätte schwören können, dass die Stimme jetzt noch sanfter klang. »Allerdings fordern die Kernprogramme des Zentralen Kommandocomputers für diesen Befehl eine Verifizierung an.«
    »Alpha-Acht-Sigma-Neun-Neun-Sieben-Delta-Vier-Alpha«, erwiderte Druaga sofort nüchtern.
    »Authentifizierungscode bestätigt und akzeptiert«, erwiderte die körperlose Stimme. »Bitte geben Sie den Zeitpunkt der gewünschten Ausführung an!«
    »Augenblicklich«, sagte Druaga und fragte sich, ob er wohl so schnell sprach, um zu verhindern, dass er doch noch die Nerven verlor.
    »Bestätigt. Möchten Sie den Zehner-Countdown hören, Kommandant?«
    »Nein, Dahak«, antwortete Druaga sehr leise.
    »Verstanden«, erwiderte die Stimme, und Druaga schloss die Augen.
    Es war eine wahrhaft drakonische Lösung … wenn man es überhaupt als ›Lösung‹ bezeichnen konnte. Rot-Zwo, Intern, war das vorletzte Mittel, sich gegen Eindringlinge zu verteidigen. Dabei wurde jeder Lüftungsschacht geöffnet – was nur auf den ausdrücklichen, verifizierten Befehl des Kommandanten des betreffenden Schiffes geschehen konnte –, und dann wurde der gesamte Innenraum des riesenhaften Schiffes mit Chemikalien und radioaktivem Material geflutet. Es gehörte zum Grundkonzept eines Rot-Zwo-Alarms, dass keine einzige Sektion des Schiffes dabei verschont blieb … auch nicht die Brücke. Das Schiff wäre danach nicht mehr betretbar, hätte sich in eine echte Todesfalle verwandelt, und nur der Zentrale Kommandocomputer, dem gegenüber ausschließlich der jeweilige Kommandant weisungsbefugt war, konnte die Dekontamination anordnen.
    Für den derzeit gegebenen Fall war dieses System in keiner Weise gedacht, aber es sollte trotzdem funktionieren. Meuterer und Loyalisten gleichermaßen wären gezwungen zu fliehen, und keine Rettungskapsel, egal, wie sie auch konstruiert worden sein mochte, würde in der Lage sein, den Waffensystemen der Dahak zu widerstehen. Natürlich würde Druaga das Endergebnis nicht mehr miterleben, doch er würde auf diese Weise dafür sorgen, dass dieses Schiff weiterhin in der Hand des Imperiums bliebe.
    Und wenn Rot-Zwo scheitern sollte, blieb ja immer noch Rot-Eins.
    »Dahak«, sagte er dann plötzlich, ohne die Augen zu öffnen.
    »Jawohl, Kommandant?«
    »Eine Anordnung der Kategorie Eins«, fuhr Druaga förmlich fort.
    »Aufzeichnung beginnt«, bestätigte die körperlose Stimme.
    »Nachdem ich, Leitender Flottenkapitän Druaga, Kommandant des Imperialen Flottenschiffs Dahak , Kennung Eins-Sieben-Sieben-Zwo-Neun-Eins«, sagte Druaga, jetzt noch förmlicher, »mich in hinreichendem Maße davon vergewissert habe, dass sich an Bord meines Schiffes eine Bedrohung der Klasse Eins für das Imperium befindet, verfüge ich nun gemäß Flottendienstvorschrift Sieben-Eins, Absatz Eins-Neun-Drei, Unterabschnitt Sieben-Eins, eine Anordnung der Kategorie Eins an den Zentralen Kommandocomputer der Dahak . Authentifizierungscode Alpha-Delta-Acht-Sigma-Neun-Neun-Sieben-Delta-Vier-Omega.«
    »Authentifizierungscode bestätigt und akzeptiert«, ließ

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