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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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glatt geschmolzen; doch auch das gab sich sehr schnell wieder. Sie glitten durch eine Mehrfach-Luke, die groß genug war, um zwei Transportern Platz zu bieten, und plötzlich wirkten die Tunnelwände metallisch. Es war ein bronzeartiges Metall, das im Lichtschein glitzerte, und es erstreckte sich so weit vor ihm, dass selbst dieser gewaltige Tunnel mit seinen riesenhaften Ausmaßen in der Ferne zu einem winzigen Lichtpunkt zusammenschmolz. Sie verloren immer weiter an Fahrt, weitere Luken schossen an ihnen vorbei. Dutzende von Luken, die meisten davon so riesenhaft wie die, durch die sie in diesen unmöglichen metallischen Schlund überhaupt erst hineingelangt waren. Colin schwindelte angesichts der Größe dieser Anlage, doch sein Verstand war noch klar genug, um sich in Gedanken bei den Konstrukteuren des Proktoskops zu entschuldigen.
    Eine der gewaltigen Luken öffnete sich, blitzschnell wie eine zustoßende Schlange. Wer auch immer ihren Kurs hier bestimmte, ließ sie jetzt aus dem Haupttunnel herausschwenken, brachte sie dann dazu, geradewegs durch die inzwischen offen stehende Luke zu schweben und ließ seine Beagle dann ohne jeglichen Ruck auf dem Boden aufsetzen – der ebenfalls aus dieser bronzefarbenen Legierung bestand.
    Nun befanden sie sich in einer nur matt beleuchteten Höhle, die einen Durchmesser von mindestens einem Kilometer aufwies; der Boden war übersät mit säuberlich geparkten Gegenstücken zu dem Zylinder, der ihn eingefangen hatte. Mit offenem Mund starrte er aus seiner Kanzel und wünschte sich, auf der Liste der Ausrüstungsgegenstände einer Beagle stünden auch Handfeuerwaffen. Nach dem Misserfolg mit den Geschossen ging er davon aus, dass eine Handfeuerwaffe wohl nicht sehr viel bewirken würde. Aber er hätte es doch als sehr beruhigend empfunden, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, es wenigstens zu versuchen.
    Colin leckte sich die Lippen. Wenn man auch sonst daraus nichts hätte ableiten können, so schloss doch das gewaltige Ausmaß dieser Anlage hier aus, dass die Fremden das Sonnensystem erst kürzlich entdeckt hatten; doch wie war es ihnen gelungen, all das hier zu bauen, ohne dass es irgendjemandem aufgefallen war?
    Und dann erwachte endlich sein Funkgerät zum Leben.
    »Guten Abend, Commander MacIntyre«, sagte eine tiefe, sanfte Stimme höflich. »Ich bedauere die doch recht unorthodoxe Art und Weise Ihrer Ankunft hier, aber mir blieb keine andere Wahl. Und ich muss mit Bedauern hinzufügen, dass es sich für Sie ebenso verhält.«
    »W… wer sind Sie?«, verlangte MacIntyre ein wenig heiser zu wissen, dann stockte er und räusperte sich. »Was wollen Sie von mir?«, fragte er nun mit deutlich festerer Stimme.
    »Ich fürchte, diese Fragen zu beantworten, wird ein wenig komplizierter werden«, erwiderte die Stimme gelassen, »aber nennen Sie mich ›Dahak‹, Commander.«

 
    Kapitel Drei
     
    MacIntyre holte tief Luft. Wenigstens sprachen ›Die‹ – wer auch immer ›Die‹ sein mochten – endlich mit ihm. Und dann auch noch auf Englisch. Was ihn dazu brachte, wenigstens in gewissem Maße seiner Empörung Ausdruck zu verleihen.
    »Ihre Entschuldigung wäre deutlich glaubwürdiger, wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, Kontakt zu mir aufzunehmen, bevor Sie mich entführt haben«, meinte er kühl.
    »Dessen bin ich mir bewusst«, erwiderte sein Häscher, »aber das war nicht möglich.«
    »Ach ja? Seitdem scheinen Sie Ihre diesbezüglichen Probleme ja prächtig in den Griff bekommen zu haben.« Es tröstete MacIntyre festzustellen, dass er immer noch in der Lage war, gehässig zu klingen.
    »Ihre Kommunikationsmittel sind recht primitiv, Commander.« Es klang fast, als wolle sein Gesprächspartner sich entschuldigen. »Mein Mutterschiff war nicht darauf ausgelegt, dazu ein Interface aufzubauen.«
    »Bei Ihnen klappt das doch ganz prima! Warum haben Sie nicht zu mir gesprochen?«
    »Das war nicht möglich. Die Tarnvorrichtungen des Mutterschiffes haben sowohl Sie als auch das Schiff selbst in ein Energiefeld gehüllt, das für Funkwellen undurchlässig ist. Mit Hilfe meiner eigenen Kommunikationssysteme war ich in der Lage, zum Mutterschiff Kontakt zu halten, aber an Bord befinden sich keine Geräte, mit denen es möglich gewesen wäre, meine Worte zu Ihnen zu übertragen. Ich entschuldige mich noch einmal für jegliche Unannehmlichkeit, die Ihnen entstanden sein mag.«
    MacIntyre verkniff sich ein Kichern angesichts dieser netten, eintausendprozentigen

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