Collection Baccara Band 0267
daran, und deshalb würde er sich wie vereinbart von Kiley trennen, ohne noch einmal zurückzuschauen.
„Meine Mutter hast du im Sturm erobert“, sagte Kiley abends auf dem Weg ins Hotel.
Rafiq warf ihr einen zweifelnden Seitenblick zu. „Bist du sicher?“
„Aber ja, sie hat es mir selbst gesagt. Sie meint, du verkörperst alles, was eine Frau sich nur wünschen kann.“ Ihre Mutter hatte sie außerdem gewarnt, sich noch einmal das Herz brechen zu lassen, aber das hatte Kiley nicht vor. Dagegen war sie immun.
„Es war ein schöner Tag, und ich habe es genossen, deine Familie kennenzulernen. Sie sind wirklich alle sehr nett.“
„Gott sei Dank ist es gut gelaufen. Ich hatte solche Angst, dass du dich unwohl fühlen würdest. Aber ihr habt euch ja auf Anhieb gut verstanden.“ Neugierig fügte sie hinzu: „Ich wusste ja gar nicht, dass du dich für Football begeisterst.“
„Ich bin eben ein Mann mit vielfältigen Interessen.“
„Offensichtlich.“ Augenblicklich gehörte auch sie zu diesen Interessen – aber wie lange wohl?
Nicht, Kiley, ermahnte sie sich im Stillen. Denk jetzt nicht an die Zukunft. Es gibt nur das Hier und Jetzt, diesen Tag, diese Woche, diesen Monat. Drei Monate, genau gesagt. Und dann war es vorbei.
Je näher sie Rafiq kennenlernte, desto mehr mochte sie ihn. Und sie bewunderte ihn. Sie fühlte sich wohl in seiner Gesellschaft. Sie vertraute ihm, lachte mit ihm, begehrte ihn. Es war ein Weg, erkannte sie plötzlich, der direkt ins emotionale Desaster führte.
Ihr war ebenfalls bewusst, dass sie ihm ihre Bedenken nicht verraten durfte. Wenn er von ihrer Angst erfuhr, sich in ihn zu verlieben, würde er sofort Schluss machen, daran zweifelte sie keine Sekunde. Also würde sie klug sein und den Mund halten, würde den Augenblick genießen und sich mit den Konsequenzen herumschlagen, wenn es so weit war.
Und doch ertappte sie sich bei dem Wunsch, sie möge Rafiq mehr bedeuten als seine vorherigen Freundinnen. Sie hätte fast schwören können, dass es in gewisser Weise auch so war. Aber sie entstammten zwei total verschiedenen Welten, und seine zukünftige Ehefrau musste ganz bestimmten Kriterien entsprechen. Nie im Leben würde er eine ganz normale Frau aus einer amerikanischen Durchschnittsfamilie erwählen. Einfach unvorstellbar.
Die Trennung von ihm würde wehtun, doch sie würde es überleben. Und daran wachsen, sodass sie schließlich wusste, worauf es bei einem Mann ankam. Sie würde Mr. Right finden, heiraten und endlich die Familie gründen, nach der sie sich so verzweifelt sehnte. Und die Erinnerung an diese drei zauberhaften Monate würde sie für den Rest ihres Lebens tief in ihrem Herzen bewahren.
Rafiq steuerte den Wagen in die Haltezone vor dem Hotel. Während der Portier ihr Gepäck entlud und sich um die Limousine kümmerte, betraten sie gemeinsam das Foyer. Nach dem Einchecken führte ein Page sie zu ihrem Zimmer.
Heute Nacht muss es passieren, dachte Kiley voller Sehnsucht. Sie war es leid zu warten, wollte Rafiq endlich eine richtige Geliebte sein.
„Das ist unsere Präsidentensuite“, erklärte der Page stolz und stieß die Doppelflügeltür auf.
Die Suite hielt, was der Name versprach. Sie war sehr geräumig, mit einem großen Salon und zwei aneinandergrenzenden Schlafzimmern.
Das Gepäck wurde hereingetragen, dann verabschiedete sich der Page höflich und wünschte ihnen eine angenehme Nacht.
Endlich allein! Kiley trat ans Fenster, das einen fantastischen Ausblick auf das nächtliche Lichtermeer der Stadt bot. Rafiq stellte sich hinter sie und schlang die Arme um sie.
Aufseufzend schmiegte Kiley sich an ihn. „Danke, dass du über Nacht bleibst“, sagte sie leise.
„Hey, ich kann mir den Familien-Brunch morgen doch nicht entgehen lassen.“
Kiley wandte sich in seinen Armen um und rieb an einem Fleck auf seinem Hemd. „Das Baby hat dich angesabbert“, lachte sie.
„Macht nichts, das Hemd kann man ja waschen.“ Sein Blick wurde ernst. „Du ahnst gar nicht, wie sehr ich diesen Tag genossen habe, Kiley. Das war mal eine ganz neue und höchst erfreuliche Erfahrung, um meiner selbst willen gemocht zu werden. Deine Leute haben mir das Gefühl gegeben, einer von ihnen zu sein. Das erlebe ich nicht oft.“
Kiley konnte nachempfinden, was er meinte. Die Spendengala hatte ihr demonstriert, wie es sein musste, ständig auf dem Präsentierteller zu stehen und von Menschen umgeben zu sein, die sich einen Vorteil von der Bekanntschaft mit ihm
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