Collection Baccara Band 0267
doch nichts geschah. Vielleicht hoffte sie darauf, dass er den ersten Schritt unternahm.
„Haben Sie irgendwelche Fragen zu dem, was ich Ihnen bisher erzählt habe?“
Sie betrachtete ihn einen Moment, dann sagte sie: „Ich habe nur eine einzige Frage.“
„Was möchten Sie wissen?“
„Was genau will Mrs. D’Mar… meine Großmutter von mir?“
„Sie möchte Teil Ihres Lebens sein. Sie möchte Sie kennenlernen und Sie mit dem Familienunternehmen vertraut machen.“
Abbie kniff die Augen leicht zusammen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles ist.“
Der Kellner kam, und Doug wartete, bis er ihnen den Salat serviert und sich wieder entfernt hatte, bevor er fragte: „Wie kommen Sie darauf?“
„Das wäre zu einfach. Sie erwartet doch sicher nicht, dass ich das Geschäft leite. Das Einzige, was ich über Schmuck weiß, ist, dass ich ihn mir nicht leisten kann.“
Doug lehnte sich zurück und betrachtete die hübsche Frau, die ihm gegenübersaß. „Die Vorstandsmitglieder und ein sehr kompetenter Geschäftsführer kümmern sich um das Tagesgeschäft. Abgesehen davon, was wollen oder erwarten Sie? Mir scheint, Sie haben eine Entscheidung getroffen.“ Er hatte tatsächlich das Gefühl, dass sie nach dem Gespräch mit ihrem Vater einen Entschluss gefasst hatte. Sie wirkte innerlich ruhiger als zuvor. Deshalb hat sie auch der Einladung zum Dinner zugestimmt, mutmaßte er.
„Ich habe beschlossen, dass ich, wenn ich wirklich die Erbin eines solchen Vermögens bin, zumindest meiner Familie helfen kann.“ Sie blickte ihn direkt an. „Meiner richtigen Familie.“
Der Zusatz war überflüssig gewesen. Er wusste, wen sie meinte. „Ich bin sicher, dass Mrs. D’Martine genau das von Ihnen erwartet.“
„Gut, denn nur, wenn es meiner Familie hilft, lasse ich mich auf die Sache ein.“
„Ihnen ist klar, dass ich Ihr ständiger Begleiter bin – Tag und Nacht –, bis ich andere Anweisungen bekomme, und dass noch einige Detailfragen geklärt werden müssen.“
Sie nickte zögernd. „Welche Details?“
Jetzt kam der schwierige Teil. „Ich werde Sie nicht vor der Presse schützen können, die sich wie die Aasgeier auf Sie stürzen wird, sobald die Sache bekannt wird. Im Interesse der D’Martines und auch in Ihrem eigenen müssen Sie darauf vorbereitet sein.“
Sie zog die Stirn kraus. „Was heißt das?“
„Als Mitglied einer Familie in dieser gesellschaftlichen Stellung wird von Ihnen einiges erwartet. Als Erbin haben Sie öffentliche Verpflichtungen und Auftritte.“
„Sie wollen damit sagen, dass ich mich, um meiner Familie zu helfen, wie eine D’Martine-Erbin kleiden und aufführen muss?“
„Genau.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Scheint logisch, aber ich habe keine Ahnung, wie sich diese Menschen benehmen. Ich bin einfach eine ganz normale junge Frau …“
Er hatte nicht damit gerechnet, dass es so einfach werden würde. „Sonst noch Fragen?“
Es dauerte einen Moment, bis sie antwortete. „Nur eine.“
„Welche?“
„Können Sie mir beibringen, wie ich mich als Erbin verhalten muss?“
„Es ist nicht zu spät“, widersprach sein Partner vehement.
Joe war anderer Meinung, doch er hörte trotzdem dem Mann am anderen Ende der Leitung zu.
„Ich habe vor fünfundzwanzig Jahren alles aufs Spiel gesetzt, und du hast versagt. Diesmal darf nichts schiefgehen. Es ist egal, dass sie einen Bodyguard hat. Alles, was wir brauchen, ist die richtige Ablenkung, und dafür sorgt schon jemand für uns.“
Ein Lächeln glitt über Joes Gesicht, als er verstand, was sein alter Freund meinte. „Sag einfach Bescheid, wenn es so weit ist.“ Er legte auf, ohne sich zu verabschieden. Wozu die Zeit mit Höflichkeitsfloskeln verschwenden. Die Beziehung zu seinem Partner wäre bald Vergangenheit. Joe hatte in den letzten vierundzwanzig Stunden noch ein paar eigene Entscheidungen getroffen.
Wenn sie eine zweite Chance bekamen, und es sah ganz danach aus, würde es keine Fehler geben.
Und es würde auch niemanden geben, mit dem er das Geld teilen musste, wenn er es endlich in den Händen hielt.
Die Tage seines alten Freundes und Partners waren gezählt.
3. KAPITEL
„Halt still!“
„Wie soll ich stillhalten, wenn meine Beine von der Anstrengung, deinen fetten …“
„ Mattie“, warnte Minnie.
Mattie starrte ihre Zwillingsschwester böse an. Aber Minnie hatte recht. Wenn sie Irene nicht mit vereinten Kräften hochheben würden, damit sie über die hohe Hecke spähen
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