Collection Baccara Band 0267
geschäftsfördernd auf ihre exklusive Galerie auswirken.
„Interessant.“ Sie verzog süffisant die Lippen. „Womit hat sich diese eine deine besondere Aufmerksamkeit verdient?“
„Das werde ich nicht mit dir diskutieren.“
„Natürlich nicht. Womöglich könnte ich dir meinen Rat anbieten, und das möchtest du nicht riskieren.“
„Ich bin kein pubertierenden Jugendlicher, der den Aufstand gegen seine Eltern probt“, versetzte er kühl.
„Stimmt genau. Du bist ein Mann. Und ein Prinz dazu. Der Erbe deines Vaters. Ist dir bewusst, dass Kiley in dich verliebt ist?“, fügte sie übergangslos hinzu.
Die Frage traf ihn wie ein Schlag. Kiley … verliebt in ihn? Ausgeschlossen.
„Das bezweifle ich“, brachte er so gleichmütig wie möglich hervor.
Carnie lachte belustigt auf. „Du liebe Güte … blind und taub wie alle Männer, wenn es um Frauen geht. Selbstverständlich ist sie in dich verliebt, vermutlich gehen ihre Gefühle sogar tiefer. Was hast du erwartet? Sie ist deine Sekretärin.“
Carnie nickte bedächtig. „Ja, stell dir vor, das weiß ich. Ich weiß eine Menge mehr, als du glaubst. Zum Beispiel auch, dass sie bereits verlobt war – mit unglücklichem Ausgang. Der Schuft hat sie betrogen, und dann kam sie zu dir gelaufen, um Trost in deinen starken Armen zu suchen. Den du ihr natürlich äußerst bereitwillig angeboten hast. Wie rührend.“
Ihre Version entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber Rafiq würde sich hüten, seine Mutter zu korrigieren.
„Hast du ernstlich angenommen, sie ist so wie deine anderen Gespielinnen?“, spottete Carnie. „Hast du dir eingebildet, sie kennt die Regeln und hält sich daran? Dann hast du dich gründlich getäuscht. Das arme Dummchen denkt nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen. Oh, ich bin sicher, sie lässt sich nichts anmerken, aber glaub mir, sie ist bis über beide Ohren in dich verliebt.“
Rafiq wollte das nicht hören. Seine Mutter täuschte sich ganz sicher. Kiley kannte ihn zu gut, kannte die Regeln, nach denen seine Affären abliefen.
Und doch … er durfte Carnies Worte auch nicht einfach ignorieren, nur weil er sie nicht mochte.
„Was passiert, wenn es vorbei ist?“, hielt seine Mutter ihm vor. „Für dich ist die Kleine nicht viel mehr als eine weitere Herausforderung, aber für sie bist du ein Prinz, sowohl im wörtlichen wie auch in übertragenem Sinn. Das kann man ihr nicht mal vorwerfen. Betrachte doch ihre Herkunft. Durch dich erhielt sie Einblick in ein Leben, das vermutlich ihre kühnsten Träume übertraf. Wie könnte sie da widerstehen? Wirklich tragisch. Stell dir vor, was aus ihr wird, wenn du sie fallen lässt? Wer wird ihr gebrochenes Herz diesmal kitten? Ihren Liebeskummer heilen?“
Liebe? Dieses Gefühl, so magisch es auch sein mochte, hatte keinen Platz in Rafiqs Leben. „Worauf willst du hinaus?“
„Ich will dich nur warnen, dass du dich mit Kiley auf gefährlichem Terrain bewegst. Sie ist so ein süßes Mädchen.“
Seine Augen wurden schmal. „Und?“
„Mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen. Dein Vater ist ziemlich unzufrieden mit dir, wie es scheint. Du bist über dreißig, Rafiq. Höchste Zeit zu heiraten.“
„Ich verstehe. Lass mich raten, Mutter. Dir schwebt da bestimmt schon die passende Kandidatin vor.“
„Ja, das stimmt zufällig. Und zwar die Tochter einer guten Freundin. Eine bezaubernde junge Frau: schön und sehr kultiviert. Sie ist äußerst gebildet und hat Musik studiert. Ich würde gern ein Treffen zwischen euch beiden arrangieren. Nichts Offizielles natürlich. Vielleicht ein Brunch am Sonntag.“
Rafiq stand ruckartig auf. „Ich bin nicht interessiert, herzlichen Dank.“ Was er tatsächlich dachte, behielt er lieber für sich: dass er im Leben keine Frau angucken würde, die seine Mutter ihm empfahl. Traurig, aber wahr.
Carnie funkelte ihn zornig an. „Du musst früher oder später heiraten, und wir wissen doch beide, dass es nicht dieses Dummchen sein wird, mit dem du gerade schläfst. Sie ist ein Niemand. Der Spross einer Durchschnittsfamilie ohne besondere Talente. Was sollte sie euren Kindern schon mit auf den Weg geben?“
Sie fuhr fort, sich zu ereifern, aber Rafiq hörte schon gar nicht mehr hin. Abrupt drehte er sich um und verließ beinahe fluchtartig das Apartment. Im Fahrstuhl brannte sich ein einziges Wort in sein Bewusstsein: Kinder.
Sie hatten so oft zusammen geschlafen. Er benutzte immer Kondome – bis auf das allererste Mal.
Ein Mal, sagte er
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