Collection Baccara Band 0267
sich. Ein einziges Mal. Und doch konnte sie schwanger geworden sein.
Rafiq fasste einen Entschluss. Falls es ein Kind gab, blieb nur eins für ihn zu tun. Schließlich war er Prinz Rafiq von Lucia-Serrat, ein Mann von Ehre.
Kiley saß mit untergezogenen Beinen auf dem Sofa und las. Als sie das Garagentor surren hörte, machte ihr Herz einen freudigen Satz wie jedes Mal, wenn Rafiq nach Hause kam. Es war, als würde die Sonne aufgehen. Sie schalt sich für diese Albernheit, konnte es aber nicht ändern. Zumindest konnte sie sich gerade noch zurückhalten, freudig aufzuspringen und ihm entgegenzulaufen. Diesen Part überließ sie dann doch lieber dem Kätzchen, das sie inzwischen auf den Namen Fariha getauft hatten, was auf Arabisch „glücklich“ bedeutete.
„Ich bin wieder da“, tönte Rafiqs tiefe Stimme durchs Haus.
Unwillkürlich fragte sich Kiley, wie das wohl bei ihm im Palast ablief. Kündigte dort eine Art Herold jedes Mal die Rückkehr des Prinzen an?
Kiley blickte ihm erwartungsvoll entgegen. „Wie war dein Treffen?“
„Interessant.“ Übergangslos fügte er hinzu: „Bist du hier glücklich, Kiley?“
„Wie bitte?“ Sogar mehr als glücklich … „Aber natürlich bin ich das.“
Er zog ihre Hand an die Lippen und drückte einen zärtlichen Kuss in die Handfläche. „Es ging alles unerwartet schnell mit uns, nicht wahr?“
Sie fragte sich, worauf er hinauswollte. „Das ist okay für mich, Rafiq, sonst hätte ich mich nicht darauf eingelassen. Es gefällt mir, hier zu sein. Wir geben doch ein ganz drolliges Gespann ab.“
Rafiq zog eine amüsierte Grimasse. „Wie schmeichelhaft.“ Ernst fuhr er fort: „Liebst du mich?“
Hatte sie sich verhört? Das musste sie wohl, denn diese Frage konnte Rafiq ihr unmöglich gestellt haben. Kiley blieb förmlich die Luft weg vor Schreck. Offensichtlich war sie keine so gute Schauspielerin, wie sie gedacht hatte. Irgendwie musste sie sich verraten haben. Herrje, was sollte sie bloß sagen? „Ich, äh … Rafiq, ich verstehe nicht …“
„Das ist doch eine ganz einfache Frage. Liebst du mich?“
Panik stieg in ihr auf. Er war sauer auf sie, weil sie sich nicht an die Regeln gehalten hatte. Sie hatte Gefühle ins Spiel gebracht, ein unverzeihlicher Fehler. Rafiq würde sie bitten zu gehen, aber sie war noch nicht bereit dazu. Nicht jetzt. Sie wollte jede Sekunde der vereinbarten drei Monate mit ihm auskosten.
Kiley atmete tief durch und sah Rafiq offen in die dunklen Augen. „Es stimmt, ich habe mich in dich verliebt. Aber bevor du jetzt etwas Unüberlegtes tust, hör mich bitte an. Meine Gefühle für dich ändern nichts an unserer Abmachung, das versichere ich dir. Ich wusste, worauf ich mich einließ, als ich dir den Vorschlag machte, deine Geliebte zu werden. Und das habe ich nicht vergessen.“
Seine Miene war unergründlich. Kiley konnte nicht sagen, wie er ihr Geständnis aufnahm. Doch zumindest wirkte er nicht wütend oder genervt, was sie als gutes Zeichen wertete.
„Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden“, erklärte er mit rauer Stimme. Als er anschließend einen funkelnden Ring aus der Hemdtasche fischte, wusste Kiley gar nicht mehr, woran sie war.
Um sie vollends aus der Bahn zu werfen, ging er vor ihr auf die Knie und hielt ihr den funkelnden Diamantsolitär hin. „Kiley, willst du meine Frau werden?“
Sie blinzelte irritiert. „Wie bitte?“
„Hey“, lachte er. „Das war doch eine ganz einfache Frage. Aber gut, ich wiederhole: Willst du meine Frau werden, Kiley?“
Sie hatte das Gefühl zu träumen. Ja, so musste es sein, gleich würde sie aufwachen, und der schöne Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Gerade noch widerstand sie dem Impuls, sich selbst zu zwicken, um festzustellen, ob sie wach war oder schlief. „Du machst mir einen Antrag“, brachte sie tonlos hervor.
„Offensichtlich nicht sehr geschickt.“
„Du möchtest mich tatsächlich heiraten.“
„Ja, das möchte ich.“ Hm, die Angelegenheit entwickelte sich irgendwie nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte …
So etwas passiert Durchschnittsmädchen wie dir nicht, hetzte die Stimme des Zweifels in ihrem Innern. Und doch lag Rafiq vor ihr auf den Knien und hielt ihr einen Verlobungsring hin.
Urplötzlich stieg ein überschäumendes Glücksgefühl in ihr auf. Kiley fühlte sich so leicht, dass sie hätte tanzen mögen. „Das ist kein Scherz, oder? Wir sind nicht in ‚Versteckte Kamera‘?“, fragte sie ein letztes Mal, nur um ganz
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