Collection Baccara Band 0267
stürmte ins Haus. Er riss die Türen zu sämtlichen Zimmern auf. Von Kiley keine Spur. „Kiley!“, rief er und eilte einer plötzlichen Eingebung folgend in die Garage. Ihr Auto war da, aber was hieß das schon? Sie hatte ja bereits angekündigt, dass sie es lediglich als Leihgabe bis zu ihrer Trennung betrachtete …
Ich muss im Schlafzimmer nachsehen, dachte er gehetzt. Doch auch dort fand er alles unberührt vor. Ihre Kleider hingen im Schrank, und im Bad standen ihre Cremes und Tiegel. Der Duft ihres blumigen Parfüms wehte ihm aus dem Kleiderschrank entgegen, und auf einmal überkam ihn eine so schmerzliche Sehnsucht, dass es ihm fast das Herz zerriss. „Kiley … wo bist du nur?“ Gequält ließ er sich aufs Bett sinken.
In diesem Moment hörte er, wie die Haustür zugeschlagen wurde. Klopfenden Herzens kam er auf die Füße und rannte ins Foyer. Da sah er sie, seine geliebte Kiley …
„Wo bist du gewesen?“ Die Frage kam barscher als beabsichtigt heraus.
Sie blickte ihn erstaunt an. „Ich habe die Pflanzen in den Kübeln gegossen. Deine Eltern sind am Strand, falls du sie suchst. Eigentlich wollten sie mich zu einem gemeinsamen Strandspaziergang überreden, doch mir war nicht danach.“ Ihr Blick wurde verschlossen.
„Du bist nicht gegangen“, brachte er tonlos hervor.
Sie seufzte entnervt. „Ich wünschte ich könnte ein paar entscheidende Schalter in deinem Gehirn umlegen, Rafiq. Ich verlasse dich nicht, wie oft soll ich dir das noch sagen? Okay, ich bin sauer auf dich, und das nicht zu knapp. Du hast dich benommen wie der letzte Schuft, aber das ist eine andere Sache.“
Sie drückte das Kätzchen an sich, das ihr auf Schritt und Tritt folgte. „Ich glaube nämlich, dass du mich liebst, und das hält mich hier. Ich glaube sogar, dass ein Körnchen Vertrauen in deinem Herzen keimt. Irgendwie werde ich einen Weg finden, diese Saat aufgehen zu lassen.“
„Wirst du mich heiraten?“
„Vielleicht. Wenn du dich nicht länger wie ein Dummkopf anstellst.“
„Hey, du klingst ganz schön aufmüpfig in Gegenwart eines Prinzen“, schalt er sie augenzwinkernd.
Endlich erhellte ein Lächeln ihr Gesicht. „Na und? Was kannst du schon groß dagegen tun? Mich bestrafen? Ich bin die Mutter deines Kindes und die Frau, die du heiraten möchtest. Du solltest dich überschlagen, mir jeden Wunsch zu erfüllen, sei er auch noch so albern.“ Sie wurde ernst. „Also, das hätten wir nun hoffentlich geklärt. Ich werde dich nicht verlassen, und ich habe auch keine Angst vor dir. Irgendwie wird es weitergehen.“
„Aber du willst nicht meine Frau werden.“
„Erde an Rafiq: Könnten wir bitte endlich das Thema wechseln?“ Sie verdrehte ungeduldig die Augen.
„Nur noch einmal, damit ich es auch richtig kapiere: Du bist bereit, auf deinen Status als Prinzessin und Ehefrau zu verzichten. Du kannst dir vorstellen, mein Kind zu bekommen und mit mir auf Lucia-Serrat zusammenzuleben, ohne durch einen Trauschein an mich gebunden zu sein.“
Kiley überlegte kurz und nickte dann bestätigend. „Du hast es erraten.“
Rafiq spürte, dass sie die Wahrheit sagte, und er las es in ihrem Blick, der nichts verbarg. Während der ganzen Zeit, die sie jetzt zusammen waren, hatte sie ihn nicht ein Mal belogen. Sie hielt sich an ihre Versprechen und handelte immer so, dass sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte. Sie war eine Frau, die liebte.
Er trat langsam auf sie zu, fasste sie aber nicht an. „Ich habe außergewöhnlich früh schreiben gelernt. Meine Lehrer lobten meine besondere Auffassungsgabe. Was sie nicht kannten, war die Motivation hinter meinem Lerneifer. Ich dachte, wenn ich in der Lage wäre, meiner Mutter einen Brief zu schreiben und ihr zu erklären, wie einsam ich war, dann würde sie sofort herbeieilen und mich nie mehr alleinlassen.“
Es brach Kiley förmlich das Herz. Im Geiste sah sie den traurigen kleinen Jungen vor sich, der sich so verzweifelt nach Liebe sehnte. Und doch war er nicht daran zerbrochen, sondern war zu einem stolzen, erfolgreichen Mann herangewachsen. Plötzlich empfand Kiley eine ganz neue Hochachtung für ihn. „Und, wie hat sie reagiert?“, fragte sie leise, obwohl sie die Antwort schon ahnte.
„Es dauerte Monate, bis sich dazu herabließ, mir zu schreiben. Sie gab mir den Rat, meinen Vater um ein Pony zu bitten. Er sei sehr reich und könnte mir problemlos alles kaufen, was ich mir wünschte. Ich sollte mich glücklich schätzen.“
Kiley setzte Fariha auf
Weitere Kostenlose Bücher