Collection Baccara Band 0267
Henna-Party, auf der nur Frauen anwesend waren und Kiley den strahlenden Mittelpunkt bildete. Kostbare Geschenke wurden überreicht: Eine komplette Sammlung von Vasen aus der Ming-Dynastie schoss den Vogel ab.
Doch den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete der offizielle Empfang, dem wohl fünfhundert Gäste beiwohnten. Das Brautpaar präsentierte sich in prunkvollen Thronsesseln, die auf einem Podest standen, das mit duftenden Blumengirlanden geschmückt war.
Kiley trug ein schlichtes elfenbeinfarbenes Seidenkleid mit einer meterlangen Schleppe, das mit unzähligen funkelnden Swarovski-Kristallen bestickt war. Ihre Haare waren kunstvoll hochgesteckt, und auf dem kurzen Schleier saß ein filigranes und mit Diamanten besetztes Diadem, das aus der königlichen Schmuckschatulle stammte.
Rafiq hatte seiner Braut mit blauen Saphiren besetzte Ohrringe geschenkt, die zur Farbe ihrer Augen passten, sowie ein Diamantcollier, das ihre ewige Verbundenheit repräsentierte … und rote Rubine als Zeichen seiner Liebe. Er selbst trug die traditionelle Kleidung seines Landes: ein langes, weit fallendes weißes Gewand aus feinstem Stoff, den Dishdasha, und die typische Kopfbedeckung der Region: die Gutra – ein lang herabfallendes Tuch –, die durch die Igal, eine dicke, gedrehte schwarze Kordel zusammengehalten wurde.
Ein märchenhaftes Büfett wurde serviert: würzige exotische Fleisch- und Fischgerichte, Berge von Safranreis, angereichert mit Mandeln und Rosinen, sowie köstliche orientalische Süßspeisen. Die Gäste tanzten ausgelassen zu traditioneller Musik. Kiley stellte erleichtert fest, dass ihre zukünftige blaublütige Familie auch nur aus ganz normalen Menschen bestand, die lachten und liebten wie alle. Ein Umstand, den sie ausgesprochen beruhigend fand.
Während sie das fröhliche Treiben der Festgesellschaft von ihrem Hochzeitsthron verfolgte, gab es Momente, da konnte sie ihr Glück kaum fassen. Mit einem strahlenden Lächeln wandte sie sich dem Ehemann an ihrer Seite zu und schob ihre hennabemalte Hand in seine. „Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich …“
Rafiq drückte ihre Hand, und sein Blick war dunkel vor Leidenschaft, als er sagte: „Und ich liebe dich, meine bezaubernde Prinzessin. Du hast mir die Tür zu einem neuen Leben geöffnet, einem Leben voller Liebe, und dafür werde ich dir ewig dankbar sein, was auch geschehen mag.“ Augenzwinkernd fügte er hinzu: „Jetzt, da du offiziell meine Frau bist, beklage ich den Verlust einer Geliebten. Was meinst du, sollte ich mich nach einer neuen Besetzung dafür umsehen?“
„Untersteh dich, du Scheusal!“ Sie knuffte ihn lachend in die Seite. Mit einem vielsagenden Blick fuhr sie fort: „Diese Rolle steht ganz allein mir zu.“
„Genau diese Worte wollte ich hören, meine geliebte Ehefrau.“ Rafiq zog ihre Hand an die Lippen, und sein Blick sagte mehr als tausend Worte.
– ENDE –
Lucy Monroe
Wenn du mich nur berührst ...
1. KAPITEL
Carlene parkte ihr rotes Coupé in der ringförmigen Auffahrt der Ranch, doch statt sofort auszusteigen, blickte sie sich prüfend um.
Hier sah alles sehr gepflegt aus. Gerade so, wie man sich das Anwesen eines reichen Pferdezüchters vorstellte. Das Herrenhaus – ein zweistöckiges Gebäude aus hellem Naturstein mit weißen Fensterläden und roten Dachschindeln, die in der Mittagssonne leuchteten – gehörte sicherlich zu den schönsten weit und breit. Im Vorgarten blühten farbenprächtige Sommerblumen. Und auf der angrenzenden Weide sprangen drei kleine Fohlen umher. So übermütig, dass Carlene unwillkürlich lächeln musste.
„In dieser Idylle würde ich gern arbeiten“, murmelte sie. „Hoffentlich habe ich Glück.“
Ja, etwas Glück würde sie wohl brauchen, da sie keine Referenzen als Haushälterin vorweisen konnte. Und sie wusste nichts über die Familie, die hier lebte. Vielleicht legten die Garrisons Wert auf gut ausgebildetes Personal. Ihre Erfahrungen als Bardame würden ihr da wenig helfen, und ihr Studium erst recht nicht.
Carlene war Lehrerin. Bis vor einem Jahr hatte sie Englisch sowie Französisch unterrichtet, und das mit großer Begeisterung, denn sie liebte ihren Beruf. Trotzdem hatte sie an der Highschool gekündigt. Schweren Herzens, aber ihr war nichts anderes übrig geblieben, nachdem man sie so ungerecht behandelt hatte.
Ein Schüler hatte Vorwürfe gegen sie erhoben, die ihren guten Ruf zerstörten. Und obwohl sie
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