Collection Baccara Band 0267
betrifft …“
„Schon okay, vergiss das“, unterbrach sie ihn hastig. „Es stimmt aber, dass wir beide früh aufstehen müssen. Und ich brauche meinen Schlaf. Das hast du heute Nachmittag selbst gesagt.“
Carlene schaute ihn triumphierend an, weil sie wohl meinte, jetzt hätte sie ihm ein überzeugendes Argument geliefert, sie allein zu lassen. Doch wie sollte er das schaffen, wenn sie so verführerisch aussah wie heute? Und ausgerechnet neben einem Bett stand!
Win packte sie am Handgelenk. Er musste sie aus dem Zimmer lotsen, und zwar so schnell wie möglich. Sonst konnte er für nichts garantieren. „Du darfst dich morgen ausruhen, während die Kinder ihr Mittagsschläfchen halten. Außerdem ist es zu früh für dich, um schon ins Bett zu gehen, und ich möchte, dass du mir Gesellschaft leistest“, erklärte er, während er sie behutsam, aber energisch mit sich zog.
„Ach so, und was ich will, spielt wohl gar keine Rolle, oder?“ Sie senkte die Stimme, als sie auf den Flur traten.
Win seufzte nur und dirigierte sie zur Treppe, die zum Patio hinunterführte. Plötzlich schrie Carlene leise auf.
Er drehte sich zu ihr um. „Was ist los?“
Selbst im fahlen Mondlicht war nicht zu übersehen, dass sie ihn böse anfunkelte. „Ich bin auf etwas getreten“, fauchte sie. „Ich hab mir wehgetan.“
Win blickte auf ihre Füße und bemerkte erst jetzt, dass sie barfuß herumlief. Kurz entschlossen hob er Carlene hoch. Eine Sekunde lang fürchtete er, sie würde wieder anfangen zu kreischen und sich wehren, so wie neulich. Diesmal schlang sie ihm jedoch die Arme um den Hals und lehnte sich an seine Brust.
Lächelnd schaute er auf ihr hübsches Gesicht. So anschmiegsam gefiel sie ihm viel besser.
Er trug sie den ganzen Weg über den Innenhof bis in sein Wohnzimmer und entließ sie auch dort nur ungern aus seinen Armen. Dann deutete er auf das Tablett mit der Rotweinflasche und den beiden Kristallgläsern, die er bereitgestellt hatte. „Ist Wein okay?“
„Ich wage nicht zu widersprechen“, sagte sie schnippisch. „Ich bin ja schon dankbar dafür, dass du mich nicht wieder über die Schulter geworfen und wie einen Sack Kartoffeln durchs Haus geschleppt hast.“
Win schaute sie schweigend an.
Bis Carlene seufzte. „Ja, ich nehme gern ein Glas Wein.“
Er schenkte ihnen ein und reichte ihr ein Glas. „Lass mich eins klarstellen: Ich hab dich auch letztes Mal nicht wie einen Sack Kartoffeln durch die Gegend getragen, und mit Sicherheit habe ich dich nie über die Schulter geworfen. Verstanden?“
„Ja, du hast recht“, gab sie zu.
„Gut. Dann trink deinen Wein.“
Carlene zog die Augenbrauen hoch und blickte ihn einen Moment lang strafend an, dann nahm sie in einem der Sessel Platz.
Ihre Wahl amüsierte ihn. Hatte sie Angst, er würde sie verführen, wenn sie gemeinsam auf der Couch saßen?
Und glaubte sie wirklich, er würde sich davon abhalten lassen, nur weil sie ein wenig auf Abstand blieb?
Schmunzelnd setzte Win sich auf die Seite des Sofas, die an ihren Sessel grenzte, und streckte die Beine aus. Doch bevor es zu einer Berührung kam, zog Carlene schnell ihre Füße weg.
Sie nippte am Wein und sah Win über ihr Glas hinweg an. „Hat dir schon mal jemand verraten, dass Charme nicht unbedingt zu deinen größten Tugenden zählt?“
Win musste lächeln. Er mochte die Art, wie Carlene mit ihm sprach. Immer offen heraus, oft spöttisch, aber nie böse gemeint. Nein, man spürte stets ihre Warmherzigkeit. „Ja, ich glaube, Leah hat mir ein-, zweimal vorgeworfen, ein ungehobelter Cowboy zu sein.“
Nachdenklich blickte sie ihn an. „Das scheint dich gar nicht zu stören.“
„Was stört mich nicht?“
„Wenn andere schlecht von dir denken.“
„Oh, meine Schwester denkt nicht schlecht von mir, nur weil mir der Charme eines Gentlemans fehlt.“
Carlene ließ den Blick langsam durchs Wohnzimmer wandern, bevor sie Win wieder anschaute. „Nein, das tut sie sicherlich nicht.“
Beide schwiegen für ein, zwei Minuten.
„Ich kann es nicht so einfach ignorieren, ehrlich gesagt“, meinte sie dann.
„Was kannst du nicht ignorieren?“ Ihre plötzliche Nachdenklichkeit verwirrte ihn ein wenig. Er wollte Carlene jedoch nicht davon abhalten, ihm in Ruhe zu erzählen, was sie auf dem Herzen hatte. Wenn er ihr geduldig zuhörte, würde er ja vielleicht etwas mehr über sie erfahren.
„Wenn andere schlecht von mir denken“, erklärte sie leise. „Wenn mir die schlimmsten Dinge
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