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Collection Baccara Band 0290

Collection Baccara Band 0290

Titel: Collection Baccara Band 0290 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: YVONNE LINDSAY JOAN HOHL SARA ORWIG
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vorzustellen, wie sie ausgesehen hatte, als sie durch die Kirche auf Luc zugegangen war, um ihm Liebe und Treue zu schwören.
    Nichts.
    Sie runzelte die Stirn, als sich ein Anflug von Kopfschmerzen bemerkbar machte. Frustriert schob sie die Hülle wieder über das Kleid, um es zurück in den Schrank zu hängen. Dabei streifte sie mit der Hand den Zettel von der Wäscherei. Sie riss ihn ab und erstarrte, als sie las, was dort stand. Es war der Hinweis, dass es gelungen war, die Blutflecken vollständig zu entfernen.
    Blut. Wessen Blut? Ihres oder Lucs?
    Sie rieb sich die schmerzende Stirn und versuchte fast gewaltsam, eine Erinnerung heraufzuzwingen, aber das Einzige, was sie erreichte, war, dass ihre Kopfschmerzen stärker wurden. Was immer sie aus ihrer Vergangenheit verdrängte, es blieb verborgen.
    Nachdem sie einige weitere Schubladen durchsucht hatte, fand sie schließlich ein paar alte Jeans und einige T-Shirts, die zwar gewaschen, aber noch immer voller grüner Flecken waren. Belinda sank vor dem Schrank auf die Knie und zog die Sachen heraus.
    Das war ihre Gartenkleidung. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Endlich hatte sie etwas wiedererkannt. Mit zitternden Händen streifte sie ihre Schuhe ab und zog die Kleider aus, die ihre Eltern ihr ins Krankenhaus gebracht hatten. Sie schlüpfte in die Jeans, die ein wenig zu weit war, da sie in der Klinik abgenommen hatte. Sie schnallte den Gürtel etwas enger, als sie es offenbar sonst getan hatte, und zog lächelnd eines der T-Shirts an. Oh ja, das fühlte sich endlich richtig an. Wenn sie jetzt in den Garten ging, würden vielleicht weitere Erinnerungen zurückkehren.
    Sie ließ ihre Kleidung einfach auf dem Boden liegen, griff nach einem Paar flacher Schuhe im Regal und ging zur großen Glasfront im Schlafzimmer. Eine Tür führte hinaus auf die Holzterrasse, und dort draußen hing der Duft von Blumen und Kräutern in der Luft.
    Ein paar Stufen führten rechts in die gepflegte Gartenanlage des Grundstücks. Belinda eilte hinunter und sah sich suchend um, in der Hoffnung, die Erinnerung würde bei diesem Anblick zurückkehren.
    Die Anlage war weitläufig, und so stand die Sonne schon tief am Himmel, als sie den Kräutergarten fand. Die schmalen Wege wurden von alten Mauersteinen gesäumt und führten in verschlungenen Mustern durch die üppigen Kräuterbeete, deren Duft die Abendluft erfüllte. Im Zentrum des Gartens stand eine Sonnenuhr, die tiefe Schatten auf die Rosmarinsträucher warf.
    Rosmarin – für die Erinnerung. Wäre die Ironie des Hamlet -Zitats, das ihr durch den Kopf schoss, nicht so schmerzhaft, hätte Belinda beinahe drüber lachen können. Von allen Orten, die sie bisher gesehen hatte, war dies derjenige, an dem sie sich am ehesten zu Hause fühlte. Abwesend pflückte sie einen Zweig Rosmarin, rieb die Blätter zwischen ihren Fingern und atmete den würzigen Duft tief ein.
    Plötzlich wusste sie es. Dies war ihr Garten. Sie hatte ihn geplant und den Standort jeder einzelnen Pflanze sorgfältig festgelegt. Die Petersilie hatte sie selbst gepflanzt, daran erinnerte sie sich genau. Dabei hatte sie gelacht, weil ihr eine Bemerkung ihrer Schwestern eingefallen war, die ihr gesagt hatten, nach dem Pflanzen von Petersilie würde man schwanger werden. Sie erinnerte sich sogar daran, dass sie in diesem Moment gehofft hatte, der alte Aberglaube würde auch bei ihr zutreffen.
    Die Erinnerung daran traf sie buchstäblich wie ein Faustschlag in den Magen. Schwankend ging sie zu einer Steinbank und ließ sich daraufsinken. Sie erinnerte sich. Sie erinnerte sich genau an den Garten, es hatte Monate gedauert, ihn fertigzustellen, aber was war mit dem Rest? Sie musste hier Zeit mit Luc verbracht haben, ihre Beziehung hatte sich entwickelt, sie mussten Pläne für eine gemeinsame Zukunft geschmiedet haben.
    Der Druck hinter ihrer Stirn wurde plötzlich unerträglich. Stöhnend schloss sie die Augen, und noch während sie langsam das Bewusstsein verlor, hallte eine Frage dröhnend durch ihren Kopf: War dies der Schmerz der Erinnerung oder der Schmerz des Bedauerns?
    Luc warf seinen Montblanc-Füller zur Seite, ohne Rücksicht auf das wertvolle vergoldete Schreibutensil zu nehmen. Ungeduldig schob er seinen Schreibtischstuhl zurück. Er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen und wusste genau, wer daran schuld war.
    Belinda.
    Der Wunsch, sie zu besitzen, war wie ein Stachel, der in ihm bohrte. Er hatte sich zwingen müssen, sie allein zu lassen, ihr Zeit zu

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