Collection Baccara Band 0290
geben. Dabei wollte er ihr am liebsten nah sein, um sich ihr wieder einzuprägen, ihrem Gedächtnis ebenso wie ihrem Körper. Er hätte es tun können. Sie hatte sich seinem Kuss nicht widersetzt, im Gegenteil, aber sein abstruses Ehrgefühl beharrte darauf, dass die Initiative von ihr ausgehen musste.
Er erhob sich von seinem Stuhl und durchquerte das großzügig geschnittene Büro. Vom Fenster aus hatte er eine gute Aussicht über die Gartenanlage. Beim Anblick der jungen Frau in der alten Jeans und dem T-Shirt dachte er zuerst, dass sich jemand unberechtigt Zutritt zum Grundstück verschafft hatte, aber noch bevor er sie wirklich erkannte, verriet ihm die Reaktion seines Körpers, dass es Belinda war. Genau so hatte er auch reagiert, als er sie das erste Mal sah. Er hatte sofort gewusst, dass er sie besitzen wollte. Luc lächelte.
Die Erweiterung des kleinen Küchengartens war ein Vorwand gewesen, um sie nach Tautara zu locken. Er hatte gründlich recherchiert und wusste genau, dass sie der Versuchung, einen Kräutergarten von dieser Dimension anzulegen, nicht würde widerstehen können. Didier, der Chefkoch, den er von einem Fünfsternehotel an der Côte d’Azur abgeworben hatte, hatte schon länger darüber lamentiert, dass er für seine Kochkünste mehr frische Kräuter brauchte. Als der Garten fertiggestellt war, war Didier Belinda vor Dankbarkeit um den Hals gefallen.
Ihr langer Aufenthalt auf Tautara, unterbrochen von einigen Fahrten nach Auckland, um Veranstaltungen in den Hotels ihres Vaters zu organisieren, war der perfekte Hintergrund für sein Vorhaben gewesen. Sie war oft genug fort, um ihn zu vermissen und um einzusehen, dass sie ihn liebte und zu ihm gehörte, an seine Seite. Es hatte lange gedauert, aber am Ende hatte er sein Ziel erreicht.
Luc Tanner war schließlich ein Mann, der immer das bekam, was er wollte, und Belinda hatte er mit einer Intensität gewollt, die alles überstieg, was er bisher kannte. Er dachte an das erste Mal, als er sie gesehen hatte, in einem der Hotels, die Baxter Wallace gehörten.
Statt sie direkt anzusprechen, war er damals zu ihrem Vater gegangen. Baxter hatte ihm ins Gesicht gelacht, als er darum bat, seiner heiß geliebten jüngsten Tochter vorgestellt zu werden. Unverdrossen hatte Luc abgewartet und sie aus der Entfernung beobachtet. Er war sicher, dass seine Zeit kommen würde. Und er hatte recht behalten.
Wenige Monate später hatte Belindas Vater durch einen Kreditkartenbetrug in mehreren seiner Hotels Hunderttausende von Dollars verloren. Seine Bank hatte sich damals bereit erklärt, ihm einen Kredit zu gewähren. Kurz darauf jedoch wurde bei Baxters Frau eine seltene Form von Krebs diagnostiziert, die eine teure Behandlung nötig machte, die nicht durch die Krankenversicherung abgedeckt war. Dieses Mal hatten die Banken abgewinkt, und an wen hatte sich Baxter in seiner Verzweiflung gewandt?
An ihn, Luc Tanner.
Niemand sonst wäre bereit und in der Lage gewesen, ihm auszuhelfen. Sosehr es Baxter Wallace auch widerstrebte, gerade den Mann um Hilfe zu bitten, den er so brüsk abgewiesen hatte, war ihm nichts anderes übrig geblieben.
Sie hatten eine Vereinbarung getroffen. Eine Vereinbarung, die ihnen beiden zugutekam und deren Erfüllung nun davon abhing, ob Belinda ihr Gedächtnis zurückerlangte oder nicht.
Luc beugte sich vor, als er plötzlich sah, dass Belinda von der Bank rutschte, eine Hand an ihren Kopf gepresst. Etwas war geschehen. Er drehte sich zur Tür und rief nach Manu, seinem engsten Vertrauten.
Manu war lange vor ihm bei ihr, der seinen Stock krampfhaft umklammerte und einmal mehr diese Verletzung verwünschte, die es ihm unmöglich machte, seiner Frau zu helfen, wenn sie ihn brauchte.
„Was denkst du, ist sie in Ordnung?“, fragte er den Mann, dem er mehr vertraute als allen anderen.
Manu blickte auf, nachdem er Belinda kurz untersucht hatte. „Sie wacht schon wieder auf, es war nur eine kurze Ohnmacht, denke ich.“
Ungeschickt ließ Luc sich auf die Knie fallen und ignorierte den scharfen Schmerz, der durch seine Hüfte schoss. Er strich Belinda das Haar aus dem Gesicht, als sie langsam die Augen öffnete.
„Luc?“ Ihre Stimme war schwach, und sie blinzelte verstört.
„Du bist ohnmächtig geworden. Manu schaut, ob alles mit dir in Ordnung ist. Mach dir keine Sorgen, ich würde ihm mein Leben anvertrauen.“
„Alles in Ordnung, Luc. Sie hat keine Beule oder sonstige Verletzungen.“
„Wie fühlst du dich?“ Luc
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