Collection Baccara Band 0297
Konzept ausgearbeitet hatte, bin ich damit an den Vorstand herangetreten. Und da ich plausibel machen konnte, dass durch eine steigende Mitarbeitermotivation auch unsere Umsätze wachsen, wurde mein Vorhaben genehmigt. Der Vorstandsvorsitzende …“
„Das ist Ihr Cousin Jonas Bravo, richtig?“
„Ja. Jonas hat mein Vorschlag so gut gefallen, dass er beschloss, eine Stiftung für die Vorschule ins Leben zu rufen.“
„Daran sind immer besondere Auflagen gebunden“, warf sie ein.
„Keine Sorge, es geht dabei nur um die finanzielle Seite. Alles andere wäre in Ihrer Verantwortung.“
Cleopatra wurde klar, dass sie über die Vorschule sprachen, als wäre sie beschlossene Sache. Doch wenn sie seinem Angebot wirklich zustimmte, dann nur unter der Bedingung, dass es ihre Vorschule war – und nicht seine. Ein Projekt dieser Größenordnung war eine große Herausforderung, deshalb musste sie sich gegen alle Eventualitäten absichern. „Das Ganze geht mir etwas zu schnell.“
Er musterte sie einen Moment lang. „Kommen Sie mit, Cleo. Ich stelle Ihnen meine Tochter vor.“ Er ergriff ihren Arm.
Seine Berührung ließ sie erschauern, doch Cleopatra wehrte sich nicht dagegen.
Fletcher wohnte in einer Penthousewohnung im obersten Stockwerk des Impresario. Sie verließen den Aufzug und betraten einen Flur, der mit edlem dunklem Holz paneeliert war und einen Marmorboden besaß.
„Hier entlang“, sagte Fletcher.
Er öffnete eine massive Holztür, die in seine Wohnung führte. Cleopatra fielen sofort die riesigen Fenster im Wohnzimmer auf, die einen atemberaubenden Blick auf die Stadt boten.
Fletcher ergriff ihre Hand und zog Cleopatra in einen anderen Raum, in dem ein kleines Mädchen auf einem Sofa saß. Auf ihrem Schoß lag ein geöffnetes Buch.
Sie sah zu ihnen auf, als sie das Zimmer betraten. „Hi, Daddy.“ Sie schloss das Buch. „Wir haben ein Märchen gelesen.“
Erst jetzt fiel Cleopatra auf, dass sich ein zweites Mädchen in dem Raum befand. Sie trug blondes Haar und war weitaus älter als Fletchers Tochter. „Guten Tag, Mr. Bravo“, meinte sie freundlich lächelnd und erhob sich aus einem Stuhl. „Ashlyn wollte etwas lesen, bevor sie ihren Mittagsschlaf macht.“
„Cleo, das ist Olivia“, sagte Fletcher. „Sie ist Ashlyns Kindermädchen.“
Ashlyn sprang auf und hielt Cleopatra die Hand entgegen. „Ich bin Ashlyn, und ich bin schon fast fünf.“
Cleopatra schüttelte ihre Hand und sah in ihre großen braunen Augen. Am liebsten hätte sie Ashlyn in die Arme geschlossen. Irgendwie erinnerte das Mädchen sie an sie selbst, als sie ein Kind war.
„Du bist sehr schön“, sagte Ashlyn. „Und sehr groß.“
„Danke.“
„Ich wette, du bist fast so groß wie mein Daddy.“
„Fast.“
„Ich muss nur noch neunmal schlafen.“
„Und was ist dann?“, fragte Cleopatra.
„Mein Geburtstag. Ich mache eine Party. Nicht an meinem Geburtstag, sondern am Samstag danach. Es wird Clowns und einen Zauberer geben. Und es kommen viele Kinder. Magst du auch kommen?“
„Ich …“
„Es gibt sogar einen Kuchen.“
„Das hört sich vielversprechend an.“
„Und Eiscreme“, schaltete Fletcher sich ein.
„Sehr verlockend“, meinte Cleopatra.
„Kommst du zu meiner Party?“, fragte Ashlyn mit großen Augen.
„Ja“, entschied Cleopatra spontan.
Fletcher bestand darauf, Cleopatra zu ihrem Auto zu begleiten. Sie schwiegen, während sie mit dem Aufzug nach unten fuhren und die Tiefgarage des Hotels betraten.
Erst als sie bei ihrem Auto waren, drehte Cleopatra sich zu Fletcher um. „Danke für die Begleitung, das wäre wirklich nicht notwendig gewesen.“
„Aber es war mein Wunsch“, entgegnete er lächelnd.
„Und danke für das leckere Mittagessen.“
Er kam näher, sodass sie sein verführerisches Aftershave riechen konnte. Am liebsten hätte sie einen Schritt nach hinten gemacht, doch das war nicht möglich, denn sie stand direkt vor ihrem Auto.
„So viele Kinder könnten von Ihren Erfahrungen profitieren“, sagte er.
Sie rief sich die vielen Gründe ins Gedächtnis, die gegen einen KinderWay im Impresario sprachen. Doch plötzlich kamen sie ihr nicht mehr so wichtig vor. „Ich kann nicht fassen, dass ich darüber nachdenke zuzustimmen.“
„Geben Sie sich einen Ruck, und sagen Sie Ja.“
„Wir müssten noch jede Menge Genehmigungen einholen …“
„Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.“
„Ich müsste viele neue Mitarbeiter einstellen und wieder von vorn
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