Collection Baccara Band 0297
einen Blick ins Grüne genießen würden. An dem Zaun, der die gesamte Anlage umgab, waren dezent Kletterpflanzen angebracht worden, um die abschreckende Wirkung des Maschendrahts abzuschwächen. Der Spielplatz selbst bestand aus einem Trimm-dich-Pfad, Rutschen und einem riesigen Sandkasten. Sogar an Schatten spendende Bäume hatte der Architekt gedacht.
Der große Pool, der ausgehoben, aber noch nicht mit Wasser gefüllt war, wurde von einem eigenen Sicherheitszaun umschlossen. Außerdem gab es Umkleidekabinen mit Duschen und großzügige Ruhebereiche.
Fletcher führte sie in das Innere des Gebäudes und zeigte ihr ein Klassenzimmer nach dem anderen. Jeder Raum war so gestaltet worden, wie er es ihr bei ihrem ersten Zusammentreffen erläutert hatte. Der Aufenthaltsbereich war groß genug, und an mehreren Stellen waren Waschbecken angebracht worden. Fletcher erklärte ihr, dass die Tafeln und Pinnwände erst einen Tag später aufgestellt wurden. Jedes Klassenzimmer besaß einen eigenen Abstellraum, der große Staufächer für die Sachen der Kinder bot. Schließlich führte Fletcher sie zum Verwaltungsbereich, wo er Cleopatra das Büro zeigte, das ihr gehören würde – falls sie seinem Angebot zustimmte.
Was gar nicht infrage kam.
Oder etwa doch?
Der Nachmittag verging wie im Flug, und Cleopatra fiel es zunehmend schwerer, Gründe zu finden, die gegen einen KinderWay im Impresario sprachen. Als sie aus dem Fenster auf den Spielplatz blickte, konnte sie förmlich Kinder lachen hören und fröhlich herumtoben sehen.
„Was meinen Sie?“, fragte Fletcher.
Sie drehte sich zu ihm um.
Er stand neben ihr und fuhr mit der Hand über den Schreibtisch. „Echtes italienisches Walnussholz. Ich hoffe, es gefällt Ihnen.“
„Alles ist einfach perfekt. Ich hätte niemals gedacht, dass Sie das in so kurzer Zeit schaffen.“
„Alles ist möglich. Man braucht bloß einen guten Entwurf, die richtigen Leute …“
„Und eine Menge Geld.“
Er zuckte mit den Schultern. „Das ist selbstverständlich.“
„Ich muss sagen, ich bin beeindruckt.“
„Freut mich“, sagte er fast etwas schüchtern.
Und beinahe hätte sie seinem Angebot doch zugestimmt. Was war nur los mit ihr? „Fletcher, ich glaube wirklich …“
„Sie sollten meine Tochter kennenlernen, bevor Sie sich entscheiden“, unterbrach er sie. Heute immerhin zum ersten Mal.
Ich habe mich längst entschieden, dachte sie. Aber sie sagte es nicht. Irgendwie war sie im Moment nicht dazu imstande. Es wäre zu grausam gewesen.
Die Vorschule schien ihm wirklich am Herzen zu liegen. Mehr, als Cleopatra am Anfang angenommen hatte. Bei ihrem ersten Treffen war sie davon ausgegangen, dass sein Interesse an KinderWay nur von kurzer Dauer sein würde. Aber nachdem sie die fast fertige Vorschule gesehen hatte, glaubte sie, dass es ihm ernst sein musste. Sonst hätte er sich nicht mit so viel Leidenschaft dafür engagiert.
Trotzdem zweifelte Cleopatra nach wie vor an seinen Absichten. „Die Zeit vergeht schnell. Bevor Sie sich’s versehen, ist Ihre Tochter aus dem Vorschulalter herausgewachsen. Wie soll es dann mit KinderWay weitergehen?“
„Wir werden einen Vertrag aufsetzen“, antwortete er enthusiastisch. „Sie werden als Leiterin der Vorschule fungieren, und die Bravo Group wird dafür sorgen, dass Ihr Programm kontinuierlich weiterläuft.“
„Das wäre natürlich großartig.“
Seine blaugrauen Augen funkelten. „Sie sind also nicht von meinem Gutdünken abhängig.“
„So betrachtet, nein.“
„Wünschen Sie sich selbst Kinder, Cleo?“
Die Frage kam ihr zu persönlich vor, trotzdem antwortete sie ehrlich. „Ja, am liebsten ein Dutzend, aber da das etwas schwierig zu handhaben sein wird, würde ich mich auch mit zwei oder drei Kindern zufriedengeben.“
Seine Miene wurde ernst. „Wenn man Kinder hat, verändert sich alles. Plötzlich sieht man die Dinge mit anderen Augen. Bevor ich allein für Ashlyn verantwortlich war, schien es mir nicht sonderlich wichtig, dass die Kinder meiner Mitarbeiter eine gute Schulbildung erhalten. Aber mittlerweile würde ich alles tun, um ihnen eine gute Vorschule zu bieten.“
„Ich habe das Gefühl, als würde es Ihnen mehr um Ihre eigene Tochter gehen.“
„Natürlich bedeutet sie mir alles, aber ich möchte allen meinen Mitarbeitern eine gute Vorschule zur Verfügung stellen. Deshalb habe ich mich informiert, wie ich das am besten bewerkstelligen kann … und bin bei Ihnen gelandet. Nachdem ich ein
Weitere Kostenlose Bücher