Collection Baccara Band 0297
vorlegen.“
„Glauben Sie, das ist notwendig?“
„Ich unterschreibe keinen Vertrag, bevor mein Anwalt ihn geprüft hat.“
„Das ist Ihr gutes Recht.“
„Was halten Sie davon, wenn ich vorbeikomme und den Vertrag mitnehme? Wenn es keine Bedenken gibt, bringe ich ihn unterschrieben zurück.“
„Gut. Kommen Sie um eins. Dann können wir gemeinsam zu Mittag essen.“
„Sie können es nicht lassen, oder?“
Er lachte. „Nein.“
Cleopatra zögerte. Doch was war schon dabei? Es war bloß ein weiteres harmloses Mittagessen.
Sie willigte ein, im Placer Room des High Sierra Hotels mit ihm essen zu gehen. Der Ruf des Restaurants war genauso gut wie der des Club Rouge.
Wieder gab es Champagner.
„Lassen Sie uns auf Ihre Entscheidung anstoßen, einen KinderWay im Impresario zu eröffnen“, sagte Fletcher.
Wie am Tag zuvor trank Cleopatra nur ein Glas. Sie brauchte keinen Alkohol, denn sie war berauscht genug von den Aussichten, die mit diesem Projekt verbunden waren. Mittlerweile war ihr klar geworden, dass dies genau der richtige Zeitpunkt war, um zu expandieren. Und sie konnte es kaum erwarten, neue Mitarbeiter einzustellen und die Vorschule zu eröffnen.
Nachdem sie bestellt hatten, wollte Fletcher mehr über ihre Kindheit und die Tanzauftritte wissen, mit denen sie ihr Studium finanziert hatte.
Aber Cleopatra schüttelte den Kopf. „Nein, jetzt sind Sie an der Reihe.“
„Sie wissen doch alles über mich. Erzählen Sie mir lieber mehr von sich.“
„Sie sind dran.“
Er gab nach und erzählte ihr, dass er in Dallas geboren war. „Meine Mutter hat Nachtschichten im Pancake Palace gemacht, Sie wissen schon, in dieser Restaurantkette. Als eines Nachts Blake Bravo in den Laden kam und ein Käseomelett mit Würstchen bestellte, hat sie sich auf der Stelle in ihn verliebt.“
„Und Blake sich in sie?“
„Nein, wahrscheinlich nicht. Am nächsten Morgen verschwand er auf Nimmerwiedersehen. Erst dreißig Jahre später hörte meine Mutter wieder von ihm, als sie die Zeitung aufschlug und las, dass der berühmt-berüchtigte Blake Bravo erschossen worden war.“
„Ihre Mutter hat Sie allein erzogen?“
„Die ersten zehn Jahre lang. Danach hat sie meinen Stiefvater kennengelernt. Sie heirateten, und wir mieteten ein Haus in Ocean City, wo er Verkaufsautomaten wartete. Ich habe zwei Halbschwestern, Cathy und Anna-Marie.“ Seine Augen leuchteten, als er ihre Namen erwähnte.
„Sie lieben Ihre Schwestern heiß und innig, habe ich recht?“
„Ja“, entgegnete er begeistert.
„Ich wünschte, ich hätte Geschwister und eine richtige Familie.“
Er legte seine Hand auf ihre. „Ich weiß.“
Sie spürte die Wärme seiner Hand, und eine unbestimmte Sehnsucht erfasste sie. Nein, daran durfte sie nicht einmal denken.
Vorsichtig zog sie die Hand zurück.
Als sie das Restaurant verließen, blieben sie an einem Ecktisch stehen, wo Fletchers Halbbruder Aaron mit seiner Frau Celia saß, die unübersehbar schwanger war.
„Unser Ältester, Davey, ist gerade drei geworden“, sagte Celia. „Er wird Ihre Vorschule besuchen.“ Sie legte die Hand auf ihren großen Bauch. „Und der oder die Kleine hier später einmal auch.“ Sie lächelte Cleopatra zu. „Ich freue mich sehr, dass Sie einen KinderWay bei uns eröffnen.“
„Das Vergnügen ist ganz meinerseits“, sagte Cleopatra lächelnd.
Fletcher wandte sich lachend an Celia. „Du weißt gar nicht, wie viel Mühe es mich gekostet hat, sie zu überreden.“
Aaron streckte Cleopatra die Hand entgegen. „Willkommen in der Familie Bravo.“
Cleopatra schüttelte seine Hand und sah ihm in die Augen. Genau wie bei seinem Bruder wusste sie nicht, was er wirklich von ihr hielt.
Fletcher legte sanft eine Hand auf ihren Rücken. „Wir wollen euch nicht weiter beim Essen stören.“
Cleopatra folgte ihm zum Impresario, wo sie in den Aufzug stiegen. Während sie nach oben zur Verwaltung fuhren, hielt sie Abstand zu Fletcher. Sie wusste, wie gefährlich die Situation war. Sie musste nur einen Schritt auf ihn zumachen und würde in seinen Armen liegen.
Doch genau das wollte sie mit allen Mitteln verhindern.
Die Aufzugtüren öffneten sich. Die beiden verließen den Fahrstuhl und gingen zum Empfang, wo Marla mit einem großen Umschlag auf Cleopatra wartete.
„Danke“, sagte sie, als die Assistentin ihr den Vertrag überreichte.
„Ich bringe Sie zum Auto“, meinte Fletcher.
Auf keinen Fall, dachte Cleopatra und drehte sich zu ihm um. „Besser
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