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Fortunas Odyssee (German Edition)

Fortunas Odyssee (German Edition)

Titel: Fortunas Odyssee (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliane Reinert
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ESCH VERLAG
    Potsdam
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    Für alle Frauen,
    die kämpfen, die lieben,
    und ihre Ideale nicht aufgeben.
    Vorwort
    Ich bin Tim Ligier, ein Maschinenbau-Ingenieur, der gern Lotto spielt. Im festen Glauben, ein erfahrener Mensch zu sein, wurde ich vom Leben überrascht.
    Mir wurde die größte Erfahrung zuteil, die ein Mensch erleben kann: eine Reise in die Vergangenheit, in der ich nicht nur mich selbst traf, sondern auch Werte entdeckte, die mir vorher nicht bekannt gewesen waren. Ich war in der Lage, Menschen und Ereignisse aus einer anderen Perspektive zu betrachten, was mir zu mehr Toleranz verhalf und mir die Fähigkeit schenkte, wirklich zu lieben.
    Wir alle haben in der Vergangenheit Situationen erlebt, die sich nur schlecht oder gar nicht lösen ließen. Wir haben Menschen verloren, die uns nahe gestanden haben, und bestimmte Augenblicke, die wir gern erlebt hätten, sind uns versagt geblieben. Ich konnte Situationen lösen, war in der Lage, meine Liebe zu zeigen und habe unglaubliche Momente durchlebt. Ich werde jedes Detail dieser einzigartigen Reise erzählen, die mehr wert ist als alle Schätze dieser Welt.
    Anmerkung der Autorin
    Dies ist ein außergewöhnliches Buch. Doch nicht nur der Text ist außergewöhnlich, sondern auch die Erzählperspektive.
    Tim erzählt seine Geschichte sozusagen in zwei Perspektiven gleichzeitig. Einerseits, weil er als unsichtbarer Erwachsener mit seiner eigenen Kindheit konfrontiert wird, andererseits aber auch ähnlich der Rückblende in einem Film - selbst Akteur ist. Für den Leser, der dies weiß ist Tims jeweiliger Status leicht erkennbar. Wird die Ich Form benutzt, so ist er Akteur, ist von Tim die Rede wird er als handelnde Person von außen geschildert.
    Eliane Reinert
    Im Dezember 2012
    Prolog / Der Lottogewinn
    Alles drehte sich; die Gedanken, die Häuser, die Menschen und die Straßen, alles drehte sich wie ein Karussell! Es war ein Schock! Ja, ich übertreibe nicht, ich stand unter Schock. Es war unbegreiflich. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Sollte das wirklich mein Glückstag sein?
    »Alles ist möglich!« - das behauptet der Werbespruch der Lottogesellschaft. Und nun traf es mich! Ich war in Horizonte, eine Stadt, in der ich gelegentlich Kunden besuche. Die Nummern, die ich seit Jahren ankreuze, waren auf einem Zettel notiert, der an der Wand der Annahmestelle hing. Oft bummele ich gern mehr oder weniger ziellos durch die Straßen der Stadt; es macht mir einfach Spaß, denn Horizonte besitzt ein bezauberndes Flair. An diesem Morgen war ich nicht geschäftlich unterwegs, sondern musste Abstand gewinnen, um über die Probleme nachzudenken, mit denen meine Frau zu kämpfen hatte. Die Stadt schien mich wie immer mit offenen Armen zu empfangen… und an diesem Morgen beschenkte sie mich mit einer unglaublichen Überraschung. Eine Mega-Sensation!
    Die Nummern an der Wand waren dieselben, die ich auf meinem Lottozettel angekreuzt hatte. Ich war platt und zweifelte: »Es ist unmöglich, dass jemand alle Nummern richtig ankreuzt.« Und dann auch noch ich! Doch sooft ich den unscheinbaren Zettel an der Wand betrachtete die Zahlen änderten sich nicht.
    Während ich die Nummern nochmals verglich, umklammerten meine zitterigen Finger den ausgefüllten Lottozettel. Aber auch nach zwei- bis dreimaliger Überprüfung änderte sich nichts an der Zahlenfolge. Jetzt fingen meine Beine an zu zittern. Ich lehnte mich an die Wand und starrte wie eine Kobra die ihr Opfer fixiert auf die ausgelosten Nummern.
    Die Menschen im Geschäft schwatzten mehr oder weniger aufgeregt, füllten ihre Lottozettel aus und schenkten mir, dem Fremden, kaum Beachtung. Ihre Träume im Hinblick auf den großen Gewinn, so sie denn solche hatten, behielten sie für sich. Ich, das Glückskind des Jahrhunderts hingegen fürchtete, man sähe mir an, dass Fortuna ihr Füllhorn über mir ausgeschüttet hatte. Doch keine Menschenseele beachtete mich. Ich bekam eine Gänsehaut, wenn ich daran dachte, dass alle Anwesenden wussten, wer der neue Millionär war. Mich überfiel die Angst, sie könnten überall herumposaunen, dass ich, Tim Ligier, im Lotto gewonnen hatte. Mein Name war nicht gänzlich unbekannt, weil einige meiner Projekte erfolgreich waren und mir einen nationalen Bekanntheitsgrad beschert hatten. Ich räusperte mich und versuchte, normal zu wirken, während ich meinen Zettel wieder in die Tasche stopfte. Der Versuch, eine Melodie zu pfeifen, ging

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