Collection Baccara Band 0297
wieder.
Phillip wandte sich an Angelica. „Wer hat dich dazu überredet?“
Die Frau rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum und spielte mit der Decke, in die das schlafende Baby gewickelt war. Sie hatte plötzlich Tränen in den Augen.
„Ich weiß, du hättest dich niemals auf diesen Schwindel eingelassen, wenn du nicht verzweifelt gewesen wärst. Habe ich recht?“ Phillips Stimme klang jetzt sanfter.
Sie sagte immer noch nichts, doch die Tränen liefen ihr über die Wangen.
„War es dieser gerissene Fuchs von Anwalt? Ich versichere dir, er hat dir etwas vorgemacht, wenn er behauptet hat, du hättest von mir keine Schwierigkeiten zu erwarten und würdest mit einem Haufen Geld diesen Raum verlassen.“
„Es war mein Freund“, schluchzte Angelica. „Er dachte … er sagte, wenn du so reich bist und wir so arm, warum sollten dir dann ein paar Tausend Dollar etwas ausmachen?“
„Aber als dann dieser Anwalt ins Spiel kam, ging es um mehr, stimmt’s?“
Sie nickte. „Er hat uns Wohlstand versprochen.“ Sie sah zu Alexandra, dann wieder zu Phillip. „Ich will nicht ins Gefängnis. Was soll dann aus meinem Baby werden? Er wird sich nicht darum kümmern.“
„Du kommst nicht ins Gefängnis“, versicherte Phillip ihr. „Lass einfach die Klage fallen.“
Alexandra stand auf und ging zu der Frau. Sie hatte Mitleid mit ihr. „Ist Ihr Freund der Vater?“
Angelica nickte. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann nicht arbeiten und mich gleichzeitig um das Kind kümmern. Meine Familie lebt in Norditalien. In Mailand. Aber sie wollen mich dort nicht haben. Und mein Freund hat keine Arbeit.“
Alexandra blickte zu Phillip. Er schloss einen Moment die Augen, als würde er intensiv nachdenken.
„Wenn du unterschreibst“, sagte er schließlich, „dass ich nicht der Vater des Kindes bin, dann werde ich dir helfen.“
„Wie willst du mir helfen?“ Angelica wiegte schluchzend das schlafende Kind.
Alexandra hörte zu, wie Phillip Angelica eine finanzielle Soforthilfe anbot. Außerdem versprach er, die Miete für eine Wohnung zu zahlen, bis Angelica eine Heimarbeit gefunden hatte, die es ihr ermöglichte, bei ihrem Kind zu bleiben.
Erleichtert nahm Angelica ein Stück Papier und einen Stift. Sie schrieb ein paar Sätze und setzte ihre Unterschrift darunter. Phillip stellte einen Scheck aus. Er versprach ihr einen weiteren, sobald sie ein geeignetes Apartment auf der Insel gefunden hatte. Als sie ging, wirkte sie glücklicher als zuvor. Phillip wandte sich an Alexandra.
„Ich werde Barnaby bitten, einen kleinen Fonds für das Baby einzurichten. Irgendwie habe ich das Gefühl, etwas tun zu müssen. Auch wenn ich nicht der Vater des Kindes bin, ich hätte es sein können.“
Alexandra schlang die Arme um ihn und küsste ihn. „Danke.“
„Ich habe nichts für dich getan.“
„Doch, das hast du“, murmelte sie. „Du hast mir gezeigt, was für ein Mann du bist.“ Bewundernd blickte sie zu ihm auf. War es Liebe oder nur Hochachtung für einen bemerkenswerten, großzügigen Mann? Vielleicht ein bisschen von beidem.
Es war schon später Nachmittag, als sie in die Villa zurückkehrten. In den Ställen herrschte wieder die übliche Ruhe, und Alexandra spürte, dass Phillip jetzt ganz entspannt war. Als sie in das herrlich kühle Innere des Hauses traten, wünschte Alexandra, sie könnte ihre Beziehung genauso entspannt sehen.
„Du siehst müde aus“, sagte Phillip, als sie im Foyer stehen blieb und sich umblickte. Ihr war bewusst, dass ihre Tage an diesem wunderschönen Ort gezählt sein könnten.
„Das bin ich auch. Zuerst die Jagd nach Eros, dann …“
Sie musste nichts erklären. Er schien sie ohne Worte zu verstehen. „Danke, dass du bei mir warst. Es muss sehr schwierig für dich gewesen sein.“
„War es in gewisser Weise“, gestand sie. „Aber ich bin froh, dass die Sache so gut ausgegangen ist. Du warst mehr als fair zu ihr.“
Phillip küsste sie auf die Nasenspitze. „Es ist noch Zeit bis zum Dinner. Warum ruhst du dich nicht etwas aus? Ich muss Barnaby anrufen und noch etwas Papierkram erledigen. Später treffen wir uns auf der Veranda.“
Sie nickte, auch wenn sie wusste, dass sie keinen Schlaf finden würde. Zu viel ging ihr durch den Kopf.
In ihrem Zimmer legte Alexandra sich die Worte zurecht, mit denen sie Phillip endlich die Wahrheit sagen wollte. Das Risiko war groß. Sie betete, dass er ihr gegenüber genauso großzügig und verständnisvoll sein würde wie
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