Collection Baccara Band 0297
nicht älter als neun Monate zu sein, mochte aber genauso sieben Monate oder ein Jahr alt sein, was bedeuten könnte, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Affäre schon schwanger gewesen war.
Er versuchte, in Angelicas Augen zu lesen, doch sie wich seinem Blick aus.
„Nehmen Sie bitte Platz“, sagte der Anwalt mit gezwungener Höflichkeit. Er stellte sich als Raphael Giovini vor und las die Stellungnahme seiner Mandantin vor, in der es hieß, dass nur Phillip als Vater ihres Kindes infrage kam.
Phillip hörte wortlos zu. „Darf ich mit Angelica unter vier Augen sprechen?“, fragte er, als der Anwalt fertig war.
„Nein“, erwiderte Giovini scharf. „Sie hat zu viel Angst, dass Sie ihr oder dem Kind wehtun könnten.“
Phillip warf Alexandra einen gequälten Blick zu. Er hatte noch nie in seinem Leben einem anderen Menschen körperlich wehgetan. Und es war einfach absurd zu glauben, dass er es ausgerechnet unter diesen Umständen tun würde. Alexandra lächelte ihm aufmunternd zu. Sie glaubte an ihn.
„Okay“, sagte Phillip. „Dann reden wir hier. Ja, ich war intim mit dieser Frau, und es könnte zu dem Zeitpunkt gewesen sein, als sie mit diesem Kind schwanger wurde.“
Giovini lächelte. „Ich freue mich, dass Sie so vernünftig sind.“
„Ich möchte einen Vaterschaftstest machen lassen und den Beweis dem Gericht bei der Verhandlung vorlegen.“
Betroffen blickte der Anwalt zu Angelica. Diese machte große Augen und bewegte den Kopf kaum merklich von einer Seite zur anderen.
Giovini hüstelte leise. „Wir hatten angenommen, Prinz Phillip, dass Sie diese Angelegenheit lieber diskret abwickeln wollen. Ihre Scheidung hat für viel Wirbel gesorgt. Wir möchten nicht, dass Sie oder Ihre Mutter wieder in so eine Situation verwickelt werden.“
„Natürlich nicht.“ Phillip hielt seinen wachsenden Ärger auf den Mann im Zaum. „Aber hier steht mehr als meine Privatsphäre auf dem Spiel. Dies ist eine Sache der Ehre, Sir. Ich möchte diesen Test machen lassen.“
„Phillip“, mahnte Barnaby zur Vorsicht und legte eine Hand auf Phillips Arm. „Denk daran, was ich gesagt habe. Die Presse kennt keine Skrupel.“
Phillip schüttelte die Hand ab. „Wenn die DNA nicht übereinstimmt, dann bin ich nicht der Vater. Und falls wir vor Gericht gehen müssen, dann soll jeder das Ergebnis sehen.“
„Jeder?“ Giovinis gerissene Augen fingen an zu glitzern. „Ich denke, Ihrer Mutter wäre es lieber …“
„Meine Mutter hat nichts mit dieser Geschichte zu tun! Es ist mir völlig egal, was sie denkt.“ Er wandte sich an Angelica. „Die Entscheidung liegt bei dir. Willst du die Sache weiterverfolgen?“
Die Angesprochene wirkte längst nicht mehr so entspannt wie zu Beginn des Treffens.
„Vielleicht hat dir dein Anwalt nicht richtig erklärt, welche Strafe darauf steht, wenn eine Frau einen Mann fälschlicherweise der Vaterschaft bezichtigt. Du könntest im Gefängnis landen. Erpressung ist kein Kavaliersdelikt.“
Angelica sprang auf, das Baby fest an die Brust gedrückt. Sie beschimpfte Giovini aufgeregt in einer Mischung aus Italienisch und dem örtlichen, mit dem Französischen verwandten Inseldialekt. Alexandra verstand fast nichts von dem, was Angelica sagte, aber es war klar, dass die Frau mit der Entwicklung der Dinge nicht zufrieden war.
Der Anwalt sprach hastig auf sie ein, versuchte sie zu beruhigen, doch sie schüttelte nur wütend den Kopf. „Ich gehe, Raphael. Das bringt doch nichts.“
„Setz dich!“, herrschte dieser sie an. „Er blufft. Er will nicht …“
„Ich denke, es wäre das Beste, wenn die beiden Herren uns allein ließen, damit wir das untereinander klären können“, schaltete Phillip sich ein. Seine Stimme war ruhig, aber er machte ein finsteres Gesicht.
Alexandra hielt den Atem an. Sie spürte, dass Phillip ein großes Risiko einging, aber sie verstand auch, dass ihm sein guter Name wichtig war.
Giovini warf Phillip einen bösen Blick zu, verließ aber das Büro, gefolgt von Barnaby. Die Tür fiel hinter den beiden Anwälten ins Schloss. Einen Moment herrschte Totenstille.
Alexandra stand auf. „Ich sollte ebenfalls gehen“, flüsterte sie.
„Nein, bleib. Bitte. Ich brauche einen Zeugen für den Fall, dass Miss Terro behaupten sollte, ich hätte sie bedroht oder wäre handgreiflich geworden.“
Alexandra sah in die Augen der anderen Frau, erkannte, dass sie mit allen Wassern gewaschen war, und wusste, dass Phillip recht hatte. Sie setzte sich
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