Collection Baccara Band 0297
blickte den langen Flur entlang. Alle Türen waren geschlossen.
Sie hörte hinter sich ein Klicken, wirbelte herum und sah Gregor Paulus, die Hand noch an der Klinke zu ihrem Zimmer. Er schreckte zusammen, seine Lippen bebten, dann lächelte er argwöhnisch. „Da sind Sie ja, Miss. Ich habe Sie gesucht.“
„In meinem Zimmer?“ Skeptisch sah sie ihn an. „Maria hat mir nicht gesagt, dass Sie hier sind.“
„Ich konnte Sie nicht finden“, erklärte er schnell. „Und ich wollte das Personal nicht belästigen. Ich habe eine wichtige Nachricht für Sie, von Ihrem Bruder.“
„Er hätte anrufen können.“ Alexandra glaubte dem Mann nicht. Sie war sicher, dass er in ihrem Zimmer herumgeschnüffelt hatte.
„Tut mir leid, wenn ich gestört habe“, sagte Paulus unterwürfig. „Ich wollte nur diskret sein. Sehen Sie, ich weiß, was Sie getan haben.“
Alexandra lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Wollte der Mann ihr drohen? „Ich verstehe nicht.“
„Ihr kleines Spiel mit dem Prinzen von Silverdorn.“ Er lächelte hinterhältig. „Er weiß nicht, wer Sie sind. Oder, Miss Connelly? Sie haben ihn davon überzeugt, dass Sie eine einfache, hart arbeitende Frau sind, ist es nicht so?“
Sie wich einen Schritt zurück, die Nerven zum Reißen gespannt. „Meine Beziehung zu Phillip Kinrowan geht Sie nichts an. Sie sind der Berater meines Bruders. Es gehört nicht zu ihren Aufgaben, seiner Schwester nachzuspionieren.“ Alexandra war wütend, und das hörte man ihrer Stimme an. Sie sprach lauter, als sie sollte, doch sie verlor langsam die Geduld mit dem Mann.
„Ich kümmere mich lediglich um das Wohl unseres jungen Fürsten.“
„Das Gefühl habe ich nicht“, zischte Alexandra. „Ich glaube, Sie haben nur Ihre eigenen Interessen im Blick, welche auch immer das sein mögen. Vielleicht sollte ich Fürst Daniel wissen lassen, dass Sie mir schon die ganze Zeit nachspionieren. Mal sehen, was er dazu sagt.“
Sie war nicht sicher gewesen, dass es wirklich Paulus gewesen war, doch kaum sprach sie den Vorwurf aus, wurde er blass. Offensichtlich hatte sie ins Schwarze getroffen.
„Was für eine ungeheuerliche Behauptung! Warum sollte ich Ihnen nachspionieren, wenn ich …“
„Was ist da oben los?“, rief eine Stimme aus dem Foyer.
Alexandra wirbelte herum und sah Phillip, der die Stufen hochlief, immer zwei auf einmal nehmend. Ihr Herz schlug wie wild. Wie viel hatte er gehört?
Sie konnte nicht zulassen, dass er von ihrer Täuschung von jemand anderem erfuhr. Sie war diejenige, die ihm davon erzählen musste.
Paulus nahm Haltung an, seine Augen glänzten. „Ich habe eine Nachricht vom Fürsten für …“
„Für mich“, warf Alexandra hastig ein. „Ich muss morgen für ein paar Stunden in den Palast.“ Sie drehte sich zu dem Berater des Fürsten um. „Gregor, vielen Dank, dass Sie auf dem Weg in die Stadt vorbeigekommen sind, um mir die Nachricht zu überbringen. Ich weiß das sehr zu schätzen. Wir sprechen morgen darüber.“ Mit ihrem Gesichtsausdruck zeigte sie ihm, dass sie Phillip verschweigen würde, dass er in ihrem Zimmer herumgeschnüffelt hatte, solange er die Katze nicht aus dem Sack ließ.
Paulus verbeugte sich steif. „Ich freue mich, Sie morgen wiederzusehen.“ Das böse Funkeln in seinen Augen war verschwunden. Hatte sie es sich nur eingebildet? Er wandte sich zum Gehen.
Phillip wartete, bis die Eingangstür ins Schloss fiel. Dann drehte er sich zu Alexandra um. „Was war das denn gerade?“
Sie wollte gehen. „Lass uns zu Ende essen. Ich bin hungrig.“
Da sie bereits fast am Fuß der Treppe angelangt war, blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr hinaus auf die Veranda zu folgen. Sie setzte sich an den Tisch, trank von ihrem Champagner und blickte in die Ferne. Es war der Blick einer Frau, die nicht mehr bleiben würde. Das Herz wurde ihm schwer.
„Wenn ich dir sagen würde“, flüsterte sie, „dass du mich nicht wirklich kennst, dass alles vielleicht viel zu schnell ging, um langfristig …“
„Dann würde ich sagen, dass du versuchst, mich loszuwerden“, lachte er. Im nächsten Moment machte er ein ernstes Gesicht. „Diese Unterhaltung haben wir doch schon einmal begonnen. Was versuchst du mir zu sagen, Alex?“ Er zögerte, als sie den Kopf senkte und auf ihre Hände im Schoß blickte. „Versuchst du, mir zu sagen, dass du gehen willst, Alex?“
Sie schüttelte den Kopf, wirkte gequält. „Nein. Nein, das will ich nicht. Ich glaube nur, dass …
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