Collection Baccara Band 0297
später irgendwann einmal ein normales Leben zu führen – ein Leben, in dem ihre Kinder drei Mahlzeiten am Tag aßen, zu einer anständigen Uhrzeit ins Bett gingen und Cleopatra ihnen Frühstück machte, wenn sie morgens aufwachten. In ihren Zukunftsträumen lebte sie mit ihrer Familie in einem schönen Haus, wo jeder sein eigenes Zimmer hatte und ihr treuer Mann sich rührend um sie alle sorgte.
Danny entsprach genau diesem Bild, doch leider hatte er sie gerade verlassen. Was würde jetzt aus Cleopatras Träumen werden? Mit Fletcher konnte sie nie ein Leben führen, wie sie es sich vorstellte. Doch es war sowieso unwahrscheinlich, dass sie jemals eine Familie mit ihm gründete. Er wollte bloß eine Affäre mit ihr, das war alles.
Falls sie eine Beziehung miteinander eingingen, würde sie bestimmt nur kurze Zeit bestehen.
Cleopatra wurde klar, dass sie auf eine Affäre mit einem Mann zusteuerte, der auch ihrer Mutter gefallen hätte. Doch Lolita war bei jeder neuen Beziehung davon ausgegangen, den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Dieser Illusion würde Cleopatra sich nicht hingeben.
Die Affäre mit Fletcher würde leidenschaftlich und wild sein … aber vor allem von kurzer Dauer. Und je mehr sie darüber nachdachte, wie sehr sie schon mit diesen Gedanken in die Fußstapfen ihrer Mutter trat, desto mehr versuchte sie, ihr Verlangen nach Fletcher zu ignorieren.
Im Lauf der Woche schaffte sie es, ihm aus dem Weg zu gehen. Trotzdem bekam sie ihn nicht aus dem Kopf. Sie sehnte sich danach, ihn zu küssen. Und in ihren Träumen machte ihre Verlangen da nicht halt.
Am Donnerstag traf sie Celia, die Davey zur Vorschule brachte. J. J. war nicht bei ihr.
„Wo ist denn das süße Baby?“, erkundigte sich Cleopatra.
Celia lächelte. „Oben in der Wohnung.“
„Gefällt es Ihnen, im Hotel zu wohnen?“, fragte Cleopatra neugierig.
Celia beugte sich nach vorn und flüsterte: „Glauben Sie mir, besser kann man es gar nicht treffen. J. J. ist oft bei ihren Tanten Jilly und Jane. Sie kümmern sich gern um sie, während ich andere Dinge erledige. Sie sind meine besten Freundinnen. Wir sind zusammen aufgewachsen und haben alle einen Mann aus der Bravo-Familie geheiratet. Dabei habe ich am Anfang niemals geglaubt, dass Aaron mich zur Frau nehmen würde.“
„Warum nicht?“, fragte Cleopatra verwundert.
„Weil er den Ruf hatte, ein Casanova zu sein, Sie wissen schon …“
Cleopatra nickte, und schmerzhafte Gedanken kamen für einen Augenblick in ihr hoch.
„Hey, warum kommen Sie heute Mittag nicht bei uns vorbei? Sie werden Jane und Jilly mögen. Jane kocht Mittagessen für uns, sie ist wirklich eine fabelhafte Köchin.“
„Ach, ich weiß nicht …“
„Sagen Sie Ja.“
Warum auch nicht? Cleopatra war neugierig auf die anderen Frauen der Bravo-Familie. Celia hatte sie von Anfang an gemocht. „Wissen Sie was? Ich komme.“
„Wunderbar. Ich freue mich.“
5. KAPITEL
Jane Elliott Bravo war im fünften Monat schwanger, und man konnte ihr die Begeisterung darüber ansehen. „Es ist unser erstes Baby“, gab sie stolz bekannt und legte eine Hand auf ihren großen Bauch. „Cade möchte ein Mädchen, aber mir ist es egal. Hauptsache, es kommt gesund zur Welt.“
Jillian Diamond Bravo war eine aufstrebende Lifestylejournalistin. Sie war elegant gekleidet und hielt J. J. auf dem Arm, als Cleopatra sich zu ihnen gesellte. „Es ist toll, Tante zu sein“, meinte Jillian. „Aber Mutter zu werden kann ich mir nicht vorstellen.“ Sie lächelte Cleopatra zu. „Sie wollen sie halten. Das sieht man Ihnen an.“
„Sie haben mich ertappt“, entgegnete Cleopatra und nahm das Baby auf den Arm. Als es kurz darauf einschlief, legte Celia es in die Krippe.
Die Frauen setzten sich an den Tisch und aßen. Und die Speisen waren so lecker, wie Celia versprochen hatte. Nach dem Essen gingen die vier in das lichtdurchflutete Wohnzimmer und machten es sich auf den Sofas gemütlich. Jane und Celia tranken einen gekühlten Kräutertee, während Jillian und Cleo an ihrem zweiten Glas Weißwein nippten.
Cleopatra wusste, dass sie das zweite Glas besser abgelehnt hätte, denn sie spürte, wie der Alkohol ihre Sinne benebelte. Doch es war ihr erster freier Nachmittag seit Wochen, und sie genoss die gemütlichen Stunden mit den Bravo-Frauen.
„Ich bin froh, dass ich gekommen bin“, sagte sie und trank einen Schluck. „Aber nach dem Wein werde ich bei der Arbeit nichts mehr hinbekommen.“
Celia lächelte sie
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