Collection Baccara Band 0297
hinter mich gebracht habe“, antwortete Cleopatra. „Ich habe Fletcher Bravo unzweideutig klargemacht, dass wir seinem Angebot nicht zustimmen werden.“
Kelly lachte und fächelte sich mit der Hand Luft zu. „Dieser Fletcher Bravo ist aber schon ein toller Typ. In der Zeitung waren kürzlich Fotos von ihm abgedruckt. Ein Bild von einem Mann, mit wunderschönen Augen! Ich würde ganz sicher kein Angebot von ihm ausschlagen.“
„Vielleicht hätte ich besser dich zu ihm geschickt“, scherzte Cleopatra.
„O ja. Ich hätte mich schon um ihn gekümmert.“
In den folgenden Tagen versuchte Cleopatra, nicht mehr an Fletcher zu denken. Und es funktionierte ganz gut. Den Freitagabend verbrachte sie mit Danny in einem Restaurant. Am Samstag sahen sie sich ein Autorennen an, und der Sonntag gehörte ganz ihr. Sie kochte sich etwas Leckeres und brachte das Haus in Ordnung. Zwischendurch ging sie in ein Einkaufszentrum, um sich mit Shoppen den Tag zu versüßen. Und wenn die Gedanken an Fletcher zurückkehrten, versuchte sie sofort, sie zu verdrängen.
Am Montagmorgen, während die Kinder in den drei Räumen von KinderWay spielten und lernten, flüchtete Cleopatra in ihr Büro, um Schreibarbeit zu erledigen. Das Telefon klingelte, und sie hob selbst ab, da Kelly in einer der Gruppen beschäftigt war.
„Sie haben mein Geschenk abgelehnt“, sagte Fletcher ohne Umschweife. „Das hat mich wirklich getroffen.“
Sofort schnellte ihr Puls in die Höhe, und heiße Schauer jagten ihr über den Rücken. „Sie hätten es mir gar nicht erst schicken sollen.“
„Nicht mal geöffnet haben Sie es. Mögen Sie keinen Schmuck?“
„Doch, jede Frau mag funkelnde Steine.“
„Aber Sie haben die Schachtel zurückgeschickt. Wären Ihnen Blumen lieber gewesen?“
Cleopatra wusste nicht genau, was sie sagen sollte. Seine direkte Art brachte sie vollkommen durcheinander. „Bitte schicken Sie mir nichts mehr.“
Fletcher lachte leise. „Kein Problem. Erinnern Sie sich an den Entwurf für KinderWay, den ich Ihnen am Dienstag gezeigt habe?“
„Natürlich“, entgegnete sie verwundert.
„Ich habe die Änderungen vornehmen lassen, die Sie wollten.“
„Das wäre nicht notwendig gewesen. Ich dachte bloß …“
„Was dachten Sie?“
„Hören Sie, der Entwurf hat mir gefallen, aber ich habe nie verlangt, dass Sie irgendwelche Änderungen vornehmen. Warum sollten Sie das auch? Wie ich Ihnen schon mehrmals mitgeteilt habe, werde ich keine Vorschule in Ihrem Hotel eröffnen. Sie können nicht so tun …“
„Sagen Sie mir nicht, was ich nicht tun kann. Das spornt mich nur weiter an.“
„Aber Sie …“
„Hören Sie mir zu, Cleo.“
Sie versuchte, ruhig zu bleiben. „Was, Fletcher?“
„Ich habe die Änderungen vornehmen und umsetzen lassen.“
Einen Moment lang glaubte sie, sich verhört zu haben. „Sie meinen … Sie haben neue Pläne zeichnen lassen.“
„Nein.“
„Keine neuen Pläne?“, fragte sie ungläubig.
„Ich habe die Vorschule nach Ihren Wünschen bauen lassen. Sie befindet sich genau an dem Ort, den ich Ihnen versprochen habe.“
Das war unmöglich. „Aber ich war erst vor sechs Tagen bei Ihnen …“
„Ich möchte, dass Sie herkommen und es sich ansehen.“
„Ich kann nicht glauben, dass Sie wirklich …“
„Wie passt Ihnen dreizehn Uhr? Wir könnten zu Mittag essen.“
„Ich schwöre Ihnen, wenn Sie mich noch einmal unterbrechen, lege ich auf.“
Er schwieg. Wenigstens ein paar Sekunden lang. „Entschuldigen Sie“, sagte er schließlich. „Geduld ist nicht gerade meine Stärke.“
„Ganz sicher nicht.“
„Dafür erreiche ich alles, was ich mir vornehme.“
„Tatsächlich?“ Sie konnte immer noch nicht fassen, dass er wirklich eine neue Vorschule gebaut hatte.
„Sie sollten sie wirklich sehen, Cleo.“
Das sollte sie nicht. Und das wusste sie auch. Trotzdem war sie neugierig. „Das Ganze ist rein geschäftlich“, warnte sie.
„Natürlich. Wir sehen uns um ein Uhr in meinem Büro.“
Cleopatra und Fletcher nahmen das Mittagessen im Club Rouge des Impresario ein. Das edle Restaurant war wie das ganze Hotel in einem rötlichen Ton gehalten. An den Decken hingen Stoffe aus Seide und funkelnde Kronleuchter, und auf dem Tisch stand eine kostbare Flasche Champagner.
Nachdem Cleopatra zugestimmt hatte, ein Glas davon zu trinken, hob Fletcher seines. „Auf Sie und Ihr Unternehmen.“
Warum auch nicht? Selbst wenn KinderWay keine Niederlassung im Impresario eröffnen
Weitere Kostenlose Bücher