Collection Baccara Band 0307: Gekaufte Küsse / Heißkalte Winternacht / Der sinnliche Plan des Millionärs / (German Edition)
… Ich bin so müde und möchte mich eine Weile hinlegen.“ Und allein sein.
„Er liebt dich, Chardonnay.“
„Wer?“
„Spencer.“
Chardonnay bemühte sich, die aufsteigenden Tränen zurückzudrängen. „Nein, Mom, er liebt mich nicht. Er hat ausdrücklich gesagt, dass unsere Ehe so etwas wie eine Geschäftsbeziehung werden sollte. Das habe ich dir erzählt.“
„Ja. Und es mag seine Absicht gewesen sein. Am Anfang. Aber dann hat er sich in dich verliebt. Man spürt es doch. Allein die Art, wie er dich ansieht! Deine Großmutter hat es bemerkt, ich habe es bemerkt: Spencer Westmoreland liebt dich.“
Schön wär’s! Nur glauben konnte sie es nicht. „Nein, Mom, ihr irrt euch. Doch in einem Punkt hattest du neulich Abend recht. Ich habe mich in Spencer verliebt. Und ich habe mich so darauf gefreut, seine Frau zu werden.“
Nun flossen die Tränen. Chardonnay sagte hastig: „Entschuldige. Wir reden später weiter.“ Sie lief die Treppe hinauf und verschwand in ihrem Zimmer. Denn jetzt wollte sie erst mal allein sein mit sich und ihrem Liebeskummer.
Spencer zuckte zusammen, als sein Telefon klingelte. Es war bestimmt Stuart, der ihm sagen wollte, mit welcher Firma – oder welchem Typen! – Chardonnay hinter seinem Rücken verhandelt hatte. Er wollte es schon gar nicht mehr wissen. Vielleicht wäre er ja noch unglücklicher, sobald er den Namen erfuhr.
Seit Stunden war er jetzt schon in Sausalito, in seinem schönen Haus mit Blick auf die Bucht von San Francisco, und normalerweise fühlte er sich hier immer sehr wohl. Doch heute erschien ihm dieses Haus so seltsam leer. Er saß im Wohnzimmer und wünschte sich, wieder auf dem Weingut zu sein. Bei Chardonnay.
Spencer stand auf und ging zum Schreibtisch, wo sein Handy lag. „Ja?“
„Ich habe die Information, die Sie wollten“, sagte Stuart. „Es hat länger gedauert, als ich dachte. Das lag daran, dass die Firma BOSS mehreren Teilhabern gehört und ich erst mal erfragen musste, wer die Überweisung veranlasst hat. Tut mir leid, dass Sie warten mussten.“
„Kein Problem.“ Er zögerte einen Moment. „Und von wem kam das Geld?“
„Von Chad Timberlain.“
Chad Timberlain. Timberlain? Den Namen hatte Spencer doch schon mal gehört. Aber wo? Und wann? Plötzlich fiel es ihm siedendheiß ein. Oh Gott! Wenn es kein Zufall war, dass der Auftraggeber Timberlain hieß … dann hatte er Chardonnay zu Unrecht beschuldigt … und einen unverzeihlichen Fehler begangen.
Bevor er sich von dem Schrecken erholen konnte, klingelte es an der Haustür.
„Danke für die Information, Stuart. Ich fürchte allerdings, wir haben voreilige Schlüsse gezogen, was die Überweisung angeht. Ich muss das checken und melde mich dann bei Ihnen.“
Auf dem Weg zur Haustür fragte er sich, wer ihn besuchen könnte. Schließlich wusste niemand, dass er wieder in Sausalito war. Als er öffnete, stand vor ihm ein großer kräftig gebauter Mann, schätzungsweise Mitte fünfzig.
Spencer atmete tief ein. Er kannte seinen Besucher nicht. Er hatte ihn jedoch schon einmal gesehen – neulich im Mondschein auf dem Weingut mit Ruth Russell. „Chad Timberlain?“
Der ältere Mann zog die Stirn kraus. „Ja.“
Spencer trat zur Seite. „Bitte, kommen Sie herein. Ich hatte Sie nicht erwartet, da ich erst vor zwei Minuten begriffen habe, wie die Dinge zusammenhängen. Aber ich nehme an, Sie möchten sich mit mir unterhalten.“
Chad Timberlain blickte ihn so strafend an, als wollte er sagen: „Bürschchen, ich bin nicht hier, um freundliche Worte mit dir zu wechseln.“
Was Spencer durchaus verstand. An Timberlains Stelle hätte er sich wohl nicht anders verhalten. „Und ich versichere Ihnen, dass ich mich bei Ihrer Tochter entschuldigen werde, Sir“, fügte er vorsichtshalber hinzu.
Es half. Die Miene des Mannes entspannte sich etwas, als er ins Haus trat.
Spencer schloss die Tür – und holte noch einmal tief Luft, bevor er Chardonnays Vater ins Wohnzimmer führte.
Keine Geschäftsverhandlung war je so anstrengend wie dieses Gespräch, dachte Spencer eine Stunde später. Er musste alles erklären, die ganze Geschichte, von A bis Z. Von seinem ersten Angebot für das Weingut bis zum heutigen Tag. Und er kam sich vor wie im Kreuzverhör. „Da sie die Buchhaltung allein macht, nahm ich an, dass Chardonnay von dem Eingang auf dem Konto wusste.“
„Obwohl sie Ihnen gesagt hat, dass sie es nicht weiß?“ Chad blickte ihn durchdringend an. Wie ein Staatsanwalt.
Auf
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