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Der Teufel wird dich kuessen

Der Teufel wird dich kuessen

Titel: Der Teufel wird dich kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Perry
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Prolog
     
     
    Der kleine Junge schmiegte sich an den gut aussehenden Mann, dessen sanfte Augen immer wieder suchend durch das Dunkel des düsteren, armselig eingerichteten Raumes wanderten. »Bleib bei uns, Daddy«, bettelte er immer wieder. »Mum und ich haben dich so lieb. «
    »Ich hab es dir doch erklärt, Derek, mein Sohn. Es gibt noch eine andere Welt, und in die muss ich zurückkehren, wenigstens für eine Weile. Ich verspreche dir, dass ich wieder zurückkommen werde, sowie ich es möglich machen kann. Vielleicht darf ich dann auch Laura mitbringen und das Kind, das wir bekommen werden. Und bis dahin bist du der Mann im Haus. Ich verlasse mich auf dich, bin sehr stolz auf dich. Und ich liebe dich, mein Sohn.«
    »Du hast doch ein Kind – mich.«
    »Lass Daddy gehen, Derek.« Unbemerkt hatte eine wunderschöne Frau den Raum betreten. »Komm, Anthony, ich werde dich bis zu den Ginsterbüschen begleiten, dann weiß ich, dass du sicher angekommen bist.« Sie griff nach seiner Hand und zog ihn hoch. »Du bleibst hier, Derek. Versteck dich im Schrank, während ich weg bin. Er darf dich nicht erwischen.«
    »Mein Herz tut so weh, Dana, wenn ich daran denke, dass ich euch beide allein und schutzlos zurücklassen muss. Aber ich werde nicht lange bleiben, ich lass euch nicht bei diesem Mörder zurück.«
    »Wir sind nicht schutzlos, Anthony. Joshua ist ja bei uns. Laura braucht dich jetzt, und irgendwann wirst du zu uns zurückkehren. Ich werde auf dich warten, solange noch ein Atemzug in meinem Körper ist.« Sie hatten das schäbige Cottage verlassen und liefen jetzt die Anhöhe hinauf, die den Blick zur Küste freigab.
    »Dein Bruder ist zu schwach für Laird Matthew«, erwiderte Anthony bedrückt, ohne Danas Hand loszulassen. »Wir sind da.«
    Dana unterdrückte ein Schluchzen. »Was für ein grausames Schicksal hat uns in verschiedene Zeiten versetzt? Du lebst in der Zukunft, ich in der Vergangenheit. Von einem Ende der Welt bis zum anderen ist es nicht so weit wie von dir zu mir.«
    »So darfst du nicht sprechen, Darling«, wehrte Anthony ab, obwohl auch ihm die Kehle wie zugeschnürt war. »Keiner von uns hatte ahnen können, dass es tatsächlich möglich ist, von einer Zeit in die andere zu gelangen. Es war ein Zufall, der mich ausgerechnet an der Stelle vom Pferd stürzen ließ, an der diese Türe ist, die mir den Weg zu dir gezeigt hat. Ich liebe euch beide, dich und Derek, und mein Leben wird ohne euch nicht vollständig sein. Glaub mir, ich komme zurück, und irgendwann werden wir vielleicht einen Weg finden, damit wir alle zusammen leben können.«
    »Das wird nie der Fall sein, Liebster. Du kannst nicht mit zwei Frauen verheiratet sein, selbst wenn uns mehr als hundert Jahre trennen.« Dana lachte leise. »Ich hab nichts gegen Laura, aber ich könnte mir nicht vorstellen, dass du einen Abend mit mir, den anderen mit ihr verbringst. Und jetzt geh ganz schnell, ehe ich es mir wieder anders überlege.«
    »Fast zehn Jahre habe ich mit dir verbracht. Unser Sohn ist mir sehr ähnlich, ich bin unendlich stolz auf ihn. Bitte, vergesst mich nicht, bis ich wieder bei euch sein kann.« Anthony hatte nicht die Kraft, Danas Hand loszulassen. »Was soll ich nur tun?« fragte er immer wieder.
    »Geh«, herrschte Dana ihn an. Sie entriß ihm ihre Hand und gab ihm einen kräftigen Stoß, dass er taumelte und stürzte, weil er nicht damit gerechnet hatte.
    Für einen kurzen Moment lang hatte er das Gefühl, als würden ihm die Sinne schwinden. Er verlor das Bewusstsein.
    Kühle Regentropfen, die sich wie Nadelstiche in seinem Gesicht anfühlten, holten ihn etwas später in die Gegenwart zurück. Er richtete sich auf. Nicht weit entfernt konnte er das Castle entdecken, von dem einige Fenster erleuchtet waren. Er erhob sich stöhnend, denn sein ganzer Körper fühlte sich an als hätte er Schwerstarbeit geleistet.
    Wie lange war er weg gewesen? Viele Jahre, und eigentlich ein ganzes Leben. Was hatte sich verändert? Lebte Laura noch allein, war sein Kind ein Junge oder ein Mädchen geworden? Er erinnerte sich wieder an alles, obwohl er es lange vergessen gehabt hatte. Seine Ehe mit Dana hatte er geschlossen, als er Laura vergessen gehabt hatte. Doch mit den Jahren war auch die Erinnerung an sein voriges Leben nach und nach zurück gekommen, und schließlich hatte er die Sehnsucht nicht mehr bezwingen können und seine Rückkehr beschlossen.
    Mühsam machte er sich auf den Heimweg. Sein Herz klopfte so heftig, dass er

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