Collection Baccara Band 0311
„Ich sehe keinen Sinn darin. Euch wird nicht gefallen, was ich zu sagen habe.“
Sein Halbbruder ging nicht auf seinen Sarkasmus ein. „Vielleicht solltest du mitkommen und es Lucas persönlich sagen.“
Das Angebot überraschte ihn. Zumindest Sebastian schien bereit zu sein, sich seine geschäftliche Analyse anzuhören. Und wenn er ihn auf seine Seite bekommen konnte, gab es eine Chance, dass auch Max sich noch überzeugen ließe. Waren die beiden womöglich wirklich daran interessiert, ihn in die Unternehmensführung einzubinden? „Wann soll das Meeting stattfinden?“
„Noch diese Woche.“
Er hatte eigentlich vorgehabt, in Houston zu bleiben und Emma von der Arbeit abzulenken. „Mach den Termin. Mal sehen, was Lucas uns zu sagen hat.“
„Erde an Emma.“
Sie blinzelte und sah von der Halskette hoch, die auf ihrem Arbeitstisch lag. Nathan lehnte am Türrahmen. Er trug einen dunkelblauen Anzug, ein hellblaues Hemd und eine rote Krawatte und sah damit wie der Inbegriff eines mächtigen Geschäftsmannes in den besten Jahren aus. Emmas Puls beschleunigte sich.
Um ihm nicht zu begegnen, hatte sie sich immer schon auf den Weg zu Addison gemacht, bevor er nach Hause gekommen war. Zuerst, weil sie immer noch wütend auf ihn gewesen war. Und dann hatte sie ihn aus purem Selbsterhaltungstrieb gemieden. Die heiße Nacht, die sie mit ihm verbracht hatte, ging ihr einfach nicht aus dem Kopf, und sie befürchtete, doch wieder seinen Verführungskünsten zu erliegen, wenn sie allein mit ihm war. Allein der Gedanke daran erregte sie.
Doch er sollte glauben, dass sie seinem Charme widerstand und ihn nicht länger in ihrem Leben duldete. Sie sah sich einige Saphire an und versuchte, sich ihre körperliche Reaktion auf ihn nicht anmerken zu lassen. Wenn er nur aufhören würde, sie anzusehen, als ob er sie am liebsten vernaschen wollte! Bei der Vorstellung, seinen Mund auf ihrer Haut zu spüren, unterdrückte Emma ein Stöhnen. „Wie lange stehst du schon hier?“
„Ein paar Minuten. Du bist völlig in deine Arbeit vertieft.“
„Ich habe viel zu tun und nur noch zehn Tage Zeit.“ Sie hielt die halb fertiggestellte Halskette hoch, damit Nathan sie begutachtete. Sie freute sich, wie gut ihr Entwurf in Gold aussah. Die Diamanten glitzerten im Licht. „Aber diese Schmuckstücke gehören zu meinen besten Arbeiten.“
Er betrachtete die Halskette. „Das freut mich zu hören.“
Zu ihrer Bestürzung wurde ihr klar, dass sie erwartet hatte, Stolz in seinen Augen aufleuchten zu sehen. Sie wollte, dass er ihre Kunstfertigkeit anerkannte und verstand, wie wichtig diese Ausstellung für sie war. Nicht nur wegen des Geldes, das sie so dringend brauchte, sondern auch, weil sie beweisen würde, dass sie als erfolgreiche Schmuckdesignerin für sich sorgen konnte. Ach, sie war so naiv gewesen! Wenn ihr seine Meinung wichtig zu werden begann, riskierte sie definitiv Liebeskummer.
Er kam zu ihrem Arbeitstisch, breitete Baupläne darauf aus und benutzte ihre Werkzeugteile, um die Ecken zu beschweren. „Ich habe dir einige Entwürfe für die Umgestaltung deines Lofts mitgebracht.“
Emma schüttelte den Kopf. „Ich habe im Moment weder das Geld noch die Zeit, um auch nur darüber nachzudenken.“
„Lass mich es tun.“
„Nein. Warum hörst du mir nicht zu?“
Statt negativ auf ihren scharfen Ton zu reagieren, ging Nathan um ihren Arbeitstisch herum, trat hinter sie und fing an, ihr gekonnt die schmerzenden Schultern zu massieren. Sie stöhnte wohlig und ließ den Kopf nach vorn sinken. „Du solltest eine Pause machen.“ Er übte mit den Daumen Druck auf beiden Seiten der Wirbelsäule aus. „Du arbeitest zu hart.“
„Ich muss den Schmuck für die Ausstellung fertigstellen.“
„Wenn du nicht so müde bist, kannst du dich besser konzentrieren.“
Wusste er, dass sie kaum schlief? Auf Addisons Sofa zu übernachten, war nicht ideal. Bis in die Nacht hinein zeichnete sie neue Entwürfe, und frühmorgens wurde sie von den Kindern ihrer besten Freundin geweckt. Wenn sie Glück hatte, bekam sie jede Nacht vier Stunden Schlaf. In der ersten Woche hatte ihr das kaum etwas ausgemacht. Aber inzwischen war sie zunehmend erschöpft und hatte deswegen gestern ein wichtiges Schmuckstück ruiniert. Doch die Zeit drängte. „Ich schlafe, wenn die Ausstellung vorbei ist.“ Emma entzog sich seiner belebenden Massage. Wenn sie seine Hände auf ihrem Rücken spürte, sehnte sie sich danach, seine wohltuenden Berührungen auch
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