Collection Baccara Band 0311
zuckte und zur Küche ging, folgte sie ihm argwöhnisch. „Außerdem verstehe ich nicht, warum alles weg ist. Bestimmt müssen nicht alle Möbel aus dem Loft geschafft werden, um den Schimmel im Bad zu beseitigen.“
Nathan schenkte zwei Tassen Kaffee ein und reichte ihr eine davon. „Nachdem ich gestern dein Loft verlassen habe, ist mir klar geworden, dass du es in dem jetzigen Zustand nicht verkaufen kannst.“
„Verkaufen?“ Hatte sie sich verhört? „Warum sollte ich das tun?“
„Weil wir nach der Heirat hier wohnen werden.“
Er sieht eine Menge als gegeben an . „Ich heirate dich nicht aus geschäftlichen Gründen. Ich dachte, das hättest du begriffen.“
„Aber du heiratest mich.“
Der Mann war unerträglich. „Nein, das tue ich nicht“, entgegnete Emma aufgebracht. „Und ich ziehe auch nicht bei dir ein.“
Nathan trank einen Schluck Kaffee und beobachtete sie über den Tassenrand hinweg.
Sie hielt seinem Blick stand, während sie fieberhaft nachdachte. Wie sollte sie all ihre Schmuckstücke rechtzeitig für die Ausstellung fertigstellen? Dann dämmerte ihr, dass er genau das von Anfang an geplant hatte. Wenn er sie am Arbeiten hinderte, verdiente sie nicht genug Geld, um die Wette mit ihrem Vater zu gewinnen, und wäre gezwungen, ihn zu heiraten. Ihr Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. War er so durchtrieben? „Wo sind die Ausrüstung und die Schmuckstücke aus meinem Arbeitszimmer?“
„Eingelagert. Deine Kleider sind in meinem Gästezimmer.“
Emma schäumte vor Wut. „Ich bleibe bei Addison, bis das Problem mit dem Schimmel gelöst ist. Dann ziehe ich zurück in mein Loft. Storniere den Auftrag für die Handwerker. Ich verkaufe das Loft nicht. Entweder heute Nachmittag oder morgen kommt jemand her, der meine Sachen abholt.“
„Und wo willst du arbeiten? Du kehrst besser nicht ins Loft zurück.“
„Ich miete eine Werkstatt.“
„Du kannst hier arbeiten.“
Dieses Angebot machte er bestenfalls widerwillig. Und sie konnte sich nicht vorstellen, sich auf ihre Arbeit konzentrieren zu können, wenn sie durch seine Gegenwart abgelenkt war. „Du musst dir keine Gedanken um mich machen.“
„Wie kann ich behilflich sein?“
„Vergiss ganz einfach nicht, dass du keine Verantwortung für mich trägst.“
„Noch nicht“, meinte Nathan.
„Niemals“, entgegnete Emma.
„Wir werden sehen.“
Entnervt schob Nathan die Geschäftsbilanz zur Seite. Er war schon den ganzen Morgen über nicht bei der Sache. Emma hatte tagelang vergeblich nach einer Werkstatt zur Miete gesucht. Aus Verzweiflung hatte sie nun doch das Angebot, sein Gästezimmer zu benutzen, angenommen und ihm das Versprechen abgerungen, ihre Arbeit nicht zu sabotieren. Aber die Nächte verbrachte sie im Haus ihrer Freundin.
Trotzdem hatte es ihn gefreut, dass sie in seiner Nähe blieb. Sie mit Küssen und Sex abzulenken, war nun die einzige Möglichkeit, sie von der Arbeit abzuhalten. Und das musste er, sollte sie die Wette mit ihrem Vater verlieren. Aber sie war fleißig und nur schwer zu fassen. In den vier Tagen, seitdem sie in seinem Apartment arbeitete, hatte er sie kaum je zu Gesicht bekommen. Jeden Abend, wenn er nach Hause kam, ging er direkt ins Gästezimmer und sah, das sie neue Entwürfe skizziert und weitere Schmuckstücke fertiggestellt hatte.
Er musste unbedingt etwas unternehmen, damit sie ihr Ziel nicht erreichte. Aber da er selbst ständig Überstunden machte, um die Zahlen für das Joint Venture mit Montgomery Oil vorlegen zu können, blieb ihm schlichtweg keine Zeit dazu. Vielleicht sollte er sich Arbeit mit nach Hause nehmen. Er brauchte ohnehin eine Pause vom Büro. Seine Brüder zermürbten ihn mit ihrer negativen Einstellung zunehmend.
Nathan beschloss, zum Mittagessen nach Hause zu fahren und Emma mit einer kleinen Überraschung am Nachmittag eine Freude zu machen. Er nahm seine Schlüssel und die Umbaupläne für ihr Loft, mit denen er einen Architekten beauftragt hatte. Sofort hellte sich seine Stimmung auf. Die Aussicht, Emma zu sehen, versetzte ihn in Vorfreude.
Im Flur hielt ihn Sebastian auf. „Hast du einen Moment Zeit?“
Genervt drehte er sich um. „Sicher. Was gibt es?“
„Max und ich treffen uns in ein paar Tagen mit Lucas. Hast du vorher noch irgendwelche Hintergrundinformationen für uns?“
Nathan ärgerte sich, dass die beiden das Meeting ohne ihn vereinbart hatten. Sie würden schon noch bereuen, dass sie ihn nicht mit einbezogen. Dafür würde er sorgen.
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