Collection Baccara Band 0311
niemals herausfinden, denn sie wollte keine Affäre mit ihm.
Nach dem Kuss hatte sie schnell das Haus verlassen und den Rest des Tages mit Betsy in der Stadt verbracht. Anschließend war sie ziellos durch die Gegend gefahren und erst abends um fünf Uhr zurückgekehrt. Sie hatte sichergehen wollen, dass Nick nicht mehr im Haus war.
Zum Glück war er heute nicht zur Pension gekommen. Und das hatte sie sehr beruhigt. Wenn er nicht in der Nähe war, konnte sie auch nicht die Kontrolle über sich verlieren.
Doch noch während sie darüber nachdachte, blickte sie sich nach ihm um. Und das war kein gutes Zeichen. Am klügsten wäre es wohl, ihren Urlaub abzubrechen und gleich morgen die Stadt zu verlassen.
„Cinnamon, das sind Anne Trueblood, Pete Sperry und unsere Schuldirektorin Chet Avery“, stellte Fran ihr die Stadträte vor.
Alle drei schüttelten Cinnamon die Hand und hießen sie willkommen.
„Sie müssen sehr stolz auf Abby sein“, wandte sich Cinnamon an Chet.
Die Schuldirektorin nickte begeistert. „Sie ist wirklich eine sehr begabte Schülerin.“
„Die ganze Stadt freut sich mit ihr“, fügte Anne hinzu. „Fran hat Ihnen wahrscheinlich bereits erzählt, dass wir Abby nächste Woche bei den Festlichkeiten zum Valentinstag ehren werden. Ich hoffe, Sie können kommen.“
Erneut musste Cinnamon an die warmherzigen Menschen denken, die sie hier kennengelernt hatte. Sie würde sie vermissen. „Leider werde ich bis dahin die Stadt verlassen haben.“
„Am Montag fliegt sie nach Los Angeles zurück“, fügte Fran hinzu. „Es sei denn …“
Verwundert sah Cinnamon ihre Freundin an. „Es sei denn … was?“
„Hat Ihnen der Aufenthalt in unserer Stadt gefallen?“, schaltete Anne sich schnell ein.
„Ja, sehr. Cranberry ist wirklich eine schöne Stadt, und die Menschen sind sehr freundlich hier.“ Besonders Nick, der dem Wort freundlich eine ganz neue Bedeutung verlieh.
„Das freut mich“, erwiderte Pete strahlend. „Wir möchten den Tourismus in Cranberry fördern. Also sagen Sie es weiter.“
„Bürgermeister Jannings kommt“, gab Anne bekannt und wandte sich an Cinnamon. „Er möchte Sie ebenfalls kennenlernen.“
Und bevor Cinnamon sich darüber wundern konnte, wurde er ihr schon vorgestellt.
„Frans Freunde sind auch meine Freunde“, begrüßte der Bürgermeister sie. „Leider ist meine Frau nicht hier. Sie wäre sehr erfreut, Sie kennenzulernen.“
Es schien fast so, als würden sie alle umwerben. Aber warum? Cinnamon musterte Fran skeptisch, doch ihre Freundin lächelte sie bloß unschuldig an.
„Gut“, meinte Chet. „Wir sollten am besten auf das Podium gehen. Es war nett, Sie kennenzulernen, Cinnamon. Und noch mal herzlich willkommen in Cranberry.“
Auch die anderen verabschiedeten sich von ihr und folgten Chet zu ihren Plätzen auf dem Podium.
Als Cinnamon sich setzen wollte, spürte sie plötzlich, dass jemand sie anstarrte. Und noch bevor sie sich umdrehte, wusste sie, wer es war.
Nick.
7. KAPITEL
Nick stöhnte innerlich auf. Er hatte nicht erwartet, Cinnamon hier zu sehen. Doch in seinen Gedanken war sie ständig bei ihm. Tag und Nacht musste er an sie denken. Er sehnte sich danach, sie zu berühren und zu küssen. Und obwohl er sich einzureden versuchte, dass er sie nicht wollte, ging sie ihm nicht aus dem Kopf.
„Schaut mal! Da sind Fran und Cinnamon“, rief Abby aufgeregt und rannte auf sie zu.
Sharon folgte ihrer Tochter, aber Nick blieb zurück. Als er sich schließlich zu ihnen gesellte, hatte Abby die beiden bereits in ein Gespräch verwickelt.
„Ich habe mich sehr über den Büchergutschein gefreut“, meinte sie strahlend. „Mom geht am Samstag mit mir in den Buchladen. Danke, das ist echt toll!“
„Ja, danke“, fügte Sharon hinzu. „Abby liebt Bücher – genau wie ich.“
„Das freut mich“, entgegnete Cinnamon.
„Lesen ist mein größtes Hobby. Ohne Bücher könnte ich nicht leben.“
Nick hingegen las nur, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Deshalb mischte er sich besser nicht in das Gespräch ein, denn am Ende wurde er noch nach seinem Lieblingsbuch gefragt. Und er wusste nicht, was er darauf antworten sollte.
„Ich bin stolz, dich zu kennen“, sagte Fran zu Abby. „Du bist ein Star in der Stadt.“
Kichernd hielt sich Abby die Hand vor den Mund.
„Dürfen wir uns neben euch setzen?“, erkundigte sich Sharon und deutete auf die freien Stühle in der ersten Reihe.
Nick wunderte es nicht, dass die Plätze frei
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