Collection Baccara Band 0312

Händen hielt. Sie beobachtete ihn argwöhnisch. Offensichtlich wusste sie nicht, was sie als Nächstes erwartete. Er erkannte, dass es an der Zeit war, nicht länger vor den Gefühlen, die ihn so sehr ängstigten, und von der Frau, die diese Gefühle in ihm weckte, davonzulaufen.
    „Ich habe nicht vor, dir Peter wegzunehmen. Verdammt, Rissa, ich könnte ohne euch beide nicht mehr leben. Und ich kann auch nicht mit dem Gefühl leben, dich so sehr verletzt zu haben.“ Er hielt kurz inne. „Ich hätte diesen Sorgerechtsstreit niemals geführt. Er war nur mein Plan B.“
    Als er die Arme öffnete, zögerte sie nur eine Sekunde, dann kam sie auf ihn zugelaufen und schmiegte sich an ihn. Er hielt sie fest umschlungen und flüsterte all die Worte, die ihm laut nicht über die Lippen kamen.
    „Du bist die Luft, die ich zum Atmen brauche, das Licht in meiner Seele, die Wärme in meinem Herzen. Ich kann ohne dich nicht leben. Ich liebe dich.“
    „Oh, Jake. Ich liebe dich auch.“
    Er senkte die Lippen auf ihre, und dieses Mal öffnete sie den Mund. Der Kuss war innig und sinnlich, gleichzeitig leidenschaftlich und ein Versprechen für die Zukunft. Ein Versprechen, an das Jake so lange nicht hatte glauben können.
    „Mama? Daddy?“, rief Peter.
    Jake steckte die Papiere ein, die Larissa mitgebracht hatte, und gemeinsam traten sie an das Bett ihres Sohnes.
    „He, Baby, wie geht es dir?“, fragte Larissa und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    „Ich habe Hunger“, sagte Peter.
    Jake lachte. Sein Sohn verspürte ständig Hunger. „Ich hole dir etwas zu essen. Was möchtest du?“
    „Krispy Kremes.“
    „Peter, woher kennst du diese Donuts?“, fragte Larissa.
    „Daddy hat mir gestern Abend davon erzählt und versprochen, dass wir welche essen, sobald ich aus dem Krankenhaus komme.“
    „Klingt nach einer guten Idee“, meinte sie.
    Der Arzt betrat das Zimmer, und kurz darauf wurde Peter entlassen. Jakes Eltern kamen, und Jake hatte das erste Mal seit Victorias Verschwinden das Gefühl, dass er es wert war, ein Danforth zu sein. Er erkannte, dass seine Arbeit für die Kaffeehauskette und sein Playboy-Dasein nur Entschuldigungen gewesen waren, um nicht lange innehalten zu müssen und sein schlechtes Gewissen zu spüren. Doch er hielt nicht länger an den Schuldgefühlen fest. Er war überzeugt davon, dass seine Schwester irgendwo lebte, und er wusste auch, dass sie sie eines Tages finden würden.
    „Mom und Dad, könnt ihr Peter mitnehmen? Wir holen noch ein paar Donuts.“
    „Natürlich, mein Sohn.“
    Jake nahm Larissa an die Hand und führte sie zu seinem Geländewagen.
    „Was hast du vor?“
    „Ich wollte ein paar Minuten mit dir allein sein, Rissa.“
    „Ich dachte, wir hätten alles geklärt.“
    „Ich werde Ted Larson anrufen, sobald er in der Kanzlei ist, und die Klage auf das Sorgerecht zurückziehen.“
    „Ich weiß.“
    „Du klingst sehr zuversichtlich“, sagte er.
    „Honey, du hast gesagt, ich bin die Luft, die du zum Atmen brauchst. Ich denke, das gibt mir das Recht, zuversichtlich zu sein.“
    „Bin ich die Luft, die du zum Atmen brauchst?“
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. „Nein.“
    „Nein?“
    „Du bist das Blut in meinen Adern.“
    In diesem Moment war es ihm egal, dass sie sich auf einem öffentlichen Parkplatz befanden. Jake hob Larissa hoch und wirbelte sie glücklich durch die Luft. Dann küsste er die Frau, die ihm mehr gab, als er je vom Leben erwartet hatte – Liebe und eine Familie.

EPILOG
    Jake war zu dem Schluss gekommen, dass ihre Flitterwochen in Las Vegas zu kurz gewesen waren. Daher hatte er sie und Peter mit einer zweiwöchigen Tour durch den Südosten der Staaten überrascht, während der sie Jimmy Buffetts Konzerttour gefolgt waren.
    Dies war der Abend vor ihrer Rückreise nach Savannah, und sie waren auf dem Parkplatz des TD Waterhouse Center, einer Mehrzweckarena in Orlando, mit zwei Studentinnen verabredet, die sie beim Konzert in Miami kennengelernt hatten. Courtney und Jen.
    Auf dem Grill brutzelten Hähnchen, und eins der Mädchen mixte Margaritas für sie. Jake und Peter trugen identische Hawaiihemden und Shorts unter Baströcken und amüsierten sich köstlich.
    Jake trat hinter sie, schlang die Arme um ihre Taille, küsste sie auf den Nacken und flüsterte ihr heiße Versprechen ins Ohr.
    Larissa schmiegte sich an ihn und blickte hinüber zu ihrem spielenden Sohn. Dies war das Leben, von dem sie nicht zu träumen gewagt hatte,