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Collection Baccara Band 0315

Collection Baccara Band 0315

Titel: Collection Baccara Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Castell Christine Rimmer Kristi Gold
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dass er eine Affäre mit einer Mitarbeiterin hatte, gäbe es einen Skandal in einem ohnehin von Skandalen heimgesuchten Wahlkampf.
    Imogene beschloss, sein Geheimnis für sich zu behalten. Es stand ihr nicht zu, zu enthüllen, was sie jetzt wusste. Zumindest hat er einen guten Geschmack, dachte sie, als sie zurück zur Treppe ging. Nicola Granville war eine umwerfende Rothaarige, die aber mindestens fünfzehn Jahre jünger war als Abraham. Allerdings hatte Uncle Abraham mit seinen fünfundfünfzig Jahren mehr Charisma und war attraktiver als manch anderer Mann, der nur halb so alt war.
    Charisma, attraktiv – Raf. Ihre Gedanken kreisten ständig um den dunkelhäutigen Prinzen. Imogene blickte auf ihre Uhr, als sie die Treppe hinunterging. Es war fast zehn Uhr abends, und sie beschloss nach Haus zu gehen, sobald das Brautpaar in die Flitterwochen aufgebrochen war. Sie hatte die letzten Stufen erreicht, als sie wieder aufblickte und wie angewurzelt stehen blieb.
    Ein Mann in einem Smoking stand am Fuße der Treppe. Seine Hände steckten in den Hosentaschen, sein Haar, schwarz wie die Nacht, war verhüllt von einem weißen Tuch, um das kunstvoll ein Band geschlungen war. Imogene kannte das schwarze Haar, ebenso wie sie das Muttermal an seiner rechten Hüfte kannte, wusste, wie er gern berührt wurde, wie es klang, wenn er ihren Namen sagte. Er war in jeder Hinsicht der Wüstenprinz. Dunkel und attraktiv, geheimnisvoll, ein Herzensbrecher erster Güte. Auch das wusste Imogene, denn ihr eigenes Herz brach gerade, als sie ihn sah. Er sah so verdammt gut aus, und sie hatte keine Ahnung, warum er gekommen war.
    Seine grauen Augen zogen sie wie magisch an, und sie hatte das Gefühl, die letzten Stufen hinunterzuschweben. Als sie vor ihm stand, streckte er die Hand nach ihr aus. Ohne zu zögern, nahm sie sie. Sie sprachen kein Wort, als sie sich umdrehte und ihn durch den Ballsaal hinaus auf die Veranda führte.
    Bevor sie fragen konnte, warum er gekommen war, sagte er: „Du warst es immer.“
    „Ich verstehe nicht.“ Sie hatte wirklich keine Ahnung, wovon er sprach.
    Er strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und spielte mit ihrem Brillantohrring. „Die letzte Nacht, die wir zusammen waren, hast du darauf beharrt, dass ich dich liebe, als glaubtest du, jemand würde zwischen uns stehen. Das war nicht so. Nie. Ich habe immer dich geliebt.“
    Imogene konnte kaum atmen, geschweige denn sprechen. „Aber ich dachte …“
    „Dass ich an meine Frau denke, wenn ich mit dir schlafe. Nichts könnte der Wahrheit ferner liegen.“ Er deutete auf eine Bank. „Komm, wir setzen uns einen Moment. Ich muss dir die Umstände meiner ersten Ehe erklären.“
    Als sie den Schmerz in seiner Stimme hörte und den Kummer in seinen Augen sah, war Imogene nicht sicher, dass sie das alles hören wollte. „Spielt es wirklich eine Rolle, Raf? Vielleicht hast du recht, die Vergangenheit sollte ruhen.“
    „Ich kann die Vergangenheit erst ruhen lassen, wenn ich dir alles erzählt habe.“
    Seite an Seite saßen sie auf der Bank, und Imogene hörte aufmerksam zu, als Raf ihr von dem Ehearrangement erzählte, der Verbitterung seiner Frau und ihrem späteren tödlichen Unfall, als er sich geweigert hatte, über die Scheidung zu sprechen.
    „Sie wollte nicht, dass ich sie berühre“, fuhr er fort. „Alles, was wir zusammen getan haben, geschah aus einem Pflichtgefühl heraus, nicht aus Liebe. Sie ist voller Hass auf mich gestorben.“
    „Deshalb warst du so entschlossen, es langsam angehen zu lassen.“
    „Ja. Ich wollte sicher sein, dass du es wirklich willst.“
    „Ich bin sicher, das habe ich dir einige Male bewiesen.“
    Endlich lächelte er. „Ich hatte mir geschworen, nie wieder mit einer Frau zu schlafen, die es nicht wirklich will.“
    „Ich wollte es, Raf.“ Und sie wollte es immer noch. Zuerst aber brauchte sie die Antwort auf eine andere Frage. „Bist du nur deshalb gekommen? Um mir eine Erklärung zu geben?“
    Er küsste ihre Hand und legte sie dann in seinen Schoß. „Ich bin gekommen, um mein Angebot zu ergänzen.“
    Imogene rutschte das Herz in die Hose. Sie hatte so sehr gehofft, dass er gekommen war, weil er sie vermisste. „Inwiefern ergänzen?“
    „Ich will dir mehr anbieten. Eine Partnerschaft.“
    „Auf dem Gestüt?“
    „Ja. Ich wäre bereit, dir die Hälfte der Anteile zu geben.“
    „Warum?“
    „Ich habe gestern mit den Granthams gesprochen. Sie haben mir erzählt, dass du gekündigt hast. Sie haben mir

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