Collection Baccara Band 0315
traurig er war. Imogene schlang die Arme um seine Taille und legte die Wange an sein Herz. „Wir müssen überhaupt nicht reden.“
Nach ein paar Minuten sah sie ihn an. „Heute Nacht möchte ich nicht über die Vergangenheit oder Zukunft nachdenken. Ich möchte nur mit dir zusammen sein.“
Imogene bemerkte sein Zögern, dann seufzte er und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. „Warum kann ich dir nicht widerstehen?“
„Weil du weißt, wie gut es zwischen uns ist. Und es wird wieder gut werden. Allerdings habe ich ein paar Wünsche.“
Endlich lächelte er. „Beinhalten diese Wünsche zufällig den Spiegel?“
Als Antwort nahm sie seine Hände und zog ihn auf die Bettkante. „Heute Abend nicht. Kein Spiegel, nur wir.“
„Okay, kein Spiegel.“
„Und ich möchte nicht, dass du die Augen schließt. Nicht einmal für eine Sekunde. Ich möchte, dass du mich siehst, Raf. Mich liebst.“
Er umfasste wieder ihr Gesicht und legte die Stirn an ihre. „Ich tue alles, was du möchtest, Genie. Alles.“
Er gab ihr alles, wenn es um Sex ging, doch er war nicht in der Lage, ihr das eine zu geben, was sie am meisten brauchte – seine Liebe. Zumindest so lange nicht, bis er sich mit seinen Problemen auseinandergesetzt hatte.
Sie standen neben dem Bett und zogen sich gegenseitig im schwachen Licht der Nachttischlampe aus. Obwohl sie das in den letzten zwei Wochen so häufig getan hatten, war dieser Moment zumindest für Imogene ein ganz besonderer. Es könnte das letzte Mal sein, dass sie miteinander intim wurden.
Sie hielten sich noch einmal fest umschlungen, bevor Raf sie behutsam auf das Bett drückte und küsste. Es war ein leidenschaftlicher, heißer Kuss, der deutlich machte, wie sehr sie einander begehrten und brauchten.
Raf liebte Imogene voller Hingabe. Er liebkoste ihren Körper, den er schon so gut kannte, mit den Händen und den Lippen. Imogene genoss das aufregende Liebesspiel, ließ sich völlig gehen und erlebte einen überwältigenden Höhepunkt. Dann bereitete sie ihm höchsten Genuss, indem sie ihn mit ihren Händen, mit ihrem Mund und ihrer Zunge verwöhnte. Bevor er jedoch den Gipfel der Lust erreichte, zog er sie in seine Arme.
Ohne den Blick von ihr zu wenden, drang Raf in sie ein. Er hob ihre Arme über ihren Kopf und verflocht seine Finger mit ihren. Welch süße Qual, dachte Imogene, als Raf begann, sich zu bewegen. Welch süße, süße Folter.
„Das ist zu gut“, murmelte er.
„Es kann gar nicht gut genug sein“, erwiderte sie.
„Ich möchte, dass es nie aufhört. Es darf nie aufhören.“
Wie immer schaffte er es, sie erneut zum Höhepunkt zu bringen. Kurz darauf fand auch er die ersehnte Erlösung. Bevor er bebend auf sie sank, kam ein Wort über seine Lippen, das sie jedoch nicht verstand. Eine Ewigkeit, wie ihr schien, verharrten sie eng umschlungen. Imogene hatte nichts dagegen. Wenn es nach ihr ginge, könnte es für immer so bleiben.
Schließlich rollte Raf sich von Imogene und schaltete die Nachttischlampe aus. Er legte sich auf den Rücken und zog sie an sich. Mit den Fingerspitzen streichelte er zärtlich über ihren Arm.
Er hatte die Augen geschlossen, und Imogene fragte sich, an was er dachte. Oder an wen. Erinnerte er sich an seine Frau und wie es mit ihr gewesen war? Bedauerte er, dass Imogene und nicht sie in seinen Armen lag?
Sie würde es nie erfahren, denn sie wollte es nicht wissen. Sie wollte lieber in dem Glauben nach Hause fahren, dass er heute Nacht wirklich sie geliebt hatte und seine Gedanken nicht bei einer Frau gewesen waren, mit der er einst sein Leben geteilt hatte.
Und das erste Mal seit Jahren galt Imogenes letzter Gedanke vor dem Einschlafen nicht ihrer verschwundenen Schwester. Heute drehte er sich einzig um ihre Liebe zu Scheich Raf Shakir.
Als Raf Genie in den Stunden vor Morgenanbruch in den Armen hielt, schwor er sich, ihr alles zu geben, was ihr Herz begehrte. Allerdings hatte er von Anfang an gewusst, dass sie um nichts bitten würde. Nur deshalb hatte er sich, ohne zu zögern, mit ihr eingelassen. Jetzt aber sehnte er sich danach, dass sie noch etwas anderes als nur Sex von ihm wollte – alles, selbst seine Liebe.
Bei diesem Gedanken schmiegte er sich an ihren Rücken und streichelte sachte über ihren Körper. Als er sie zwischen den Schenkeln berührte, wurden seine Zärtlichkeiten intensiver. Davon erwachte sie, griff hinter sich, streichelte ihn und zog sein Bein über ihre Hüfte. Er musste nicht fragen, was sie wollte.
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