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Collection Baccara Band 322

Collection Baccara Band 322

Titel: Collection Baccara Band 322 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera Leanne Banks Karen Templeton
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dafür gelobt, dass er Scott – der erst neun gewesen war – die Kunden weggeschnappt hatte.
    Das musste den kleinen Jungen tief enttäuscht und gekränkt haben.
    Mike ließ wohl nie eine Gelegenheit aus – weder damals noch heute –, um zu beweisen, dass er cleverer und erfolgreicher war als sein jüngerer Bruder.
    Und der Vater schien nur Sieger zu mögen. Wer auf dem zweiten Platz landete, war in seinen Augen wohl schon ein Loser.
    Das hatte Scott nicht gesagt, doch Christina hörte es aus seinen vielen kleinen Geschichten heraus.
    Sie nahm auch an, dass Scott sich wahnsinnig bemühte, um die Anerkennung seines Vaters zu bekommen. Da konnte sie mitreden. Niemand wusste besser als sie, wie es war, sich nach der Liebe eines Elternteils zu sehnen.
    Aber gütiger Himmel! Mr Fortune schien seine Kinder ja früh auf Erfolg getrimmt und sie auch noch zu Rivalen erzogen zu haben. Wenn er immer nur den Besten lobte. Von Teamgeist hielt der Mann wohl nicht viel.
    Umso erstaunlicher, dass Scott über niemanden ein böses Wort verlor, sondern sehr freundlich und liebevoll von seinen Geschwistern sprach.
    „Ist es nicht schwierig, wenn ihr alle bei eurem Vater arbeitet?“
    „Nein. Fortune South ist ja ein großer Konzern. Jeder von uns hat seinen eigenen Bereich. Nur … Mike und ich kommen uns häufiger in die Quere. Liegt wohl daran, dass wir die beiden ältesten Söhne sind.“
    Und um die Gunst des Vaters wetteifern, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Es wurde immer kälter in dieser dunklen Höhle. Christina spürte Schmerzen in ihrem linken Bein und war froh, als Scott sich noch enger an sie schmiegte. Denn sie brauchte seine Wärme, seinen Trost. Ja, ohne diesen Mann wäre sie hier schon längst vor Angst gestorben.
    „Du hast mir alles Mögliche über die Firma erzählt. Was macht ihr denn gern in der Freizeit?“
    „Freizeit?“
    „Um Spaß zu haben.“
    „Wir … gehen oft zu Veranstaltungen.“ Sein Akzent war der eines privilegierten Südstaatlers, seine Stimme betörend, tief und rau. Eine verführerische Kombination. „Wohltätigkeitskonzerte, festliche Abendessen.“
    „Klingt langweilig.“
    „Ist es.“
    „Scott, ich sagte Spaß . Was bereitet dir Freude?“
    „Die Arbeit.“
    „Okay. Und sonst? Was unternimmst du und fühlst dich wohl dabei? Nicht gelangweilt, sondern glücklich.“
    „Hm. Ich weiß nicht. Wann fühlst du dich wohl?“
    Sie überlegte. „Wenn … ich auf einem Jahrmarkt bin und jede Menge Schmalzgebäck essen kann. Und Zuckerwatte. Oder im Sommer abends auf der Veranda sitze und Leuchtkäfer beobachte.“
    „Klingt auch nicht besonders aufregend.“
    „Na, entscheidend ist ja, ob es mir gefällt.“
    „Ich war noch nie auf einem Jahrmarkt.“
    „Glaube ich dir nicht.“
    „Stimmt aber. Und ehrlich gesagt … mein einziges Vergnügen besteht darin, die Umsatzzahlen zu steigern.“
    „Oje!“
    „Das ist wichtig, Christina. Es geht ja nicht nur um unser Geld. Bei Fortune South arbeiten Tausende von Menschen. Die brauchen ein sicheres Einkommen.“
    „Oh, du musst dich nicht verteidigen. Ich finde es nur bedauerlich, wenn du an nichts Freude hast – außer an deiner Arbeit. Gönn dir doch hin und wieder mal einen freien Tag. Genieße dein Leben.“
    „Du erinnerst mich an Wendy, meine jüngste Schwester.“
    „Die von deinen Eltern nach Red Rock geschickt wurde, weil sie die beiden zur Verzweiflung getrieben hatte?“
    „Genau die.“
    „Magst du sie von all deinen Geschwistern am liebsten?“
    „Ja. Aber wage es nicht, ihr das zu verraten.“
    „Dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.“ Christina zögerte. „Und ich fühle mich sehr geschmeichelt.“
    Scott lachte. „Jetzt erzähl mir von deiner Familie.“
    „Da gibt es nicht viel. Mein Vater hat uns verlassen, als ich ein Jahr alt war, ist nie wieder aufgetaucht. Und zu meiner Mutter habe ich kein inniges Verhältnis.“
    „Das tut mir leid.“
    „Mir auch.“
    „Hast du Geschwister?“
    „Nein. Aber einen Hund … oh, mein Gott!“ Plötzlich stiegen ihr die Tränen in die Augen. „Ich weiß ja gar nicht, wie es ihm geht. Wenn ihm etwas passiert ist …“
    Der Tornado könnte überall gewütet haben. Vielleicht war Gumbo verletzt worden, lag jetzt irgendwo … allein und brauchte Hilfe, hatte Schmerzen. Oh, ihr armer Liebling. Christina musste weinen, ob sie wollte oder nicht.
    Scott drückte sie tröstend an sich. „Wie heißt er?“
    „G…gumbo. Er ist ein Mischling. Sieht lustig aus. Der

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