Collection Baccara Band 326 (German Edition)
Stempelabdruck eilig auf dem Rücken zu einem Meeting kam. Jeder hatte geahnt, was sich zwischen ihm und der jungen Empfangsdame des Magazins im Kopierraum abgespielt hatte.
Andere Dinge stimmten sie nachdenklich, wie der Wettstreit, zu dem Patrick Elliott seine Kinder aufgefordert hatte. Derjenige, der am Ende des Jahres die besten Verkaufszahlen in seiner Sparte vorzuweisen hatte, sollte Geschäftsführer von EPH werden, sobald er sich aus der Leitenden Position zurückzog.
Misty konnte sich nicht vorstellen, Geschwister in irgendeiner Weise gegeneinander auszuspielen, vor allem nicht, wenn es um ein Familienunternehmen ging. Sicher, sie war sich bewusst, wie groß das Imperium war, trotzdem war es nur ein Unternehmen, ein Job, und bei Weitem nicht so wichtig wie Familie und Kinder, Liebe und Respekt.
Es machte sie krank, so etwas über einen Mann zu hören, der der Großvater ihres Kindes sein würde, deshalb freute sie sich auch nicht sonderlich darauf, ihn kennenzulernen. Sie schwor sich, dass, egal was passierte, sie ihr Kind vor ihm und seinem barschen Auftreten schützen würde, vor seiner Verachtung – oder vielleicht richtiger, vor seinem Hass – und seiner manipulierenden Persönlichkeit.
„Er ist ein herrischer alter Mistkerl, ja, das ist er“, sagte Bridget, während sie ihr Sandwich aß und das Thema Großvater weiterverfolgte. „Es macht mich verrückt, dass er sich ständig in mein Leben und das Leben der anderen Familienmitglieder einmischt. Irgendjemand sollte ihn mal kräftig durchschütteln, damit er zur Vernunft kommt, oder ihm sagen, dass er uns in Ruhe lassen soll.“
Misty nippte am Cranberrysaft, den sie zu ihrem Essen bestellt hatte, und nickte zustimmend. Sie konnte zu dem Thema natürlich nicht mehr beisteuern als ihre Sorge darüber, wie Patrick ihr Leben und das ihres Babys bestimmen würde, aber Bridget schien glücklich, eine aufmerksame Zuhörerin zu haben.
„Er hat Onkel Daniel gezwungen, Tante Amanda zu heiraten, als sie schwanger wurde. Obwohl, eigentlich sollten wir ihm dankbar sein, denn sonst gäbe es Cullen nicht.“ Sie warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Man hätte ihnen erlauben müssen, selbst zu entscheiden, wie sie mit der Situation umgehen wollen. Vielleicht hätten sie irgendwann von alleine beschlossen zu heiraten, und dann hätte es sicherlich die Scheidung nicht gegeben. Und auch wenn sie nicht geheiratet hätten, würde ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Daniel trotzdem ein wunderbarer Vater gewesen wäre und alles für Amanda und Bryan getan hätte.“
Sie spülte den letzten Happen ihres Sandwichs mit einem Schluck Wasser hinunter. „Und Finola zur Abtreibung zu zwingen, als sie mit fünfzehn Jahren schwanger wurde, war einfach falsch. Ich glaube, Tante Finny ist nie darüber hinweggekommen. Ihr Leben besteht nur aus ihrer Arbeit als Chefredakteurin von Charisma . Sie geht nicht mal mehr aus.“
Bridget lehnte sich zurück und fügte hinzu: „Ich will nicht, dass der Verlag mein Leben bestimmt, soviel steht fest.“
Eine Sekunde später beugte sie sich vor und flüsterte konspirativ: „Wenn ich dir etwas erzähle, versprichst du mir dann, niemandem auch nur ein Wort davon zu verraten? Nicht einmal Cullen?“
Misty schwieg einen Moment erstaunt. Sie fühlte sich geehrt, weil Cullens Cousine ihr ein Geheimnis anvertrauen wollte, und sich dessen gleichzeitig nicht würdig. Sie nickte trotzdem und beugte sich vor, um zu hören, was Bridget zu sagen hatte, denn sie mochte die Freundschaft nicht gefährden, die sie bei dieser jungen Frau gefunden hatte.
„Ehrenwort?“, fragte Bridget.
„Ehrenwort“, versprach Misty und legte die rechte Hand auf ihr Herz.
„Ich liebe es, die Fotoredaktion bei Charisma zu leiten, versteh mich nicht falsch. Und ich habe dies noch keinem erzählt, aber … ich arbeite an einem Enthüllungsbuch über die Elliott-Familie. Grandpa würde tot umfallen, wenn er davon wüsste. Wahrscheinlich bringt er mich sogar um, wenn er es herausfindet. Trotzdem muss es sein. Irgendjemand muss der Welt sagen, was für ein Mann Patrick Elliott in Wirklichkeit ist und was er getan hat, um dahin zu kommen, wo er jetzt ist.“
Bevor Misty überhaupt die Chance hatte, das Gehörte zu verdauen, änderte sich Bridgets wild entschlossener Gesichtsausdruck, und sie wirkte weich und unsicher.
„Hältst du mich für verrückt?“ Sie atmete tief aus und schob sich ein Stück Melone in den Mund. „Meinst du, ich riskiere
Weitere Kostenlose Bücher