Collection Baccara Band 326 (German Edition)
ihre hellgrünen Satinpumps von Marc Jacobs. „Schluss jetzt mit diesem Schuhfetisch.“
Sie folgte ihm ins Innere des Hauses und küsste ihn zärtlich auf die Wange.
„Wie du willst, Miss Fancy Feet.“
Nun musste sie wirklich lachen. Dann hob sie die Nase und schnupperte. „Irgendetwas riecht hier ziemlich gut.“
Er führte sie durch einen kurzen Flur in die skurrilste Küche, die sie je gesehen hatte. Hier war offenbar ein stilistischer Kampf ausgetragen worden. Alt gegen neu. Ultramoderne Ausstattung aus rostfreiem Edelstahl und Granit gegen altertümliche Kommode aus unbehandeltem Holz, daneben verblichene, antike Fliesen.
„Ein idiotensicheres Rezept aus meinem begrenzten Repertoire“, erklärte Aidan und lüftete den Deckel eines Topfes auf dem Herd. Der köstliche Duft nach Zitronengras und Kokosnuss verstärkte sich. „Ich hoffe, du magst thailändisches Curryhuhn.“
„Sehr sogar.“
Beth holte die mitgebrachte Flasche gekühlten Weißwein aus der Tasche, stellte sie auf die Arbeitsplatte aus Granit und setzte sich auf einen Stuhl. Die Vertrautheit mit Aidan gefiel ihr sehr. Plötzlich wünschte sie sich, diese häusliche Atmosphäre könnte auch nach dieser Nacht noch weiter existieren. Dieser Wunsch war jedoch ebenso erschreckend wie sinnlos.
„Ich stelle nur eben den Reiskocher an“, sagte Aidan über die Schulter. „Ich bin gleich bei dir.“
Sie beobachtete, wie er routiniert den Basmatireis abmaß und Wasser und Salz zugab. Abgesehen von der Lasagne war Beth kaum in der Lage, ein Ei zu kochen. Die beachtliche Bandbreite von Aidans Talenten, die sie nach und nach entdeckte, ermunterte sie nicht gerade dazu, sich die Hoffnung auf eine längere Beziehung aus dem Kopf zu schlagen.
„So, fertig“, sagte er aufgeräumt und wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. „Und jetzt ein schönes Glas Wein. Oder möchtest du lieber etwas anderes?“
„Dich“, antwortete sie mit einem verführerischen Lächeln. „Allerdings erst zum Dessert. Jetzt nehme ich ebenfalls Wein.“
Er lachte leise und machte sich daran, die Weinflasche zu öffnen.
„Interessante Küche“, bemerkte Beth.
„Dieses Haus gehört meinen Eltern. Ich wohne hier nur zeitweise.“ Wie immer, wenn er von seiner Familie sprach, verfinsterte sich seine Miene. „Mum hat auf der supermodernen Kücheneinrichtung bestanden. Der Himmel weiß, warum, denn sie kann wirklich nicht kochen. Und was die museumstauglichen Sachen betrifft, sie ist Historikerin mit einer ausgeprägten Sammelleidenschaft.“
„Sammelst du auch etwas?“
„Ja, Wärmflaschen. Genau wie du“, erwiderte er mit einem breiten Grinsen.
Beth musste lachen. Sie fragte sich, wie sie je hatte annehmen können, dass er ihr das abkaufen würde. „Also gut. Du hast mich erwischt. Aber Lana sammelt tatsächlich Wärmflaschen.“
„Wirklich?“
Sie nickte.
„Ich persönlich interessiere mich sehr für schöne Frauen, die ihrerseits Schuhe sammeln.“ Mit einem Lächeln trat er zu ihr und reichte ihr die Hand. „Komm, wir machen eine Besichtigungstour. Du bekommst die große Führung.“
„Ist das deine nicht besonders subtile Art, mich ins Schlafzimmer zu locken?“
Er lachte. „Nein, das ist meine Art, mich davon abzulenken, wie schön du bist. Damit ich nicht hier und jetzt über dich herfalle.“
„Oh“, machte sie verblüfft.
„Lass uns gehen, bevor ich meine guten Vorsätze und Manieren vergesse.“
Er küsste sie zärtlich in den Nacken und jagte damit einen Schauer über ihren Rücken. Sie unterdrückte ein enttäuschtes Seufzen, als er sich nur allzu schnell wieder von ihr abwandte.
„Du musst dir nicht all diese Umstände machen, um mich ins Bett zu kriegen“, gestand sie und deutete auf den Herd und den gedeckten Tisch. „Ich bin ein großes Mädchen. Ich brauche das alles nicht.“
Erstaunt hob er die Augenbrauen. „Woher kommt das denn plötzlich?“
Das wusste sie sehr gut.
Die ganze Situation war absolut verführerisch, aber nicht nur in sexueller Hinsicht. Ihn so entspannt und locker in einem häuslichen Ambiente zu sehen, jagte ihr mehr Angst ein, als sie erwartet hätte. Ein selbst gekochtes Essen in einer gemütlichen Küche, seine unaufdringliche Aufmerksamkeit und die Geborgenheit, die das alles vermittelte, waren gefährlich für sie. Denn genau das war es, wonach sie sich immer gesehnt hatte. Und sie wusste, das hier konnte nicht von Dauer sein. Daran hatte er keinen Zweifel
Weitere Kostenlose Bücher