Collection Baccara Band 326 (German Edition)
da wurde ich ziemlich abgelenkt. Ich möchte dich gern öfter sehen, solange ich hier bin.“
„Aber das ist es ja gerade. Die ganze Geschichte führt zu nichts. Jedenfalls nicht für mich.“
„Darum geht es also. Du glaubst, dass ich bald abreisen werde.“
„Und? Hast du etwa nicht die Absicht?“
„Ich weiß nicht, wie lange ich genau in Melbourne bleibe. Wahrscheinlich nicht länger als zwei Monate. Aber ich dachte, du wüsstest das. Immerhin hast du die Sache zwischen uns vorangetrieben.“
„Das stimmt.“ Mühsam drängte sie ihre Tränen zurück. „Ich will dir nicht auf die Nerven gehen. Aber ich glaube, wir sollten uns für den Rest deines Aufenthaltes auf ein Arbeitsverhältnis beschränken.“
Er trat zu ihr und umfasste ihre Oberarme. „Was hat sich denn geändert? Ich verstehe deinen plötzlichen Sinneswandel nicht.“
Unter seiner Berührung konnte sie weder atmen noch denken. Sie blickte ihn nur schweigend an.
„Ich lasse dich nicht eher gehen, als bis wir das hier geklärt haben“, sagte er mit finsterer Miene.
Beth schluckte. Es gab nur einen Weg, die Situation zu beenden. Sie würde ihm wehtun, damit er sich vor ihr zurückzog. „Na, schön. Du willst das hier klären?“ Sie hob trotzig das Kinn. „Ich will etwas von dir, das du mir nicht geben kannst. Deshalb mache ich Schluss, bevor die Sache zu ernst wird.“
„Und was soll das sein?“
Unruhig rutschte sie hin und her. Es war schrecklich, dass es so weit kommen musste. „Willst du das wirklich wissen?“
„Ja, natürlich.“
„Ich möchte mehr als nur eine Affäre. Ich will, dass du für immer hierbleibst. Aber ich weiß, dass das nicht passieren wird. Du kannst es ja kaum erwarten, deinen Job im Museum loszuwerden. Ich sehe doch jeden Tag, wie mühsam du dich dorthin schleppst. Und wie gelangweilt du mit all diesen unbedeutenden kleinen Problemen bist. Du zählst die Tage, bis du wieder abreisen kannst. Und ich mache dir keinen Vorwurf daraus. Du magst deinen Job. Ich wünschte mir nur, du würdest mich mehr mögen.“
Seine Hände lockerten sich. Sie nahm die Gelegenheit wahr und entwand sich seinem Griff. Aidan schaute sie schuldbewusst an. Sein Blick brach ihr fast das Herz.
Hilflos schüttelte er den Kopf. „Aber die Archäologie ist mein Leben. Das kann ich nicht aufgeben.“
„Du meinst, du willst es nicht aufgeben.“
„Ich habe es schon mal versucht. Es hat nicht funktioniert.“
Eine vage Hoffnung flackerte in Beth auf. „Du hast es versucht? Vielleicht war es nicht der richtige Ort für dich oder …“
„Es gab da eine Frau“, unterbrach er sie. „Ihr Name war Fenella. Sie war Kunstkritikerin. Sie hat mich einmal auf einer Ausgrabungsreise begleitet. Aber es hat ihr nicht gefallen. Also haben wir in London ein Jahr lang zusammengelebt.“ Er hielt inne.
Beth hasste die unbekannte Frau aus vollem Herzen. Diese Fenella hatte es geschafft, was ihr selbst versagt blieb. Aidan zum Bleiben zu bewegen.
„Und?“
„Ich kann das nicht noch einmal tun.“
„Einfach so?“
„Ja, einfach so“, erwiderte er ausweichend.
Beth war klar, dass er ihr nicht die ganze Geschichte erzählt hatte. „Das klingt, als ob wir beide völlig verschiedene Dinge wollen, nicht wahr?“
„Beth, wir können uns doch weiterhin sehen, während ich hier bin. Dann würden wir herausfinden, wohin unsere Beziehung führt.“
„Das weiß ich jetzt schon. Sie führt zu der Erkenntnis, dass du keine Risiken eingehen willst.“ Mit diesen Worten zwang sich Beth zu gehen. Es gab nichts mehr zu sagen. Sie wusste nur eins: Sie hatte gerade das Beste verloren, was ihr in ihrem Leben bisher passiert war.
Aidan tat, was er immer tat, wenn er Dampf ablassen musste. Er grub.
Er nahm den alten Spaten seines Vaters, ging in den Garten und machte sich daran, ein mit Unkraut überwuchertes Beet umzugraben. Das machte er so lange und mit solcher Vehemenz, bis ihm der Schweiß auf die Stirn trat und er sich etwas besser fühlte.
Eigentlich sollte er zornig sein. Nach dem, was Beth ihm an den Kopf geworfen hatte, sollte er schäumen vor Wut. Sie hatte versucht, ihn zu einer Bindung zu drängen, die er nicht eingehen konnte. Und sie hatte in der Kürze eines Wimpernschlags aus ihrer Affäre eine Beziehung gemacht.
Er mochte es nicht, wenn man ihn drängte. Fenella hatte ihn gedrängt. Immer und immer wieder. Bis sie es schließlich so sehr übertrieben hatte, dass ihm keine andere Wahl blieb, als sie zu verlassen.
Sie hatte
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