Collection Baccara Band 326 (German Edition)
den vergangenen Monaten kreiert hatte, hier ausgestellt werden.
Sie drückte die Nase an die Scheibe und erschrak. Es war nicht nur das Schaufenster. Die ganze Galerie war angefüllt mit ihren Arbeiten. Sogar ihre Interpretation des Opernhauses von Sydney befand sich darunter. Es gab nur wenige Stücke, die nicht von ihr waren. Antike Masken, Tongefäße und Keramiken, die überhaupt nicht zu ihrem Stil passten.
Sie betrat die Galerie und prallte beim Anblick von Aidan, der aus einem der hinteren Räume kam, erschrocken zurück. „Was machst du denn hier?“, fragte sie fassungslos. „Was soll das hier darstellen?“
Er lächelte sie strahlend an. „Unsere Galerie.“
„Wie bitte?“ Sie hatte das Gefühl, in ein merkwürdiges Paralleluniversum eingetreten zu sein.
„Ich wollte einen Ort schaffen, wo wir unsere Sachen ausstellen können. Also habe ich diesen Laden angemietet und bisher unverkaufte Arbeiten aus deiner letzten Kollektion erworben. Und ich habe dem derzeitigen Eigentümer deines Opernmodells ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte. Du erinnerst dich, der Mann, der auf der Auktion das höchste Gebot abgegeben hat. Dann habe ich noch einige Sachen von mir hinzugefügt.“
Aidan machte eine kleine Pause und sah sie beschwörend an. „Das ist die Idee dabei. Wir stellen deine Arbeiten und meine Fundstücke zusammen aus. Ich bin sicher, dass das funktionieren wird.“
„Das ist doch verrückt“, sagte Beth und trat näher. „Ich kann ja nachvollziehen, dass du dein Zeug ausstellen willst. Aber was habe ich damit zu tun? Und warum hast du ein kleines Vermögen für meine Objekte ausgegeben?“
„Weil sie es wert sind. Weil du es wert bist.“
„Das genügt offenbar nicht. Denn wie ich höre, willst du immer noch abreisen.“
„Dir muss doch klar sein, dass ich nicht ständig in Melbourne sein kann.“
„Erzähl mir etwas, was ich noch nicht weiß.“
„Ich möchte weiter meine Arbeit machen. Aber es wäre schön, wenn ich hier eine Basis hätte. Einen Ort, zu dem ich für ein paar Monate im Jahr zurückkehren kann.“
Allmählich wurde Beth klar, warum Aidan diese Galerie angemietet hatte. Er wollte, dass sie in Melbourne auf ihn wartete, während er in der Weltgeschichte herumgondelte. Sie sollte die duldsame Geliebte spielen, die sich mit dem zufriedengab, was der große Archäologe an Zeit und Aufmerksamkeit erübrigen konnte.
Verdammt, er war genau wie ihr Vater! Sie hielt es hier keine Sekunde länger aus.
Zornig ballte sie die Fäuste. Wie kam er dazu, sie für so erbärmlich zu halten? Wie konnte er das, was zwischen ihnen war, nur so abwerten? „Was willst du, dass ich nun sage? Ich freue mich für dich?“
Er trat einen Schritt auf sie zu. „Sieh mal, Beth. Ich habe doch nur versucht, eine Lösung für unser Problem zu finden. Du willst mich nicht begleiten, und ich kann nicht ständig hier sein. Das hier ist ein Kompromiss.“
„Du denkst, es ist ein Kompromiss, wenn wir die Sachen zusammenschmeißen, mit denen wir unser Geld verdienen? Erwartest du ernsthaft, dass ich dadurch meine Meinung ändere?“ Beth schüttelte den Kopf.
Sie musste sich widerwillig eingestehen, dass sie von Aidans Bemühungen wirklich beeindruckt war. Und die Versuchung, ihm bis ans Ende der Welt zu folgen, war groß.
Aber das war einfach unmöglich. Und dabei ging es nicht nur darum, dass sie kein Nomadenleben mehr führen wollte. Sie wollte vor allem einen Mann, der sie liebte und für den sie und ihre Bedürfnisse an erster Stelle kamen. Und dieser Mann war nicht Aidan. Seine große Liebe gehörte nun einmal seinem Beruf. Und damit konnte sie nicht konkurrieren. „Das hier ändert gar nichts“, fügte sie hinzu.
„Du hast doch nur Angst“, sagte er.
„Und wovor bitte?“
„Ein Risiko einzugehen. Dabei ist es nicht einmal so groß. Mein Plan könnte nämlich durchaus aufgehen. Wenn wir beide es ernsthaft versuchen würden.“
„Das spielt doch überhaupt keine Rolle. Wichtig ist nur eins: Du willst weg. Und ich bin leider nicht der Typ Frau, der daheimsitzt und strickt und auf den abenteuerlustigen Liebsten wartet.“
„Aber du sollst doch gar nicht daheimsitzen und stricken“, sagte er, holte einen Umschlag aus der Brusttasche und reichte ihn ihr. „Hier, das wird deine Vorbehalte hoffentlich aus dem Weg räumen.“
Sie öffnete den Umschlag und erblickte ein Flugticket nach Rio de Janeiro. Mit ihrem Namen darauf. Ungläubig blickte sie Aidan an. „Ich habe
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