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Collection Baccara Band 326

Collection Baccara Band 326

Titel: Collection Baccara Band 326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Heidi Betts , Joan Hohl
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sollte.
    „Nun, ich denke schon. Meine Mutter starb, als ich sechs Jahre alt war. Mein Vater war nach ihrem Tod nicht mehr derselbe. Er schleppte mich von Stadt zu Stadt. Entweder versuchte er, seinen Erinnerungen zu entkommen, oder sich neue zu erschaffen. Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Für eine Weile waren wir uns sehr nah. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich genug von dem unruhigen Nomadenleben hatte. Von da an lieferte er mich für jeweils sechs Monate im Jahr bei meiner Cousine und ihrem Vater ab. Ich war sehr gern dort. Aber er kam immer wieder nach Melbourne und nahm mich mit auf seine sinnlosen Reisen. Er hat nie verstanden, dass ich am liebsten an einem Ort geblieben wäre.“
    „Ja, ja, die liebe Familie“, sagte Aidan nur. Er versuchte, mit einer leichten Bemerkung die Stimmung etwas aufzulockern, und schaute sie gleichzeitig mitleidig an.
    Beth ärgerte sich darüber. Sie wollte sein Mitleid nicht.
    Sie wollte es von niemandem.
    In all diesen Jahren hatte sie sehr gut für sich selbst gesorgt. Und außer Lana gab es niemanden, von dem sie abhängig war. Das war gut so. Und es sollte dabei bleiben.
    „Ich habe das Gefühl, du hast in Bezug auf die Familie auch eine Geschichte, die dich belastet“, sagte sie, um die Aufmerksamkeit von ihrer eigenen traurigen Vergangenheit abzulenken.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen“, erwiderte er, und in seinem Gesicht zuckte ein Muskel. „Meine Eltern sind beide Historiker. Schon als kleines Kind bin ich mit ihnen durch die Welt gereist. Das war, bevor Dad die Stelle als Museumsdirektor angenommen hat. Er hat das Museum fünfundzwanzig Jahre lang geleitet. Aber dann hat er mich gebeten, eine Weile für ihn einzuspringen.“
    Die Bitterkeit in seinen Augen versetzte sie in Erstaunen.
    „Damit es in der Familie bleibt?“, fragte sie unsicher.
    „So in der Art.“
    Sie erreichten den Eingang zum Ballsaal des Hotels. Dort sollte die Auktion stattfinden. Aidan machte sie mit einer Reihe von Leuten bekannt. Beth befürchtete jedoch, dass sie sich unmöglich alle Namen merken konnte.
    Vor allem deshalb, weil ihre Gedanken gerade in eine ganz andere Richtung schweiften. Sie wollte zu gern mehr über Aidans Vergangenheit erfahren. Sie konnte spüren, dass es dort dunkle Seiten gab, die noch immer ihren Schatten auf ihn warfen. Der beste Weg, um einen Menschen richtig einzuschätzen, bestand darin, seine Geschichte zu erforschen. Außerdem fand sie das viel angenehmer, als in ihre eigene Vergangenheit einzutauchen.
    „Willst du dir ansehen, was in der Auktion zu Gebote steht?“, fragte er.
    „Das habe ich schon getan“, antwortete sie mit einem koketten Augenaufschlag.
    Sein leises Lachen jagte ihr einen Schauer über den Rücken. „Hast du etwas gesehen, das dir gefällt?“
    „Sicher“, erwiderte sie. „Aber ich befürchte, es liegt überhaupt nicht in meiner Preisklasse.“
    Ihre Nackenhärchen richteten sich auf, als er nähertrat und sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spürte.
    „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Du solltest mitbieten. Vielleicht hast du ja Glück.“
    Als seine Lippen sanft über ihre Wange streiften, versank alles andere um sie herum. Die gedämpfte Deckenbeleuchtung, die sich auf den Abendkleidern der anwesenden Damen als matter Schimmer widerspiegelte. Die dezente klassische Musik aus verborgenen Lautsprechern. Und der Geräuschpegel der Unterhaltungen, den Hunderte von zumeist älteren Gästen verursachten. Aidans Berührung war so leicht, dass Beth sie kaum spürte. Und dennoch waren all ihre Sinne in diesem Moment nur auf ihn gerichtet.
    Es kostete sie all ihre Willenskraft, sich nicht in seine Arme zu schmiegen und zu tun, wonach es sie seit ihrem ersten Kuss verlangte. Ihn noch einmal zu küssen. Lang und leidenschaftlich.
    „Ja, vielleicht habe ich Glück. Ich verlasse mich einfach darauf“, sagte sie leise.
    Er ließ die Fingerspitzen zärtlich über ihren bloßen Arm gleiten. „Wenn dieser Abend nicht so verdammt wichtig für das Museum wäre, würde ich sagen, lass uns verschwinden“, sagte er mit rauer Stimme.
    „Mach dir keine Sorgen. Die Nacht ist noch jung.“
    Er sah ihr in die Augen. Sein Blick, in dem das pure Verlangen stand, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Doch bevor er etwas erwidern konnte, trat ein breitschultriger Mann zu ihnen und zerrte Aidan nach einer kurzen Begrüßung förmlich mit sich.
    Beth musste angesichts von Aidans gequältem Gesichtsausdruck lächeln und winkte ihm kurz

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