Collection Baccara Band 328
Hilf mir bitte, alles ins Schlafzimmer zu bringen, damit wir anfangen können.“
„Ich bin …“ Beinah hätte sie es schon in den ersten fünf Minuten vermasselt, indem sie Scarlett darauf hinwies, dass sie im Gästezimmer untergebracht war. „Ich bin froh, dass du so viel Kleidung mitgebracht hast“, rettete sie sich schnell.
„Was ist mit deinen Sachen passiert?“, wollte Scarlet wissen. „Keine Angst, mich kann nichts erschüttern. Meine Zwillingsschwester heiratet einen Rockstar.“
„Wirklich? Wen?“ Bitte, lieber Gott, lass es niemanden sein, den ich kenne, betete sie. Nicht jemanden von In Tight .
„Zeke Woodlow.“
Lucy war unendlich erleichtert – bis sie eins und eins zusammenzählte. Sie hatte über Zekes Verlobung in The Buzz gelesen. „Deine Schwester ist Summer Elliott. Du gehörst zu den Elliotts, die diese Magazine besitzen.“ Eine der reichsten Familien an der Ostküste.
Scarlet machte ein verdutztes Gesicht. „Das wusstest du nicht?“
Vielleicht sollte sie einfach den Mund halten. „Mir war nicht klar, dass Bryan zu diesen Elliotts gehört. Ich bin offensichtlich etwas schwer von Begriff und kapiere es erst jetzt. Wir sind noch nicht lange zusammen“, fügte sie in der Hoffnung hinzu, so ihre Ahnungslosigkeit zu erklären. „Und was meine Kleidung betrifft … ich habe sie verbrannt. Ich brauche einen Neuanfang.“
„Verbrannt? Wo?“
Zu spät erinnerte Lucy sich daran, dass man in New York nichts verbrennen konnte, es war gesetzlich verboten.“
„Zu Hause.“
„Wo ist das?“
„Kansas. Auf einer Farm.“ Zumindest das stimmte. Sie war in einer konservativen Kleinstadt in Kansas aufgewachsen, die durch Landwirtschaft geprägt war. Ihre Eltern lebten immer noch dort.
„Was hat Bryan in Kansas gemacht? Ich dachte, er war in Europa?“
„Das war er auch. Wir haben uns in Paris kennengelernt.“
„Anschließend bist du zurück auf die Farm gegangen, hast deine Kleidung verbrannt und bist hierhergekommen? Nackt?“
Lucy lächelte, als wäre das nicht die albernste Geschichte, die jemals als wahr hatte durchgehen sollen. „Richtig.“
„Mädchen, du gefällst mir.“
Bryan war noch völlig aufgewühlt, als er sich auf den Weg ins Restaurant machte. Er hatte erkannt, dass er sich anstrengen musste, wenn seine Familie glauben sollte, Lucy sei seine Freundin, deshalb hatte er sie geküsst. Sein Mund hatte ihren eigentlich nur gestreift, trotzdem hatte ihn der Kuss berührt wie kein anderer zuvor.
Bisher hatte er keine ernsthafte Beziehung gehabt. Zwar hatte er es versucht, doch ihm war schnell klar geworden, dass Frauen es nicht mochten, wenn er immer wieder wochenlang verschwand. Daher hatte er entschieden, fair zu sein und keine Partnerschaft einzugehen, solange er als Agent tätig war. Eine Freundin musste sich nicht nur mit seiner häufigen Abwesenheit arrangieren, es bestand auch immer die Gefahr, dass er nicht mehr nach Hause kam.
Also ließ er sich nur gelegentlich auf ein Date ein und hatte Sex, wenn seine Begleiterin Lust verspürte und die Grundregeln akzeptierte.
Damit seine Familie ihm diese Beziehung mit „Lindsay“ abkaufte, musste er behaupten, es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen. Das wiederum bedeutete, er musste den liebevollen Partner spielen, dazu gehörten Zuneigungsbezeugungen in der Öffentlichkeit. Das volle Programm.
Er hätte Lucy besser auf ihre Rolle vorbereiten sollen. Sie hatten nicht einmal über eine Legende nachgedacht, woher sie kam, wo sie sich kennengelernt hatten. Andererseits war sie clever genug zu improvisieren. Solange sie ihn rechtzeitig über alle Details in Kenntnis setzte, die sie Scarlet gegeben hatte, konnte nichts passieren.
Als er die Küche des Restaurants betrat, hatte er sich wieder im Griff, doch die Erinnerung an den Kuss ließ ihn nicht los.
„Hi, Chef, willkommen zurück!“, begrüßte ihn einer der Souschefs.
„Monsieur Bryan!“, rief ein anderer. „He, diese Florentiner Frühlingsrollen gehen weg wie warme Semmel.“
Der Chefkoch Kim Chin, der die Küche wie ein Marineausbildungslager führte, sah von seiner Schwenkpfanne auf und meinte knurrig: „Wurde auch Zeit.“
„Wo ist Stash?“, fragte Bryan.
„Vorne natürlich, um mit den Schönen und Reichen zu plaudern, dieser nutzlose Franzose.“
Lachend verließ er die Küche und betrat das Restaurant.
„Bryan, du bist zurück!“ Stash Martin, ein dynamischer Franzose Anfang dreißig, begrüßte ihn mit einer herzlichen
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