Collection Baccara Band 328

kreiert er auch dein Hochzeitskleid.“ Er hielt ihre Hand fest, damit Lucy nicht flüchten konnte.
    Sie schnappte nach Luft und unterdrückte einen Aufschrei. „Bryan. Sag nicht solche Dinge, wenn du sie nicht meinst. Das ist grausam.“
    „Du denkst, ich meine es nicht so? Ich möchte, dass du mich heiratest, Lucy. Und ganz ehrlich, falls du es nicht tust, wird meine Familie mich enterben. Also, was sagst du?“
    „Ich denke, du bist verrückt.“ Sie wollte ihm ihre Hand entziehen, doch er hielt sie fest. „Das ist nicht so, wie es sein sollte!“
    „Sobald ich hier raus bin, hole ich einen romantischen Antrag bei Kerzenlicht und leiser Musik nach. Und jetzt sag endlich Ja.“
    Als Antwort beugte sie sich herunter und küsste ihn, bis das Gerät, das seine Vitalfunktionen aufzeichnete, Alarm schlug.
    Eine Krankenschwester kam angelaufen. „Was machen Sie da?“ Sie warf Lucy einen bösen Blick zu. „Raus hier!“
    Bryan hielt ihre Hand weiter fest. „War das ein Ja?“
    Sie nickte. Tränen schimmerten in ihren Augen.
    Zwei Wochen später, an einem heißen Tag Ende Juli, heirateten sie in The Tides .
    Bryan hatte ihren Eltern Flugtickets erster Klasse geschickt, und sie kamen, obwohl sie Kansas bisher noch nie verlassen hatten. Da sie nichts von alldem mitbekommen hatten, was sich bei ihr alles ereignet hatte, erzählte Lucy ihnen auch nichts. Sie wollte nicht, dass sie den Rest ihres Lebens in der Kirche verbrachten, um für sie zu beten.
    „Du bist doch nicht schwanger, oder?“, fragte ihre Mutter in dem Moment, als sie aus dem Flugzeug kam.
    Lucy lachte. „Nein, Mom. Ich bin nur verliebt.“
    „Nun, ich denke, du hast dir dieses Mal einen ordentlichen Mann ausgesucht. Sonst hättest du dir die Erste-Klasse-Tickets bestimmt nicht leisten können.“
    Alle Elliotts kamen zur Hochzeit, unter ihnen einige, die Lucy noch nicht kennengelernt hatte.
    Bryan hatte das Une Nuit für den Tag geschlossen und die Angestellten eingeladen, an er Feier teilzunehmen, abgesehen natürlich von den neuen Aushilfskellnern, die im Gefängnis saßen.
    Stash kam in seinem Peugeot, der jetzt ein paar Schusslöcher aufwies. Bryans Arbeitgeber hatte angeboten, den Schaden reparieren zu lassen, doch Stash zeigte gern die Löcher und erzählte jedem, der es hören wollte, welchen Anteil sein Wagen an der Festnahme der Verbrecher gehabt hatte. Lucy versuchte daher, ihre Eltern von ihm fernzuhalten.
    Bryan sah so umwerfend aus wie immer. Der Verband um seine Schulter war unter dem Smoking kaum zu sehen, und die Schlinge nahm er während des offiziellen Teils und der Fotoaufnahmen ab, legte sie danach aber wieder um. Er musste seinen rechten Arm noch schonen, behauptete jedoch, keine Schmerzen zu spüren.
    Die Zeremonie war kurz und wunderschön, anschließend gab es ein Festessen. Chefkoch Chin hatte Maeves Küche besetzt, wie ein General eine Stadt belagerte, doch Maeve überließ ihm fröhlich ihr Reich und genoss den Tag.
    Den krönenden Abschluss des Essens bildete eine hohe, vierschichtige Sahnetorte, Bryans kleine Überraschung für sie. Erst als er ihr für die Fotos ein Stückchen in den Mund schob, merkte sie, worum es sich dabei handelte.
    Orangentorte, belegt mit Schokolade und Minze. Nicht unbedingt traditionell, aber sehr vielsagend. Das Blut stieg ihr in die Wangen – und auch sonst wurde ihr heiß.
    „Ich werde diese Torte auf die Speisekarte setzen als ‚Bryans und Lucys Orangenhochzeitstorte‘“, erzählte er ihr.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: „Besser würde passen: ‚Bryans und Lucys Liebestorte‘.“
    „Bist du glücklich?“, fragte er, während weitere Fotos gemacht wurden.
    „Und wie!“
    „Du solltest eigentlich Angst haben.“
    „Weil …?“
    „Du passt perfekt in diese Familie. Du bist eine Elliott geworden.“
    Lucy konnte sich nichts Schöneres vorstellen.
    – ENDE –