Collection Baccara Band 329
die davonkommen, brauchen mich nicht.“
„Verbrecher wie Diebe, Prostituierte, Mörder?“
„Ja.“
„Wissen die Jungs das?“
„Natürlich.“
„Das gefällt mir nicht.“
„So?“ Als hätte seine Meinung einen Einfluss auf ihre beruflichen Entscheidungen.
„Wirklich, Amanda.“ Er griff jetzt mit beiden Händen nach ihrer. „Ich dachte …“ Er schüttelte den Kopf. „Aber das ist gefährlich.“
Seine Berührung mochte beunruhigend sein, doch noch mehr störten sie seine Worte.
„Es geht dich nichts an, Daniel.“
„Doch.“
„Nein.“
„Du bist die Mutter meiner Kinder. Ich kann nicht zulassen …“
„Daniel!“
Sein Griff verstärkte sich, und plötzlich hatte er diesen vertrauten Ausdruck in den Augen. Dieser Ausdruck besagte, dass er einen Plan hatte.
2. KAPITEL
Daniel musste mit seinen Söhnen sprechen. Zumindest mit Cullen. Ihm würde er gehörig die Meinung sagen. Bryan wollte er sich erst vorknöpfen, wenn er genesen war.
Er warf seine Kreditkarte auf den Tresen des Atlantic Golf Course Pro Shop.
Amanda war eine Strafverteidigerin? Völlig wahnwitzig. Nach der Scheidung hatte sie ihren Bachelor gemacht, dann den Master in englischer Literatur, schließlich hatte sie noch drei Jahre Jura studiert. Und das alles, um Kriminelle zu verteidigen?
Der Verkäufer des Golfgeschäfts packte das blaue Golfshirt ein, während Daniel den Beleg unterschrieb.
Ihre Mandanten bezahlten sie vermutlich mit gestohlenen Stereoanlagen.
Bankräuber hatten vielleicht Bargeld aus erfolgreichen Banküberfällen – kleine, nicht markierte Geldscheine. Bis sie gefasst wurden.
Und seine Söhne hatten gewusst, was für einen gefährlichen Job sie ausübte. Trotzdem hatten sie es all die Jahre nicht für nötig befunden, ihn darüber zu informieren. Hätten sie nicht in einer Unterhaltung ganz beiläufig das Thema darauf bringen können?
Übrigens, Dad. Es interessiert dich vielleicht, dass Mom Umgang mit Dieben und Mördern hat.
Sicher, Amanda und er waren übereingekommen, den anderen vor den Kindern nicht schlechtzumachen. Das Resultat war gewesen, dass sie in den ersten Jahren nach der Scheidung überhaupt nicht übereinander gesprochen hatten. Aber Bryan und Cullen waren jetzt erwachsen. Und sie waren absolut in der Lage, Gefahr zu erkennen, wenn sie sie direkt vor Augen hatten.
Daniel verließ den Pro Shop und ging zu den Umkleidekabinen. Von Misty wusste er, dass Cullen immer um halb sieben zum Golfplatz kam. Das bedeutete, dass er jetzt beim neunten Loch sein musste.
In der Kabine legte Daniel Jackett, Krawatte und Hemd ab und schlüpfte in das neue Golfshirt. Er verließ das Clubhaus durch das Terrassencafé.
Normalerweise würde er einen Blick in das Restaurant werfen, vielleicht ein paar freundliche Worte mit Geschäftsfreunden wechseln. Doch heute nicht. Heute ging er direkt zum Golfplatz.
Cullen würde ihm einiges erklären müssen.
Nachdem er etwa fünf Minuten gelaufen war, entdeckte er Cullen auf dem Grün an Loch neun. Er stellte sich gerade auf, um den Ball einzulochen. Daniel ging geradewegs auf ihn zu.
„Hallo, Dad.“ Eine gedämpfte Stimme links von ihm ließ ihn innehalten.
„Bryan?“
Den Arm in der Schlinge, um seine verletzte Schulter zu schützen, stand Bryan am Rand des Grüns.
„Was machst du denn hier?“, zischte Daniel.
„Ich golfe“, erwiderte Bryan.
„Du bist verletzt.“
Cullen blickte auf. „Könnt ihr zwei bitte still sein?“
Daniel hielt den Mund, bis Cullen den Ball eingelocht hatte.
„Hallo, Dad.“ Cullen reichte seinem Caddie den Schläger und ging auf seinen Vater zu.
„Du bist gerade aus dem Krankenhaus gekommen“, sagte Daniel zu Bryan.
„Es war nur eine oberflächliche Wunde.“
„Es war eine Schussverletzung.“
„An der Schulter.“
„Du bist drei Stunden lang operiert worden.“
Bryan zuckte mit der gesunden Schulter und nahm seinen Schläger aus der Golftasche. „Du kennst doch diese Ärzte. Sie kämpfen um jede Minute, die sie in Rechnung stellen können.“
Daniel fuhr Cullen an. „Du hast ihn tatsächlich zum Golfen mitgenommen?“
„Ich übernehme die Bahn, er puttet nur ein.“
„Und er betrügt“, sagte Bryan und stellte sich zum Einlochen auf.
„Als wenn ich betrügen müsste, um einen Krüppel zu schlagen“, rief Cullen.
„Ich kann nicht fassen, dass Lucy dich aus dem Haus gelassen hat“, rief Daniel. Bryan war immer der Draufgänger in der Familie gewesen, aber das ging zu
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