Collection Baccara Band 329
weit.
„Machst du Witze?“, fragte Cullen. „Lucy hat mich dafür bezahlt, dass ich ihn aus dem Haus locke.“
„Offensichtlich bin ich kein guter Patient.“ Bryan schlug ab und verpasste das Loch.
„Das macht fünf Schläge“, sagte Cullen.
„Ja, ja“, erwiderte Bryan. „Nächste Woche kriege ich dich.“
„Nächste Woche wollen wir Fallschirmspringen.“
„Ich will nichts mehr hören.“ Daniel hoffte, dass es sich um einen Scherz handelte.
Bryan lochte schließlich ein. „Entspann dich, Dad. Es ist ein einfacher Sprung.“
„Ich wusste, dass wir nicht streng genug mit euch waren.“
Cullen lachte. „Wo sind deine Schläger, Dad?“
Daniel straffte die Schultern. Seine Söhne mochten erwachsene Männer sein, und er hatte vielleicht auch kein Mitspracherecht bei ihren Hobbys, aber er war immer noch ihr Vater. „Ich bin nicht zum Golfen hier.“
Bryan reichte seinem Caddie den Putter. „Nicht?“
„Und ich war heute Nachmittag auch nicht zum Schwimmen im Boca Royce .“
Cullen zog eine Augenbraue hoch. „Danke für die Information, Dad.“
Er bedachte beide Söhne mit einem bedeutungsvollen Blick. „Ich war dort, um mit eurer Mutter zu sprechen. Sie hat mir von ihrer Arbeit erzählt.“
Er hielt inne und wartete auf die Reaktion seiner Söhne.
„Von ihrer Arbeit als Verteidigerin“, wurde er etwas genauer.
Bryan machte Anstalten, das Grün zu verlassen. „Stimmt irgendetwas nicht, Dad?“
„Ja, das kann man so sagen. Eure Mutter arbeitet für Kriminelle.“
Cullen folgte seinem Bruder. „Was hast du denn gedacht, für wen sie arbeitet?“
„Führungskräfte, Politiker, kleine alte Ladys, die ihr Testament aufsetzen.“
„Sie ist Strafverteidigerin“, stellte Bryan klar. „Immer gewesen.“
„Warum habt ihr das nie erwähnt?“
Cullen zog seine weißen Lederhandschuhe aus und stopfte sie in seine Gesäßtasche. „Wir sprechen mit dir nicht über Mom.“
„Vielleicht hättet ihr es tun sollen.“
„Warum?“
Daniel konnte nicht glauben, dass seine Söhne so begriffsstutzig waren. „Weil sie in Gefahr ist. Deshalb.“
„Von wem geht denn die Gefahr aus?“
„Von den Kriminellen.“
„Sie ist nicht in Gefahr“, widersprach Bryan, als sie sich auf den Weg in Richtung Clubhaus machten.
Daniel warf seinem älteren Sohn einen flüchtigen Blick zu. Er klang sehr zuversichtlich, sehr sicher. Und Bryan kannte sich mit Gefahr aus.
Wusste er vielleicht etwas, was Daniel nicht wusste? Das war es. Daniel hätte wissen müssen, dass er auf seine Söhne zählen konnte.
Er fühlte sich, als wäre ihm eine große Last abgenommen worden. „Lässt du sie von einem deiner Kollegen beschatten?“
Cullen lachte laut auf, während Bryan seinen Vater nur anstarren konnte. „Dad, du hast zu viele Krimis im Fernsehen gesehen.“
Daniel wich zurück. Jetzt machten sie sich über ihn lustig. „Ihre Mandanten sind Diebe und Mörder.“
„Und sie ist die beste Freundin dieser Menschen“, sagte Bryan. „Glaube mir, Dad, Strafverteidigern passiert nur ganz selten etwas.“
„Helft ihr mir nun oder nicht?“
„Wobei sollen wir dir helfen?“, wollte Cullen wissen.
Daniels ursprünglicher Plan war gewesen, an ihrem Erscheinungsbild zu arbeiten. Aber Designerkleidung würde nur eine höhere Klasse von Kriminellen anziehen. Nein. Die Situation erforderte eine drastische Aktion.
„Sie zu überzeugen, den Beruf zu wechseln.“
Seine Söhne wichen gleichzeitig zurück. Cullen kreuzte sogar die Finger, als wollte er einen bösen Geist abwehren.
„Auf keinen Fall.“ Bryan schüttelte den Kopf.
„Bist du verrückt geworden?“, rief Cullen aus.
Daniel starrte seine beiden kräftigen, über eins achtzig großen Söhne an.
„Sieh zu, dass du allein mit ihr fertig wirst“, sagte Cullen.
„Wir machen etwas Aussichtsreicheres“, fügte Bryan hinzu.
Cullen nickte. „Zum Beispiel Fallschirmspringen.“
„Er macht mich nervös“, sagte Amanda zu ihrer Exschwägerin Karen Elliott. Sie saßen im Wintergarten von The Tides , der herrschaftlichen Villa ihrer ehemaligen Schwiegereltern. Seit einer Brustoperation im letzten Winter erholte Karen sich auf dem Anwesen auf Long Island. Das Sonnenlicht ließ den Holzfußboden schimmern und hob die Pastelltöne der Kissen auf den Korbmöbeln hervor.
„Hat er irgendetwas getan?“, fragte Karen. Mit einer Tasse Kräutertee hatte sie es sich auf einer Liege vor der Glaswand bequem gemacht. Von hier hatte man einen traumhaften
Weitere Kostenlose Bücher