Collection Baccara Band 329
sich daran, wie es gewesen war, seine Hand auf ihrer Haut zu spüren. Sie schluckte.
Der Kellner kam mit den Getränken und stellte sie auf die Untersetzer. Dann reichte er Daniel die Karte mit den Vorspeisen.
„Hast du Hunger?“
Als wenn sie dieses Gespräch bei Sushi oder Blätterteighäppchen in die Länge ziehen würde. „Nein.“
„Wir könnten ein paar Kanapees bestellen.“
Sie schüttelte den Kopf.
„In Ordnung. Dann begnüge ich mich mit meinem Scotch.“
Sie blickte auf den teuren bernsteinfarbenen Whisky, der sie gnadenlos daran erinnerte, wer er geworden war. Es war lange her, dass sie ihm ein Budweiser in der Dose serviert hatte.
„Ein Dreißig-Dollar-Scotch?“, fragte sie.
Er klappte die Speisekarte wieder zu. „Was ist daran falsch?“
„Trinkst du noch Bier?“
Er zuckte mit den Schultern. „Manchmal.“
„Ich meine heimisches.“
Er hob sein Glas, und die Eiswürfel klirrten gegen das feine Kristall. „Du bist das absolute Gegenteil von einem Snob, weißt du das?“
„Und du bist ein totaler Snob.“
Er sah sie lange an. Sein vielsagender Blick ließ ihr Schauer über den Rücken laufen.
Aus reinem Selbsterhaltungstrieb heraus senkte sie den Blick. Sie würde sich Daniels Meinung über sie nicht zu eigen machen. Vergiss den Friseur. Vergiss die Designerklamotten.
Es war ihr egal, was er über sie dachte.
„Was meinst du, warum wir …?“, begann er, und sie blickte auf. Er fing noch einmal von vorn an. „Was meinst du, warum wir ständig streiten?“ Zweifellos eine sehr persönliche Frage.
Sie wehrte sich dagegen, auf den vertraulichen Ton einzugehen. „Weil wir uns an die Hoffnung klammern, die Meinung des anderen irgendwann ändern zu können.“
Er schwieg lange Zeit. Dann breitete sich ein entwaffnendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Nun, ich bin bereit, es besser zu machen, wenn du es auch bist.“
Oh, oh. Sie wusste nicht, was er vorhatte, aber es konnte nicht gut sein. „Können wir jetzt zur Sache kommen?“
„Zur Sache?“
„Die vertrauliche juristische Angelegenheit? Die Geschichte, über die du mit mir sprechen wolltest?“
„Ach, das. Es ist eine etwas … delikate Angelegenheit.“
Das ließ sie aufhorchen. „Wirklich?“
Sie beugte sich vor. Lag in seinen Worten eine versteckte Botschaft? Befand Daniel sich in Schwierigkeiten?
„Willst du andeuten, dass du etwas angestellt hast?“, fragte sie.
Er blinzelte. „Was soll ich angestellt haben?“
„Hast du ein Gesetz gebrochen?“
Er zog die Augenbrauen zusammen. „Das ist doch lächerlich. Meine Güte, Amanda.“
„Was hat es dann mit diesem geheimen Meeting mitten am Tag auf sich? Und warum mit mir?“
„Dies ist kein geheimes Treffen.“
„Wir sind nicht in deinem Büro.“
„Wärst du zu mir ins Büro gekommen?“
„Nein.“
„Siehst du.“
„Daniel! Komm endlich zum Punkt.“
Er nahm einen Schluck von seinem Scotch. „Also gut. Ich bin dabei, das Handbuch zu überprüfen, in dem die Spielregeln für unser Unternehmen festgeschrieben sind.“
„Das Mitarbeiterhandbuch?“ Warum, um alles auf der Welt, sollte das eine delikate Angelegenheit sein?
Er nickte.
Enttäuscht schüttelte sie den Kopf und griff nach ihrer Sporttasche. „Daniel, Firmenrecht ist nicht mein Fachgebiet.“
Er drückte ihre Hand auf den Tisch, und ein Prickeln lief über ihren Arm.
„Was meinst du damit?“
Sie versuchte, seine Berührung zu ignorieren. „Ich kenne mich auf diesem Gebiet nicht aus.“
„Nun, vielleicht nicht mit Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen …“
Sie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Wenn sie ihm jetzt ihre Hand entzog, würde er sofort merken, wie nervös seine Berührung sie machte. „Ich habe mich auf Strafrecht spezialisiert.“
Schweigend sah er sie an. Der Puls in seinem Daumen schlug synchron mit ihrem.
„Straftaten“, fügte sie hinzu und zog leicht an ihrer Hand.
Er blinzelte verwirrt.
„Sicher hast du die Zeitungen gelesen, die Dramen im Fernsehen gesehen …“
„Aber … Anwälte verfolgen keine Verbrecher.“
„Wer sagt, dass ich sie verfolge?“
Er verstärkte seinen Griff. „Du verteidigst sie?“
„Ja, genau.“ Jetzt machte sie keinen Hehl mehr daraus, dass sie ihre Hand befreien wollte.
Er ließ sie los und wandte den Blick ab. Einen Moment später starrte er sie wieder an. „Welche Art von Verbrechern?“
„Die, die geschnappt werden.“
„Jetzt sei mal ernst.“
„Ich bin todernst. Diejenigen,
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