Collection Baccara Band 333 (German Edition)

kann keinen anderen dafür verantwortlich machen. Es ist allein meine Schuld.“
    „Das ist jetzt nicht mehr wichtig.“
    „Ich wünschte, ich könnte es glauben“, flüsterte Patrick und sah in diesem Moment keinen Tag jünger aus, als er war. „Aber die Fehler, die ich gemacht habe, sind der Grund für diese Unterhaltung.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ich meine damit, dass du nicht tun sollst, was ich getan habe.“ Er zog die Hände aus den Taschen und beschrieb mit Armen und Händen eine Geste, die das elegante Büro umfasste, die Auszeichnungen und den unglaublichen Blick aus den hohen Fenstern hinter seinem Schreibtisch. „Im Moment klingt es toll, die Verantwortung zu tragen. Die Herausforderung. Der Spaß, andere zu besiegen.“
    Shane zuckte mit den Schultern.
    „Ich kenne dich.“ Patrick tippte mit dem Zeigefinger auf die Brust seines Sohnes. „Ich weiß, dass du den Wettbewerb liebst, du bist eben ein echter Elliott. Aber denk daran, gewinnen bedeutet nichts, wenn du außer dem Sieg am Ende nichts vorzuweisen hast.“

3. KAPITEL
    Zum dritten Mal innerhalb einer halben Stunde öffnete Rachel den Gefrierschrank und starrte auf ihre Versuchung. Sie steckte neben einem Stapel Fertiggerichte und schien Rachel stumm zu verspotten.
    Selbst schuld. Sie hatte es nie kaufen dürfen. Aber als sie von der Arbeit kam, hatte sie einen schwachen Moment gehabt.
    Nun, in letzter Zeit häuften sich ihre schwachen Momente. Jedes Mal, wenn sie darüber nachdachte, ihren Job zu kündigen und damit ihre einzige Verbindung zu Shane Elliott aufzugeben, erlebte sie einen solchen.
    „Es ist richtig“, murmelte sie. Ein eisiger Nebel aus dem Gefrierschrank streifte ihr Gesicht.
    Krampfhaft hielt sie den Türgriff fest. Als wäre er ihr Rettungsanker. Sie musste kündigen. Das wusste sie. Sie hatte diesen unabwendbaren Schritt nur hinausgezögert, weil sie EPH nicht verlassen wollte, solange Shane den Wettbewerb unter den Geschwistern noch nicht gewonnen hatte.
    Diese Entschuldigung gibt es jetzt nicht mehr. Du hast im letzten Jahr tatkräftig dazu beigetragen, dass The Buzz so gut dasteht, dass Shane einfach gewinnen muss . Warum zögerst du also noch? stellte sie sich selbst die Frage, auf die es keine Antwort gab.
    Sie gab der Verlockung nach und griff in den Gefrierschrank. Ihre Finger legten sich um einen kleinen Karton, der mit feinen Eiskristallen bedeckt war. „Schön, ich gebe mich geschlagen. Wir wussten beide, dass ich es tun würde, sonst hätte ich dich gar nicht erst gekauft.“
    Als sie ein Klopfen an ihrer Wohnungstür hörte, wich sie zurück, ließ den Karton, wo er war, und knallte den Gefrierschrank zu. Schnell fuhr sie sich mit den Händen über ihr welliges blondes Haar, das sie jetzt offen trug und nicht zu einem strengen Knoten zusammmengebunden wie im Büro. Unbewusst strich sie noch ihren grauen Rock glatt, bevor sie in ihren pinkfarbenen Plüsch-Hausschuhen die winzige Küche verließ. Auf dem Weg zur Tür warf sie einen Blick auf ihre poppige Ananas-Wanduhr.
    Acht Uhr.
    Toll.
    Shane würde gerade das erste Glas Champagner mit Tawny der Superfrau genießen. Ja, es war definitiv an der Zeit zu kündigen.
    Sie ging an dem gemütlichen Sofa mit den vielen Kissen vorbei, strich geistesabwesend darüber, und ließ ihren Blick zufrieden durch die Wohnung im West Village schweifen. Es war nur eine Zweizimmerwohnung, doch groß genug für sie allein. Außerdem war es eine familienfreundliche Gegend mit einem Delikatessengeschäft an der einen Straßenkreuzung und einem kleinen Supermarkt an der anderen.
    In den fünf Jahren, die sie jetzt hier lebte, hatte sie das heruntergekommene Apartment in ein behagliches Nest verwandelt. Die Wände strahlten in einem hellen, freundlichen Gelb, die Polstermöbel waren mit einem geblümten Stoff überzogen, sodass sie das Gefühl hatte, in einem Garten zu leben.
    Aus der Stereoanlage an der gegenüberliegenden Wand erklang Musik von Natalie Cole, und von unten schwebte der verführerische Duft von Mrs Florios hausgemachter Lasagne zu ihr hinauf. Wenn ich Glück habe, dachte Rachel und schlurfte in ihren Hausschuhen über den Holzboden, bekomme ich morgen ein Lunchpaket mit den Resten. Die liebe Mrs Florio fand, dass Rachel viel zu dünn war, um sich einen netten Mann zu angeln, und nahm jede Gelegenheit wahr, sie zu mästen.
    Lächelnd blickte Rachel durch den Spion und wich überrascht zurück.
    Shane?
    Hier?
    Er klopfte erneut.
    Sie riskierte noch einen