Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 333 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child , Rhonda Nelson , Charlene Sands , Anna DePalo
Vom Netzwerk:
erinnerte. Finola war fünfzehn gewesen, wunderschön, vertrauensselig, mit strahlend grünen Augen, die erwartungsvoll in die Zukunft blickten. Bis sie den Fehler gemacht hatte, den Patrick nicht dulden konnte.
    Sie war von dem Sohn einer anderen wohlhabenden Familie schwanger geworden, und weder die eine Seite noch die andere wollte, dass ihre Kinder wegen einer ungeplanten Schwangerschaft heirateten.
    Obwohl ihre Mutter geweint und sich auf Fins Seite gestellt hatte – was die Kinder erst vor Kurzem erfahren hatten –, hatte Patrick darauf beharrt, den „guten Namen“ der Familie zu schützen. Herzlos hatte er Fin in ein Kloster in Kanada verbannt. Wie eine ungeliebte Puppe hatte er sie weggeworfen. Niemand war an Patrick herangekommen. Der alte Herr gab nie nach, wenn er sich im Recht glaubte – und er glaubte sich immer im Recht.
    Fin wurde gezwungen, ihre Tochter gleich nach der Geburt wegzugeben, und Shane würde nie vergessen, wie sehr sie gelitten hatte. Und er würde Patrick vermutlich niemals restlos verzeihen können, dass er ihr dieses Leid zugefügt hatte.
    Der Fahrstuhl hielt in der Etage, in der die Unternehmensführung von EPH untergebracht war, und die Türen öffneten sich leise.
    „Bringen wir es hinter uns“, murmelte Shane und trat in eine ganz andere Atmosphäre als die, die man in der achtzehnten Etage vorfand. Im dreiundzwanzigsten Stockwerk herrschten gedämpfte Farben vor, der Boden war mit einem edlen Teppich ausgelegt, die Wände waren in einem dunkleren Beigeton gehalten, und die Möblierung bestand aus eleganten Antiquitäten. Selbst die Luft riecht hier anders, dachte er, dünner wahrscheinlich.
    Aber genau das war es, worauf Patrick immer Wert gelegt hatte. Der äußere Schein. Wie die Familie wahrgenommen wurde. Deshalb hatte es viel zu lange gedauert, bis Fin endlich ihre Tochter in die Arme schließen konnte.
    Wenigstens hatte diese Geschichte ein glückliches Ende gefunden. Jetzt, wo Jessie endlich dort war, wo sie hingehörte – zu den Elliotts –, hatte Patrick dies letztendlich akzeptiert und das Mädchen willkommen geheißen. Und der Schmerz, den Shane viel zu lange in Fins Augen gesehen hatte, war verschwunden.
    Das Wissen, dass seine Schwester nun endlich ihr Glück gefunden hatte, machte ihm den Umgang mit Patrick etwas leichter.
    Shane schüttelte den Kopf und fragte sich, wo all diese philosophischen Gedanken plötzlich herkamen. Verdammt, er verschwendete seine Zeit. Er musste nach Hause und sich umziehen für sein Date mit … wie war noch ihr Name?
    Mit finsterem Gesicht klopfte er an Patricks Bürotür.
    „Herein.“
    Shane öffnete und betrat das elegant ausgestattete Büro. Sein Blick fiel sofort auf seinen Vater, der hinter seinem prächtigen Schreibtisch thronte wie ein König.
    Patrick Elliott war siebenundsiebzig Jahre alt, wirkte aber mindestens zehn Jahre jünger. Er hatte immer noch volles Haar, auch wenn es jetzt grau war. Groß, mit breiten Schultern und energischem Kinn, sah der alte Mann aus, als könnte er die Welt beherrschen, wenn nötig.
    Shane durchquerte den Raum und ließ sich auf einen der burgunderroten Sessel vor dem Schreibtisch seines Vaters fallen. Gedankenverloren bemerkte er, dass der Sessel tiefer war als Patricks Schreibtischstuhl. Damit war immer derjenige, der hier saß, psychologisch im Nachteil. Das ist wieder typisch mein Vater, dachte Shane. Zieht immer alle Register. „Was kann ich für dich tun, Dad?“
    Patrick lehnte sich zurück, stützte die Arme auf die gepolsterten Armlehnen und legte die Fingerspitzen aneinander. „Hast du es eilig?“
    „Nicht wirklich.“ Natürlich hatte er es eilig, aber wenn er das zugab, zog sein Vater das Meeting möglicherweise extra in die Länge. Er schlug die Beine übereinander, legte den rechten Fuß auf das linke Knie und klopfte träge mit dem Finger gegen das weiche Leder seiner Schuhe.
    Der alte Mann nickte und sagte: „Das ist in Ordnung. Ich habe selbst auch noch etwas vor. Deine Mutter hat Karten fürs Theater oder sonst etwas.“
    Shane lächelte. „Ein Musical?“
    Patrick erschauerte. „Vermutlich.“
    Shane senkte den Kopf, um sein breites Grinsen zu verbergen. Über Theaterbesuche waren seine Eltern sehr unterschiedlicher Meinung. Sein Vater hasste sie, seine Mutter liebte sie. Eines musste man Patrick Elliott lassen. Der Mann liebte seine Frau so sehr, dass er Cats tatsächlich zwölfmal ertragen hatte.
    „Keine Ahnung, was ich heute Abend erleiden muss. Aber

Weitere Kostenlose Bücher