Collection Baccara Band 333 (German Edition)
die richtigen Abteilungen weitergeleitet.
Aber in den letzten Tagen hatte er alles getan, um sich irgendwie zu beschäftigen, nur um keine Zeit zu haben, über Rachel nachzudenken.
Es funktionierte nicht.
Sie war immer da, spukte ständig durch seine Gedanken. Sobald er auch nur einen ruhigen Moment hatte, konnte er nur noch an sie denken, und alles, was mit dem Job zu tun hatte, wurde unwichtig. Verdammt, vier Jahre lang hatte er es geschaffte, eng mit ihr zusammenzuarbeiten. Und in all den Jahren hatte er sie nie so angesehen, wie er jede andere äußerst attraktive Frau angesehen hätte.
Sie war einfach da gewesen. Seine rechte Hand, Teil seines Büros, seiner Arbeitswelt. Sie hatte ihm immer zur rechten Zeit einen Tritt verpasst, wenn er ihn brauchte. Mann, ohne sie hätte The Buzz den Wettbewerb niemals gewonnen. Sie hatte genauso viel dazu beigetragen wie er. Vielleicht sogar mehr. Vier Jahre lang hatte sie sein Leben organisiert, und außer, dass er ihr dankbar für die Hilfe gewesen war, hatte er sie nicht weiter bemerkt.
Wie hatte er nur so blind sein können?
Wieso waren ihm ihre grünen Augen nicht aufgefallen, ihr Mund, ihr Sinn für Humor, ihre Beine, ihr wacher Verstand, ihre Brüste, ihre Loyalität, ihr Po?
Und warum bemerkte er all das ausgerechnet jetzt?
Mit finsterer Miene vor sich hinmurmelnd, lief er durch sein Büro, als das Telefon erneut klingelte. Doch dieses Mal nahm er den Anruf nicht entgegen, sondern trat an die Fensterfront hinter seinem Schreibtisch.
Als das Klingeln aufhörte, lächelte er grimmig. Im nächsten Moment klopfte es schon an seiner Tür. Bevor er dem Besucher, wer auch immer es sein mochte, den Eintritt verwehren konnte, wurde die Tür bereits geöffnet, und Rachel kam herein.
Die blonden Haare hatte sie zurückgekämmt und zu einem eleganten Knoten hochgesteckt. Ihre übliche Frisur. Doch er kannte sie jetzt auch mit offenen Haaren, und genau so stellte er sie sich jetzt vor. Und das schlichte hellgrüne Kostüm verwandelte sich vor seinem geistigen Auge in ein knappes T-Shirt und eine grüne Jogginghose.
Oh Mann, er hatte ein echtes Problem.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie und blickte ihn finster an.
„Klar, alles gut.“ Zumindest wäre alles gut, wenn er seinen Verstand ausschalten könnte. „Was gibt es?“
Bevor Rachel antworten konnte, rauschte eine andere Frau an ihr vorbei in das Büro und kam ohne Begrüßung direkt zu Sache: „Ich wüsste zu gern, warum du so schlecht gelaunt bist.“
„Mom“, sagte er, und ein Lächeln erhellte seine Gesichtszüge.
Maeve Elliott war eine zierliche Frau, doch ihre starke Persönlichkeit ließ sie größer wirken. Sie hatte Shanes Vater als neunzehnjährige Näherin in Irland geheiratet. Und auch wenn Patrick sich nur wenig um seine Kinder gekümmert hatte, seine Frau hatte er immer behandelt, als wäre sie der kostbarste Schatz auf der ganzen Welt. Was sie auch war, das sah Shane genauso.
Er kam um seinen Schreibtisch herum, umarmte seine Mutter herzlich und trat dann zurück, um sie zu betrachten. Sie war elegant wie immer, diesmal in einem eisblauen Chanel-Kostüm. Das weiße Haar war zu einem aufwendigen Knoten gesteckt.
„Also …“ Maeve musterte ihren Sohn aufmerksam. „Ich wiederhole meine Frage. Warum bist du so schlecht gelaunt, Shane?“
Er runzelte die Stirn und warf einen Blick auf Rachel, die noch im Türrahmen stand. „Ich bin einfach … beschäftigt.“
„Dann will ich dich nicht lange aufhalten“, sagte seine Mutter und drehte sich halb zu Rachel, um sie ins Büro zu winken. „Ich bin nur gekommen, um euch die Neuigkeit zu erzählen.“
Rachel trat näher, und Shane hätte schwören können, einen Hauch ihres wunderbaren Dufts wahrzunehmen. Gerade genug, um ihn zu quälen und ihn an die letzte gemeinsame Nacht zu erinnern. Und daran, dass es keine mehr geben würde.
Er schluckte einen Fluch hinunter und konzentrierte sich auf seine Mutter, die anscheinend kurz davor war, vor Freude zu platzen. „Was ist los? Hast du die Wahl zur Miss Amerika gewonnen?“, scherzte er.
„Du Schmeichler“, erwiderte sie lachend. „Nein, nein. Ich habe viel bessere Neuigkeiten. Unsere Erika hat ihr Baby. Ein wunderschönes Mädchen. Ich bin wieder Großmutter geworden!“
„Das ist großartig“, sagte Shane.
„Wundervoll“, fügte Rachel lächelnd hinzu. „Wie geht es der jungen Mutter?“
Maeve lächelte noch breiter. „Erika geht es sehr gut. Gannon ist derjenige, der
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