Collection Baccara Band 333 (German Edition)
erschien oft in Twinsets mit Perlenkette.
„Ich bin mit Scarlet zum Mittagessen verabredet“, antwortete Summer. „Möchtest du mitkommen?“
Chloe schüttelte den Kopf. „Danke, aber ich hab zu viel zu tun. Ich werde am Schreibtisch eine Kleinigkeit essen.“
„Tante Finny hat wohl schon losgelegt, wie?“
„Frag lieber nicht“, meinte Chloe leichthin.
Normalerweise unterhielt sie sich gern mit den Elliott-Zwillingen, doch heute kam ihr die Arbeit als Ausrede sehr gelegen. Wenn sie mit Summer und Scarlet zum Essen ging, verriet sie womöglich etwas über Ryder. Und sie wollte nun wirklich niemandem anvertrauen, welcher Aufruhr seit Silvester in ihrem Privatleben herrschte, das vorher so gut wie nicht existiert hatte. Kein Zweifel, Summer würde mitfühlend zuhören, doch angesichts ihres eigenen wohlgeordneten Lebens könnte sie Chloes Lage bestimmt nicht nachvollziehen. Summer hatte einen festen Freund mit einer leitenden Position in der Werbebrache. Chloe vermutete stark, dass bei den beiden in der nächsten Zeit eine Verlobung anstand.
„Okay, aber du siehst aus, als wärst du vom Wochenende noch total durcheinander. Falls du ein offenes Ohr brauchst, stell ich mich gern zur Verfügung.“
„Vielen Dank. Das ist lieb von dir.“ Chloe lächelte tapfer. Summer ist nicht dumm, ebenso wenig wie irgendeiner ihrer zahlreichen Verwandten. Wie vielen Elliotts mag wohl aufgefallen sein, dass ich die Silvesterparty zusammen mit Ryder verlassen habe?
Kaum war Summer gegangen, klingelte das Telefon. Chloe griff mechanisch zum Hörer und meldete sich wie immer: „ Charisma , Sie sprechen mit Chloe Davenport.“
„Hallo, Chloe.“
6. KAPITEL
In ihrer Magengrube breitete sich ein seltsames Gefühl aus, als die tiefe Männerstimme am anderen Ende der Leitung erklang. „Ryder, hallo.“ Sie setzte sich. „Wie geht es dir?“
„Gut. Allerdings würde es mir besser gehen, wenn ich dich sehen könnte.“
Ganz schön direkt, dachte sie. Offenbar komme nicht nur ich gern schnell zur Sache. Sie schlug einen unbekümmerten Ton an: „Ich mag Männer, die wissen, was sie wollen.“
Ryder lachte. „Wenn ich dir sagen würde, was ich wirklich will, hätte ich bestimmt Ärger am Hals. Immerhin ist dies eine geschäftliche Telefonleitung, also muss ich den Anstand wahren.“
Der Mann, mit dem ich eine Nacht verbracht habe, ruft mich an und umwirbt mich! Ein wohliger Schauer rann ihr über den Rücken. „Dann sag mir nicht, was du willst, sondern, woran du gerade denkst.“
„Dass wir nicht über zehn Jahre hätten warten sollen, um miteinander zu schlafen.“
Der Schauer wurde intensiver – dabei war das Telefonat nur der Anfang.
Wenig später kamen die Blumen. Ein prachtvoller Strauß mit rosafarbenen und roten Rosen. Er war so groß, dass sie um ihn herumspähen musste, wenn jemand an ihren Schreibtisch kam, um mit ihr zu reden. Und das wollten etliche Leute, denn die Blumen weckten unweigerlich Neugier.
„Donnerwetter, du sorgst heute echt für Gesprächsstoff“, bemerkte Jessie Clayton, eine junge Praktikantin bei Charisma .
Chloe verdrehte die Augen. „Glaub mir, ich ziehe es vor, nicht das Gesprächsthema Nummer eins zu sein.“
Die hübsche Jessie nickte verständnisvoll.
Wenn jemand hier auch nur ansatzweise nachempfinden kann, wie ich mich fühle, dann sie, dachte Chloe. Jessie kam vom Land und hatte eine so liebenswerte Art, dass man sie einfach mögen musste. Vor allem aber legte sie Wert auf Privatsphäre, womit sie bei Charisma allein auf weiter Flur stand.
In der Redaktion drehte sich alles um exklusive Mode und die gehobene Gesellschaft. Die meisten Angestellten spekulierten nur zu gern darüber, wie andere Leute wohl das Wochenende verbracht haben mochten. Viele waren geradezu verrückt nach Mode und verbrachten ihre Freizeit damit, zu sehen und gesehen zu werden. Sie besuchten so viele Partys, dass es schon fast zu einem Nebenjob ausartete.
Auch Chloe schien auf den ersten Blick ins Bild zu passen, denn sie gab sich Mühe, dem Klischee einer Fashionista zu entsprechen. Sie ging gern shoppen und versuchte, ihre Kleidung durch Accessoires so abzuwandeln, dass sie nie zweimal im selben Outfit im Büro erschien. Dabei war es natürlich hilfreich, dass Designer die Redaktion umsonst mit Stücken aus ihren neuesten Kollektionen belieferten, weil sie hofften, in Charisma erwähnt zu werden. Fin bekam mehr kostenlose Klamotten geschickt, als sie jemals hätte tragen können, also
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