Collection Baccara Band 334
sich daran erinnerte, dass Sex in ihrer Ehe nicht vorgesehen war. Bei diesem Thema war sie sich nicht sicher, ob es ihr half, Jungfrau zu sein. Da sie nie mit einem Mann geschlafen hatte, wusste sie auch nicht, was sie vermisste. Ihre Fantasien basierten nicht auf der Realität, deshalb quälte sie ihr Verstand mit den wildesten Vorstellungen von Sex.
Sie steckte in wirklich großen Schwierigkeiten.
Rasch setzte sie ein hoffentlich unbekümmertes Lächeln auf und winkte ab. „Das schaffen wir bestimmt. Es ist nur eine Frage der Zeit.“
5. KAPITEL
Als Jack im Gästebett des Colonels lag, wurde ihm klar, dass er sich niemals an diese Situation gewöhnen würde.
Das Abendessen war eine Katastrophe gewesen – obwohl der Colonel alles getan hatte, damit sich Jack wohlfühlte. Sein Schwiegervater hatte sogar vorgeschlagen, die Uniformen abzulegen, um ihm zu verdeutlichen, dass in seinem Haus Dienstgrade nicht zählten. So hatten die beiden Männer ihr Essen in weißen Hemden zu sich genommen.
Auch wenn Jack diese Geste zu schätzen gewusst hatte, war er nicht imstande gewesen, sich zu entspannen. Wenn Donna ihm gegenüber am Tisch saß, war das schlicht und ergreifend nicht möglich. Selbst in T-Shirt und Schlappen sah sie unwiderstehlich aus!
Murrend richtete er sich auf, klopfte sein Kissen zurecht und legte sich wieder hin. Hellwach drehte er sich zum Fenster, wo das silberne Mondlicht durch die halb offenen Gardinen schimmerte.
Was er auch tat – Donna ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen? Er wusste nicht, wie er diese platonische Ehe überstehen sollte, denn sie machte ihn jetzt schon verrückt.
Aus dem Zimmer nebenan erklang Donnas unüberhörbares Summen. Sie hatte anscheinend keine Probleme, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Stöhnend zog er das Kissen unter seinem Kopf hervor, presste es sich aufs Gesicht und hoffte, endlich Schlaf zu finden.
„Es ist so klein“, beschwerte sich Donna. Sie wusste, dass sie schon wieder nörgelte, aber sie konnte nicht anders.
„Es ist groß genug für uns.“ Jack durchquerte das zweieinhalb Meter breite Wohnzimmer und betrat die winzige Küche.
Donna folgte ihm und musterte zögerlich den winzigen Raum. „Du machst wohl Witze.“ Ihr Blick fiel auf den antik wirkenden Kühlschrank. „Muss man da einen Eisblock hineintun, damit die Lebensmittel kühl bleiben?“
„So alt ist er nun auch nicht.“
„Nein, nur museumsreif.“
Seufzend schlug er auf die Oberfläche des Kühlschranks, worauf dieser zu gluckern und vibrieren begann.
„Ich glaube, du hast ihm gerade den Garaus gemacht“, flüsterte sie. „Wahrscheinlich explodiert das Ding gleich.“
„Das ist ein Armeekühlschrank.“ Jack trat einen Schritt zurück und musterte das weiterhin vibrierende Gerät. „Er ist nicht kaputt. Er repariert sich von selbst.“
„Aha.“ Seufzend begutachtete sie den Rest der Küche. Neben zwei langen Regalen und einem abgenutzten Ofen befand sich eine Spüle mit unzähligen Rissen.
Wunderbar, dachte Donna und musterte die verblassten Vorhänge vor dem winzigen Fenster. Das blau-weiß gestreifte Stück Stoff baumelte traurig von der Stange.
Währenddessen reckte sich Jack und zog die Vorhänge beiseite, sodass das Sonnenlicht hereinschien. Einen Moment später krachte die Gardinenstange zusammen mit den Vorhängen in die Spüle.
Donna schreckte zusammen.
Jack hob die Brauen.
Tief durchatmend stellte sie sich neben ihn und sah sich das Malheur an. Anschließend wandte sie sich an ihn. „Sehr schön. Kaum zu glauben, dass das Haus die Inspektion bestanden hat.“
Stirnrunzelnd nahm er die Gardinenstange in die Hand und begutachtete sie. „Kein Problem. Ich repariere das.“
Selbst ein Profihandwerker wäre nicht in der Lage, das Haus auf Vordermann zu bringen. Es sei denn, er hatte mehrere Jahre Zeit.
„Also, First Sergeant“, meinte sie nachdenklich. „Das ist das Haus, das deinem Rang würdig ist?“
Jack warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Nein. Das ist das einzige, das verfügbar ist. Hast du das vergessen?“
Er hatte recht. Frustriert blickte sie sich um. Jede einzelne Wand war eierschalengelb gestrichen worden. Anscheinend fehlte den Malern hier jegliche Fantasie.
Vorsichtig berührte sie die Küchentapete und fragte sich, wie viele Farbschichten darauf hafteten.
Wie viele Familien hatten hier wohl gelebt? Wie viele Kinder hatten mit Buntstiften ihre Namen an die Wände gekritzelt, die
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