Collection Baccara Band 337
Eliza ihm die Wahrheit anvertraut, als sie ihm gemäß ihrer Bitte telefonisch ihr Fehlen erklärte. Die Vorstellung, dass die beiden über ihr Privatleben gesprochen hatten, verursachte ihr Unbehagen. Sie hasste es, Gegenstand von Klatsch und Tratsch zu sein.
„Aber schließlich geht es mich ja nichts an“, fügte Jeffrey ungewöhnlich einsichtig hinzu. „Es sei denn, du gehst nach Australien. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf meine Expansionspläne.“
An diese Pläne hatte Diana in den letzten fünf Tagen keinen Gedanken verschwendet. Es war höchste Zeit, sich Max aus dem Kopf zu schlagen.
„Können wir nicht jetzt darüber reden?“, fragte sie.
„Sehr gern“, erwiderte Jeffrey und kratzte sich die Nase. „Wo fange ich am besten an?“
„Er hat dir eine Partnerschaft im Click angeboten?“ Max blieb verblüfft mitten auf dem Gehweg stehen.
„Ja, es sieht so aus.“
„Du wirkst nicht besonders glücklich darüber.“
Im Moment war sie tatsächlich zu abgelenkt, um sich über Jeffreys Angebot zu freuen, und zwar von dem Mann, der ihr gegenüberstand.
„Das kommt schon noch“, erwiderte sie. „Ich brauche ein bisschen Zeit, um mich an den Gedanken zu gewöhnen. Meiner Erfahrung nach können Partnerschaften auch zu höchst problematischen Situationen führen.“
„Du meinst deinen Vater und David?“
Sie nickte. „Allerdings kann man Jeffreys Vorstellung von einer Partnerschaft wohl kaum mit der von David vergleichen.“
Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass zwei Passantinnen ihnen im Vorbeigehen neugierige Blicke zuwarfen. Das war kein Wunder, den Max und sie blockierten den Gehweg. Sie zog ihn am Ärmel und setzte sich wieder in Bewegung. „Wo wollen wir denn zu Mittag essen?“
„Ich habe ein Picknick vorbereitet. Ich dachte, wir fahren zu den Wasserfällen. Da können wir ungestört miteinander reden.“
Da hatte er recht, allerdings war Februar und es war bitterkalt. „Es ist eigentlich nicht das Wetter für ein Picknick im Freien.“
Er blieb an der Fahrertür seines Leihwagens stehen. „Dann fahren wir zu dir. Falls du nichts dagegen hast.“
„In Ordnung. Das Sprechen fällt mir bestimmt leichter, wenn meine Zähne nicht klappern.“
Eine Frau, die Diana flüchtig als Kundin aus der Galerie kannte, ging an ihnen vorbei und verdrehte den Kopf, um sie eindringlich zu mustern.
„Liest denn jeder in dieser Stadt diese verdammte Klatschspalte?“, klagte Max unwirsch.
„Welche Klatschspalte?“, fragte Diana irritiert.
Er machte eine ernste Miene und sah ihr in die Augen, und sie verspürte einen schmerzhaften Stich in der Magengegend.
„Ich nehme an, du hast die heutige Ausgabe der Tageszeitung noch nicht zu Gesicht bekommen.“
10. KAPITEL
Die Sache verlief überhaupt nicht so, wie Max geplant hatte. Erst hatte Diana die Bombe mit Jeffreys Angebot hochgehen lassen und nun auch noch der Zeitungsartikel. Er konnte nur hoffen, ihre Mittagspause reichte aus, um das alles zu klären, sonst wären seine hektischen Vorbereitungen vergebens gewesen.
Mit einem Seitenblick versuchte er, ihre Stimmung zu ergründen. Ihre Miene wirkte verschlossen. Sobald sie im Wagen saß, hatte er ihr die Zeitung gegeben, damit sie die lokale Klatschspalte lesen konnte. In dieser Kolumne wurden keine Namen genannt, aber das war gar nicht nötig. Man wusste auch so ziemlich schnell, von wem dir Rede war.
Diana las den Artikel laut vor: „Wie wir erfuhren, verbrachten die fotografierwütige Assistentin eines hiesigen Galeristen und der attraktive australische Cousin von Sioux Falls’ einflussreichster Familie das Wochenende in einem luxuriösen Hotel in Kentucky. Während es draußen schneite, wurde die Sache zwischen den beiden richtig heiß. Und das, wie wir hörten, nicht zum ersten Mal.“
Diana brach ab und warf ihm einen kurzen Blick zu. Ihre Miene war unergründlich.
„Laut unserer Quelle waren die Turteltäubchen bereits in jungen Jahren liiert, aber die schöne Tochter einer berühmten Broadway-Diva zog es vor, einen wohlhabenden Hollywoodproduzenten zu heiraten. Manche Menschen haben das Glück eben gepachtet.“
Max wartete schweigend ab, bis sie den Artikel leise zu Ende gelesen hatte.
„Das erklärt einiges“, lautete ihr lapidarer Kommentar.
„Was denn zum Beispiel?“
„Zum Beispiel die ungewöhnlich hohe Zahl von Kunden, die sich heute Morgen in der Galerie nur mal umschauen wollten. Die seltsamen Bemerkungen und neugierigen Blicke. Ich dachte schon, ich
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