Collection Baccara Band 337
würdest.“
Max war im trockenen Outback aufgewachsen. Wasser übte eine große Faszination auf ihn aus. „Träume ändern sich manchmal“, sagte er. „Oder man lässt sie hinter sich.“
Diesen besonderen Traum hatte er hinter sich gelassen, als er mit einem Verlobungsring in der Tasche Zeuge ihrer Vermählung mit David geworden war, denn der Wunsch nach einer Jacht hatte sehr viel mit Diana zu tun gehabt. Er hatte sich immer ausgemalt, wie er sie über die Schwelle der Kabine tragen würde, bevor sie zu ihrer Hochzeitsreise in See stachen. Der Schmerz über diesen verlorenen Traum saß noch zu tief, als dass er darüber sprechen wollte, also lenkte er die Unterhaltung geschickt auf ein anderes Thema, indem er ihr von seiner inzwischen angewachsenen Familie erzählte, vor allem von seinen Nichten und Neffen. Für drei von ihnen hatte er Pate gestanden.
„Es ist wohl das Schicksal eines unverheirateten Onkels, viele Patenkinder zu haben“, sagte er ironisch.
„Also hast du nie geheiratet?“, fragte sie vorsichtig.
„Ich war einmal kurz davor“, antwortete er leichthin, „und habe es kein zweites Mal versucht.“
„Dann bist du ein glücklicher Mensch“, murmelte sie.
Die Traurigkeit in ihren Worten traf ihn bis ins Mark. Mit einem einzigen Telefongespräch wäre es damals für sie beide völlig anders ausgegangen.
Ja, dachte er bitter, ich bin ein verdammt glücklicher Teufelskerl.
Als sich herausstellte, dass sie vor Montagnachmittag nicht zurückfliegen konnten, sah Diana sich gezwungen, sich wieder mit der wirklichen Welt auseinanderzusetzen, zumindest lange genug, um Jeffrey anzurufen. Nachdem sie ihn weder in der Galerie noch zu Hause erreichte, wählte sie Elizas Nummer.
„Ich glaube nicht, dass deine Abwesenheit hier irgendjemandem auffällt“, sagte ihre Freundin. „Die ganze Stadt ist damit beschäftigt, das Schneechaos zu beseitigen. Keiner, der alle Sinne beieinanderhat, setzt einen Fuß vor die Tür, wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich nehme an, dass die meisten Geschäfte geschlossen haben.“
Diana atmete erleichtert auf und machte Anstalten, das Gespräch zu beenden, aber Eliza war schneller.
„Wo genau bist du eigentlich eingeschneit?“, fragte sie neugierig. „Doch wohl nicht irgendwo in Kentucky. Lass mich raten. Vielleicht sogar in der Nähe von Lexington? Bin ich nah dran?“
„Ziemlich“, antwortete Diana.
Eliza lachte. „Dann wünsche ich Max und dir noch viel Spaß.“
Es fiel Diana nicht schwer, Spaß zu haben, solange sie sich nur auf die Gegenwart konzentrierte und nicht darüber nachdachte, was als Nächstes kam. Als sie sich schließlich auf den Rückweg machten, rückte die Zukunft jedoch mit jeder zurückgelegten Meile näher. Sie hatten das Paradies verlassen und sahen sich der Wirklichkeit gegenüber. In dieser Wirklichkeit würde Max nach Australien zurückkehren. Ohne sie.
Die Notwendigkeit, Abschied zu nehmen, erfüllte sie mit Furcht und Beklemmung. Als er den Wagen in ihre Straße lenkte, bestand ihr Magen aus einem schmerzhaften Knoten. Max war unterwegs sehr still gewesen. Sie hatte ihn hin und wieder von der Seite betrachtet und bemerkt, wie in seinem Gesicht ein Muskel zuckte, und hatte es nicht über sich gebracht, ein Gespräch zu beginnen. All die Unterrichtsstunden in Schauspiel, Sprache und Benehmen, die sie in ihrer Kindheit absolviert hatte, erwiesen sich als vollkommen nutzlos. Sie wusste nicht, was sie ihm sagen sollte, außer „Auf Wiedersehen und vielen Dank für alles“. Und das waren für diese Situation ganz bestimmt nicht die richtigen Worte.
Als Max vor ihrem Haus anhielt, suchte sie verzweifelt nach einer flapsigen Bemerkung, um das drückende Schweigen zwischen ihnen zu beenden. Er richtete sich jedoch plötzlich alarmiert auf und deutete auf ein Auto, das die Zufahrt zu ihrer Garage blockierte. Es war ein hässlicher weißer Pkw.
„Gibt es irgendeinen Grund dafür, weshalb dieser Wagen in deiner Einfahrt steht?“
„Ich habe keine Ahnung. Es sei denn, er gehört Gregg“, erwiderte sie.
„Das dachte ich mir.“
„Es ist doch niemand da. Wieso sollte er hier rumhängen?“
Das Warum interessierte Max nicht. Er hatte auch nicht vor, danach zu fragen, falls er den Kerl vorfand. „Gib mir den Schlüssel.“
„Glaubst du, er ist im Haus?“, fragte Diana voller Unbehagen.
„Das werde ich gleich herausfinden.“ Die Vorstellung, dass dieser unangenehme Zeitgenosse trotz seiner Warnung bei ihr eingebrochen
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