Collection Baccara Band 337
gesprochen, der alles koordinieren soll.“ Beim Gedanken an den Flirt am Telefon musste Angela lächeln.
„Wie heißt er denn?“
„Bryan Perry. Ich habe ihn noch nie gesehen.“ Diesen Namen würde sie so bald nicht vergessen. Sie freute sich darauf, ihn kennenzulernen. Ob der Mann dem Bild entsprach, das sie sich von ihm machte?
„Du musst öfter ausgehen“, sagte Tanya.
„Neben dem Laden und dem Theater bleibt mir kaum Zeit.“ Sie setzte sich Tanya gegenüber auf einen Stuhl und nahm sich eine Waffel. „Kennst du Bryan?“, fragte sie.
„Nur flüchtig.“ Tanya biss in einen Keks. „Typen wie ihn gibt es viele in der Stadt. Attraktiv, amüsant und völlig verantwortungslos.“
Okay. Er sah gut aus und war witzig, damit hatte sie gerechnet, aber leichtlebig? „So jemand ist für unsere Spendenparty verantwortlich? Das hört sich nicht gut an.“
„Es ist merkwürdig“, stimmte Tanya zu. „Ich wusste nicht einmal, dass er einen Job hat. Aber er ist nett.“
„Moment mal.“ Aufmerksam betrachtete Angela ihre Freundin. „Bist du etwa schon mit ihm ausgegangen?“
„Quatsch. Geschiedene Frauen mit Kindern interessieren solche Typen nicht. Aber für dich könnte die Spendenparty ein Anlass sein, ihn näher kennenzulernen.“
„Vielleicht.“ Doch mit jemandem am Telefon zu flirten, war etwas anderes, als sich auf eine richtige Beziehung einzulassen … etwas, was sie seit drei Jahren erfolgreich vermied.
„Willst du eigentlich keine Familie gründen?“ Tanya seufzte. „Für mich ist es ja nicht gut gelaufen. Okay, ich habe Annie. Aber sie ist auch das einzige Highlight in sieben Ehejahren gewesen.“
Angela hatte nichts gegen Liebe und Ehe … zumindest in Theaterstücken und Büchern. Doch im echten Leben blieb sie lieber allein, als sich von jemandem verletzen zu lassen, weil sie seiner Idee von Ms Right nicht entsprach.
Bryan hingegen konnte vermutlich jede haben, wenn er der Typ Mann war, den es in dieser Stadt so häufig gab. Das Einzige, was sie sich von dem Treffen erhoffen konnte, war ein lockerer Flirt. Und das musste genügen, bis sie einen Mann fand, auf den sie sich verlassen konnte und der für sie da war.
Für immer.
„Ms Krizova ist da.“
Bryan schreckte von der Spesenabrechnung hoch, die er gerade überprüfte. Er drückte auf den Knopf der Sprechanlage. „Ich komme gleich.“ Die Vorfreude auf dieses Treffen hatte ihn einen Morgen mit öden Meetings und noch langweiligerem Papierkram überstehen lassen. Er strich über seine Krawatte und verließ das Büro, um seinen Gast zu begrüßen.
Es war Frühling, und in dem Wintersportort herrschte noch Hochbetrieb. Das Foyer des Hotels war überfüllt. Bryan suchte den verwinkelten Raum nach Angela Krizova ab. Einige Mountainbiker, die ihre Helme unter dem Arm trugen, ein paar Männer und zwei Mütter mit kleinen Kindern kamen nicht infrage. Es blieben eine kräftige Brünette in weinrotem Kleid, schwarzen Lederstiefeln und schwarzem Gürtel, die an der Rezeption stand, und eine zierliche Blondine am Kamin.
Er ging auf die Blondine zu und erstarrte, als er hinter sich eine vertraute Stimme hörte. „Mr Perry?“
Als er sich umdrehte, blickte er der brünetten Frau ins Gesicht und lächelte, um das flaue Gefühl zu verbergen, das plötzlich in ihm aufstieg. Die Frau sah ganz anders aus, als er sie sich vorgestellt hatte. „Ich bin Angela Krizova“, sagte sie und reichte ihm die Hand.
Er erwiderte den Händedruck, und wieder beeindruckte ihn ihre wohlklingende Stimme. Angela Krizova hatte jadegrüne Augen und einen üppigen Mund. Tatsächlich war alles an ihr großzügig … allzu großzügig. Er schluckte hart. Sie war … nun … sie war vollschlank . Eindeutig nicht die Frau seiner Träume.
Sie zog die Hand zurück und lächelte amüsiert. „Haben Sie etwas anderes erwartet?“, fragte sie.
Er räusperte sich verlegen. „Verzeihung?“
„Ich habe gefragt, ob ich anders aussehe, als Sie erwartet haben. Keine Sorge, daran bin ich gewöhnt.“
Sie blickte sich im Foyer um. Bryan schloss die Augen und versuchte, seine Fassung wiederzugewinnen.
„Nett haben Sie es hier“, sagte sie mit samtiger Stimme.
Er bemerkte, dass sie ihn prüfend ansah und auf eine Antwort wartete.
„Ich zeige Ihnen die Räumlichkeiten“, erwiderte er ausweichend und führte sie durch das Foyer ins Restaurant, das in dunklem Holz und hellem Stein gehalten war.
„Das Lokal hat eine Sonnenterrasse mit Blick auf die Berge und
Weitere Kostenlose Bücher