Collection Baccara Band 338
wollte, dass sie sich anschaute, was er sich leisten konnte, und zwar nicht nur wegen ihrer brillanten Ideen. Sie sollte begreifen, was er erreicht hatte und was ihr entging.
„Komm mit und sieh es dir an“, bat er hartnäckig. „Du kannst meinen Privatjet nehmen und abends wieder hier sein. Dieses Haus bedeutet mir viel, Eliza. Ich will keine Fehler machen.“
„Das könnte zu peinlichen Situationen führen. Wenn du eine …“
„Ich bitte dich nicht, ein Heim für eine andere Frau einzurichten, ich habe es für mich allein gebaut, da läuft keine Geliebte oder so herum. Auf dem Grundstück gibt es ein Cottage, das vollständig ausgestattet ist. Mein Vater und ich haben dort für kurze Zeit gewohnt, es sollte einmal ihm gehören.“
„Ich weiß nicht“, sagte sie zögernd und dachte eine Weile nach. „Wann soll es denn losgehen?“, fragte sie schließlich.
„Ich hole dich morgen um sieben Uhr ab.“
„In Ordnung.“
„Fein.“
Zufrieden startete Reese den Motor, aber sie legte ihm eine Hand auf den Arm.
„Du musst mich nicht bis vor die Tür fahren. Ich würde gern ein Stück gehen, um einen klaren Kopf zu bekommen.“
Er stieg aus und öffnete ihr zuvorkommend die Beifahrertür. Nachdem sie sich von ihm verabschiedet hatte, beobachtete er, wie sie durch das Tor verschwand.
Er würde schon noch dafür sorgen, dass sie nicht lange einen klaren Kopf behielt.
„Du bist früh auf den Beinen, Eliza“, sagte Nash am Frühstückstisch über seine Kaffeetasse hinweg und musterte sie mit einem eindringlichen Blick.
Eliza trug ganz gegen ihre Gewohnheit lässige und bequeme Kleidung, Jeans, einen schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt und Lederstiefel.
„Ich habe eine Verabredung. Mach dir keine Sorgen, wenn es heute Abend spät wird.“ Sie schenkte sich eine Tasse Kaffee ein, schnappte sich ein Croissant und wollte einen schnellen Abgang hinlegen.
„Was für eine Verabredung?“
Widerstrebend blieb sie stehen, drehte sich zu ihrem Vater um und beschloss, diesmal nicht zu lügen. „Nur ein Inneneinrichtungsprojekt. Ich werde mir das Haus von jemandem ansehen und …“
„In diesem Aufzug?“ Nash schüttelte den Kopf. „Du willst nach Montana, richtig? Es ist Mr Parkers Haus, das du dir ansehen willst.“
Einmal mehr verfluchte Eliza im Stillen den scharfen Verstand ihres Vaters, ihm konnte man so leicht nichts vormachen. Reese hatte ihr aber eine brauchbare Vorlage für eine Ausrede geliefert. „Ja. Das ist doch keine große Überraschung, oder? Er hat gestern beim Abendessen erwähnt, dass er dabei ist, es auszustatten.“
„Nehmt ihr ein Flugzeug?“
Sie nickte. „Privatjet.“
Nash schlug die Zeitung auf und lächelte zufrieden. „Es ist höchste Zeit, dass es wieder einen Mann in deinem Leben gibt.“
„Dad!“ Fast hätte sie den Schluck Kaffee, den sie gerade genommen hatte, auf den Boden gespuckt. „Ich bin keine Achtzehn mehr. Das ist eine geschäftliche Verabredung.“
„Ich werde mir nichts dabei denken, falls du heute Abend nicht nach Hause kommst“, sagte er ungerührt.
„Oh, ich werde da sein. Es ist nur ein Tagesausflug.“
„Wenn du es sagst. Du bist schließlich schon ein großes Mädchen.“
Resigniert ließ sie die Schultern sinken, trat zu ihm und küsste ihn auf die Wange. „Bis heute Abend, Dad.“
Reese erschien pünktlich, um sie abzuholen, Eliza sah seinen Mietwagen vor dem Haus. Sie wartete nicht, bis er ausgestiegen war und ihr die Tür geöffnet hatte, sondern setzte sich rasch auf den Beifahrersitz.
In seinen abgetragenen Lederstiefeln, der verwaschenen Jeans und einem karierten Flanellhemd sah er gar nicht aus wie ein Ölbaron, der einen Privatjet sein eigen nannte, vielmehr wie der abgerissene Cowboy, in den sie sich im Sommer vor sechs Jahren Hals über Kopf verliebt hatte.
„Guten Morgen“, begrüßte sie ihn etwas steif.
Er taxierte anerkennend ihre Kleidung, dann fiel sein Blick auf die Aktentasche auf ihrem Schoß.
„Du hast dich vorbereitet.“
„Ich habe nur ein paar Entwürfe skizziert und einige Farbmuster eingepackt.“
„Dein Outfit gefällt mir“, sagte er, blickte jedoch auf die Straße.
Auf dem Weg zum Flughafen sprachen sie kaum ein Wort. Aus dem Autoradio erklang eine gefühlvolle Countryballade, die Eliza einlullte.
Sie kam sich vor, als hätte sie einen Zeitsprung zurück in die Vergangenheit gemacht, denn sie fühlte sich wie damals, als sie mit Reese von Rodeo zu Rodeo gefahren war.
Auf dem Flugfeld
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