Collection Baccara Band 338
Ärger bereitet zu haben. Es hatte den Anschein, als ob sie eine groteske Art von Freude und Befriedigung empfand, wenn sie der Familie Fortune Schaden zufügen konnte.
Eliza strich sich mit den Fingern die Haare glatt und schlüpfte in eine schwarze Jeans und einen beigebraunen Kaschmirpullover. Dann streifte sie ihre Seidenpantoffeln über und lief die Treppe hinunter.
Als sie das Wohnzimmer betrat, starrten Case, Creed und ihr Vater sie an, als hätte sie eine Bank überfallen. Die Einzige, die ihr freundlich entgegensah, war Patricia. Eliza war dankbar für ihre Unterstützung, auch wenn ihre Stiefmutter sich in letzter Zeit ein wenig seltsam benahm.
„Guten Morgen“, sagte sie betont munter.
Als Antwort erhielt sie zunächst nur Gebrumm von den Männern.
„Komm und setz dich, Eliza“, lud Patricia sie ein. „Ich habe dir schon Kaffee eingeschenkt. Ivy hat Kuchen gebacken. Möchtest du ein Stück?“
Sie gesellte sich zu ihrer Familie, die sich auf der ledernen Sitzgruppe verteilt hatte, und nahm neben ihrer Stiefmutter Platz. „Nein danke, Patricia. Ich habe keinen Hunger.“
Eliza war sich der erwartungsvollen Blicke ihres Vaters und ihrer Brüder bewusst. Niemand sagte ein Wort und ihr war klar, dass sie ein aufmerksames Publikum hatte.
Sie räusperte sich. „Das alles tut mir furchtbar leid. Ehrlich. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich es gehasst habe, euch anzulügen. Ich hoffe nur, ihr könnt mir verzeihen, denn ich muss gestehen, dass das meiste, was in dem Artikel steht, der Wahrheit entspricht. Wie ihr wisst, fand ich Warren damals im Bett mit seiner Wahlkampfmanagerin und bin vor der Presse und dem ganzen Rummel nach Montana geflohen. Euch ist bekannt, wieso ich die wahre Geschichte über Warren nicht an die Journalisten weitergegeben habe, ich wollte meine Familie und unseren guten Namen schützen. Ich wollte verhindern, dass der Skandal noch höhere Wellen schlägt. Ein gelöstes Verlöbnis bietet längst nicht so viel Gesprächsstoff wie ein in flagranti erwischter Verlobter, ertappt ausgerechnet von der eigenen Verlobten.“ Sie hielt kurz inne, um einen Schluck Kaffee zu trinken.
„Ich habe natürlich nicht erwartet, sofort wieder eine Beziehung zu beginnen, als ich nach Montana kam, dennoch ist es passiert. Ich habe mich Hals über Kopf in einen charmanten sympathischen Rodeoreiter verliebt. Reese Parker. Erst zu diesem Zeitpunkt habe ich erfahren, was Liebe wirklich ist. Jedenfalls dachte ich das damals. Reese und ich verbrachten einen wundervollen Sommer zusammen. Wir haben ziemlich schnell geheiratet.“
Nash sog scharf den Atem ein. Das Geräusch war in dem stillen Raum deutlich zu hören. Eliza sah ihren Vater direkt an. „Es tut mir leid, dass ich dir nichts davon erzählt habe, Dad. Ich brauchte ein bisschen Zeit und wollte mir ein wenig Privatsphäre bewahren, aber dann zerbrach meine Ehe mit Reese überraschend.“
„Was ist passiert?“, fragte Nash.
Sie zögerte einen Moment. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Reeses Miene, als sie unangekündigt vor seiner Hotelsuite aufgetaucht war, und seinen Gesichtsausdruck, als er ihr erklärte, was die fremde Frau vor sechs Jahren in seinem Bett zu suchen hatte. Auf einmal war ihr alles klar, sie erkannte die endgültige Wahrheit. Er war unschuldig. Sie holte tief Luft und sagte: „Ein großes Missverständnis. Ich habe voreilig Schlüsse gezogen. Ich glaube, ich stand noch zu sehr unter dem Eindruck von Warrens Verrat, aber das habe ich erst jetzt begriffen. Ich habe Reese verlassen und bin nach Hause gekommen.“
„Dann kann es mit deiner Liebe nicht weit her gewesen sein“, bemerkte Case nüchtern.
Eliza schüttelte den Kopf. „Ganz im Gegenteil, großer Bruder. Es hat mich fast in Stücke gerissen, ihn zu verlassen. Wir waren zusammen so glücklich. Als ich wieder zu Hause war, kam ich mir vor wie eine absolute Versagerin. Ich wurde zweimal verletzt und war der Überzeugung, erneut betrogen worden zu sein. Einen weiteren Skandal hätte ich nicht ertragen können. Mir war klar, was die Presse aus der Geschichte machen würde. Ich machte mir Sorgen um den Ruf meiner Familie und um meinen eigenen. Meine Wohltätigkeitsarbeit hätte darunter gelitten. In Reeses Fall habe ich mich jedoch geirrt. Ja, er kam nun hierher wegen der Scheidung, aber da wir Zeit miteinander verbracht haben, erkannte ich, dass ich ihn immer noch liebe, von ganzem Herzen. Und wenn er mich zurückhaben will, werde ich alles dafür tun, dass
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